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Beschreibung

Der Wanderklassiker an Kretas Südküste: Der Trail am Fuß der steil abfallenden Küstenberge gehört zu den eindrucksvollen Wanderungen entlang der schroff zum Meer abfallenden Südküste Kretas. Unterwegs kommt man an etlichen kleinen und großen Kieselbuchten und einer sehenswerten byzantinischen Kapelle vorbei, ein Kiefernwäldchen sorgt für grüne Farbtupfer und etwas Schatten, einladende Tavernen gibt es ebenfalls. Die Tour vermittelt zugleich einen Überblick, was die Region noch an anderen Wanderungen bereithält: Am Weg liegen Abzweigungen oder Einstiege für die Touren Agios Ioannis und Aradena-Schlucht sowie für den Rundweg von Loutro nach Finix.

Beste Jahreszeit

April bis Juni
September bis Oktober
  • Einkehrmöglichkeit

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Wanderführer „Kreta: Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen“ von Rolf Goetz, erschienen im Rother Bergverlag.
 

Wegbeschreibung

Wegbeschreibung
Nach der kurzen Besichtigung von Agia Roumeli wenden wir uns vom Fähranleger auf der anfangs von einer niedrigen Mauer eingefassten Promenade nach Osten. Nach 150 m schwenkt der Pflasterweg inseleinwärts zum Eingang der Samaria-Schlucht. An der Taverne Rousios wird der Weg nach rechts verlassen. Wir queren das breite trockene Bachbett und erreichen am östlichen Ufer eine mit Gitterdraht befestigte Steinmauer. Dieser folgen wir meerwärts bis zum Ende, dort beginnt der anfangs sandige Küstenpfad, er ist mit einem E4-Zeichen markiert. Der Pfad zieht zunächst an einer Kieselbucht entlang, nach einer halben Stunde kommen wir an bizarren Felsen mit einem Felstor vorbei. Eine zweite fast 500 m lange Kieselbucht schließt sich an. Einige Minuten darauf gelangen wir zum Ausgang der Eligias-Schlucht. Würde die Stelle nicht mit zwei aus dem Wasser ragenden Felsen markiert sein, könnte man glatt an dem unzugänglichen Canyon vorbeilaufen.

Am felsigen Hang wurzelnde Kala­brische Kiefern spenden nun etwas Schatten, schattig ist es auch auf der überdachten Terrasse der Taverne Saint Paul, die eine knappe halbe Stunde nach der Eligias-Schlucht erreicht wird. Davor gibt es einen weiteren Strand, der durchaus für einen ersten Badestopp geeignet ist. Nahe der Taverne lohnt die kleine byzantinische Kapelle Agios Pavlos eine eingehende Besichtigung, sie geht auf das 10. Jahrhundert zurück. Etwa 15 m unterhalb der Kapelle gibt es eine unmittelbar am Strand entspringende Süßwasserquelle.

Direkt vor der Kapelle kraxeln wir steil die felsige Böschung hoch. Oben setzt sich der zunächst sandige Küstenpfad fort und steigt bald gut ausgebaut in engen Kehren durch nun relativ dichten Kiefernwald zur Abzweigung Agios Ioannis, 70 m, auf. Während halb links ein rot-weiß markierter und im weiteren Verlauf spektakulärer Steig den steilen Küstenhang hinaufführt, bleiben wir auf dem E4, gehen also geradeaus. Im Frühjahr duftet es hier nach würzigem Thymian, im Herbst zeigen sich Tausende meterhohe Blütenkerzen der Meerzwiebel.

Eine runde Zisterne wird passiert. Gut 10 Minuten darauf kommen wir an einer Felswand mit Höhlen vorbei, von der sich nochmals ein schöner Rückblick auf die von Kieselbuchten gesäumte Wasserlinie ergibt. Nun ist es mit dem Schatten vorbei, die Kalabrischen Kiefern machen niedriger Igelpolsterheide Platz. Der Pfad führt am Fuß der teils senkrecht aufstrebenden Wand der 600 m hohen Vigla entlang. Eine steinige Geröllzunge wird traversiert. Wir passieren einen weiteren von Höhlen durchlöcherten Felshang und einen allein stehenden Olivenbaum.

Nach einem längeren Wegstück ohne Besonderheiten kommt schließlich die Halbinsel zwischen den Buchten von Finix und Loutro in Sicht, auf welcher der Wehrturm eines venezianischen Kastells auszumachen ist. Unten am Meer tauchen über der Bucht von Marmara eine Kapelle und eine Handvoll Sommerhäuschen auf. Vor der Kapelle geht es durch ein Gatter, nach diesem steigen wir an einer E4-Stange zu einem breiten Schotterweg ab, der in die Aradena-Schlucht hineinführt. Rechts erreichen wir nach wenigen Schritten Marmara Beach; spätestens in dieser winzigen, aber feinen Bucht haben wir uns einen Badestopp verdient, es gibt Liegen und Sonnenschirme und oberhalb davon eine einladende Taverne.

Anschließend geht es nochmals richtig zur Sache. Von der kleinen Kieselbucht von Marmara steigen wir die felsige Landzunge (weißer Marmor!) hinauf, die den Strand nach Osten begrenzt. Nach 10 Minuten wird eine markierte Abzweigung nach Livaniana passiert. Im weiteren Verlauf wird der Saumpfad ziemlich ruppig und leicht ausgesetzt, der Fels fällt hier 20 m senkrecht ab. Nach einem höhlenartigen Felsüberhang steigen wir wieder zum Meer ab, eventuell müssen dabei die Hände zu Hilfe genommen werden.

An alten Olivenbäumen und Ziegenpferchen vorbei schlendern wir nun am Lykos Beach entlang, unter Tamarisken lädt die Taverne Akrogiali zur Rast. Dann geht es über die Terrasse der Taverne von Nikos Small Para­dise und unmittelbar nach dieser eine Treppe hinauf. Oberhalb von Nikos schwenkt der von einem Gitterzaun eingefasste Weg kurz nach links zu einem Parkplatz und dann auf einer steinigen Zufahrt landeinwärts. Diese führt nach 200 m nach rechts, wir verlassen sie etwa 75 m darauf in einer scharfen Linkskehre geradeaus (Wegzeichen gelb-schwarz). Jetzt wieder auf dem Küstenpfad, wandern wir auf ein felsiges Plateau hinauf. Dort gehen wir durch ein Gatter und passieren eine weitere Abzweigung nach Livaniana. Auch den rechts abgehenden ausgeschilderten Pfad zum Restaurant Old Phoenix (eine weitere sehr reizvolle Einkehrmöglichkeit) lassen wir unbeachtet. 5 Minuten darauf wird eine Schotterpiste schräg gequert und unser Pfad führt ein paar Meter oberhalb an der schmucken Kapelle von Finix vorbei.

In einem letzten kurzen Anstieg steigen wir nun zur Halbinsel zwischen Finix und Loutro auf. Nach ein paar Johannisbrotbäumen kommen wir an dem venezianischen Kastell vorbei, von dem sich bereits auf die wie für einen Ferienprospekt in die Bucht eingepasste Häuserzeile von Loutro hinabschauen lässt. An der Verzweigung auf halbem Weg nach unten steigen wir rechts zur Uferpromenade von Loutro ab, der Fähranleger mit Ticket Office befindet sich etwa 75 m weiter rechts.

Variante
Wer in Loutro wohnt, kann die Tour dort beginnen und am Nachmittag von Agia Roumeli mit der Fähre zurückfahren. Sofern früh aufgebrochen wird, ist die Wanderung auch von Chora Sfakion aus möglich.

Anforderungen
Die Tour verläuft überwiegend auf einem gut ausgebauten Küstenpfad, eine kurze Passage zwischen Marmara und Lykos erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Sehr einfache Orientierung, die Route ist durchgängig mit gelb-schwarzen Wegzeichen und E4-Stangen (ohne Raute) markiert. Die letzten 3 Stunden kaum Schatten und im Hochsommer ziemlich heiß, Sonnenschutz und Badesachen mitnehmen!

Einkehr
Zahlreiche Tavernen in Agia Roumeli und Loutro, unterwegs bei der Kirche Agios Pavlos die Taverne Saint Paul (dort werden auch Zimmer vermietet) sowie Strandlokale in Lykos Beach, Marmara und Finix.

Kombi-Tipps
Wanderer mit guter Kondition können noch am gleichen Tag Chora Sfakion erreichen. Begeher der Samaria-Schlucht übernachten in Agia Roumeli, wandern tags darauf nach Loutro und erreichen von dort mit dem Schiff Chora Sfakion.

Anfahrt und Parken

Agia Roumeli, 1 m.

Parkplatz

Agia Roumeli ist nicht ans Straßennetz angebunden (man erreicht den Ort mit dem PKW nur mit der Fähre)

Öffentliche Verkehrsmittel

Anfahrt mit der Fähre (Mai–Okt.) mehrmals täglich ab Chora Sfakion. Die erste Fähre legt in Chora Sfakion um 10.30 Uhr ab und erreicht Agia Roumeli nach etwa 1.15 Std. Fahrzeit. Fähren nach Agia Roumeli verkehren auch von Paleochora und Sougia, es muss dann allerdings in Loutro oder Chora Sfakion eine Übernachtung eingeplant werden, da man nicht am selben Tag wieder zurückkommt.

Endpunkt: Loutro, 1 m. Zwischen Mai und Oktober verkehrt die letzte Fähre von Loutro nach Chora Sfakion um 18.10 Uhr. Das Zeitfenster für die Wanderung ist damit ausreichend, doch Bade- oder Einkehrpausen beschränken sich auch für zügige Wanderer auf maximal anderthalb Stunden.

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