Birmehlweg
Tourdaten
- Sportart
- Wandern
- Anspruch
- T1 Leicht
- Dauer
- 1:00 h
- Länge
- 3,2 km
- Aufstieg
- 180 hm
- Abstieg
- 180 hm
- Max. Höhe
- 956 m
Details
- Einkehrmöglichkeit
- Familientour
- Rundtour
Anreise
Die Rundwanderung bei Verdings führt auf dem „Birmehlweg" zum Weiler Pardell und von dort zum schön gelegenen Hof „Moar zu Viersch". Benannt ist der Weg nach den gemahlenen Trockenbirnen, die vor vielen Jahren als Süßmittel in der Küche verwendet worden sind.
Wegbeschreibung
Der Ausgangspunkt der Wanderung am „Birmehlweg" befindet sich am Dorfplatz in Verdings. Von dort quert man die schönen Trockenrasenhänge an der Südseite des Kirchhügels und wandert zum Weiler Pardell hinab. Direkt an der Wegkreuzung zum „Keschtnweg" befindet sich der stattliche Bauernhof „Moar zu Viersch" mit seiner malerischen Kapelle und den schönen Apfelbäumen.
Rückweg
Der Rückweg nach Verdings erfolgt über einen alten Pflasterweg wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Gut zu wissen
Der Rundweg ist mit einigen Stationen bestückt:
Trockenrasen am Kirchhügel
Diese sonnigen, trockenen, oft steppenartigen Lebensräume sind Rückzugsgebiete für seltene Pflanzen- und Tierarten. An vielen Stellen tritt auf der Oberfläche der felsige Untergrund des Quarzphyllits (metamorphes Gestein) zu Tage. Um den trockenen Lebensbedingungen zu trotzen, haben Pflanzen besondere Wuchsformen und Anpassungen entwickelt: dichte Behaarung, dornige, ledrige Blätter, Wasser speichernde Organe, tiefes Wurzelwerk.
Gönna Keschtnwald (Kastanienhain)
Der Kastanienbaum ist der Charakterbaum im Eisacktaler Mittelgebirge auf der Sonnenseite. Er prägt seit vielen Jahrhunderten das Landschaftsbild. Die nahr- und schmackhaften Früchte, im Volksmund „Keschtn“ genannt, sind Eigentum der Bauern. Sie stellten Jahrhunderte lang eine wichtige Ernährungsgrundlage dar („Brot, das auf den Bäumen wächst„). Heute werden sie zum Verkauf oder beim Törggelen angeboten und werden auch in der gehobenen Gastronomie immer häufiger verwendet. Das Holz des Kastanienbaums wird wegen seiner Haltbarkeit als Weinberg- und Fassholz geschätzt.
Moar zu Viersch
Der stattliche Hof Moar (Mayr) zu Viersch (870 m) wurde 990 vom Brixner Bischof Albuin erworben. Er war viele Jahrhunderte Küchenmeierhof des Hochstiftes. Von 1645 bis 1879 war er Eigentum der Herren von Troyer, die im Jahr 1720 das Kirchlein zur heiligen Katharina errichten ließen. Der Gruppenhof zu Viersch wurde 1878 ein Raub der Flammen und in der heutigen Form wieder errichtet
Birmehl
Verdings wurde früher oft auch spöttisch das „Birmehldorf„ genannt. Zu diesem Namen kam der früher stark bäuerlich geprägte Weiler, da rund um die Siedlung besonders viele Birnbäume standen. Aus einigen Birnensorten (Dörrbirnen) wurde das „Birmehl“ hergestellt. Zuerst wurden die entkernten oder ganzen Birnen getrocknet und so die sogenannten „Kloazen“ (Kletzen) erzeugt. In den Wintermonaten hat man die „Kloazen“ gefrieren lassen und daraus das „Birmehl“ gemahlen. Dieses ersetzte früher als Süßmittel den teuren, meist unerschwinglichen Zucker. Längs des Pflasterweges wurden wieder neue Birnbäume angepflanzt.
Bangert
Unter dem im Volksmund gebräuchlichen Begriff „Bangert“ (auch Bamgart) versteht man eine abgegrenzte Streuobstwiese mit alten Apfel- und Birnensorten, Zwetschgenbäumen und Beerensträuchern. Verdings hat im Dorf bei den Höfen Hintner, Brunner, Rungger und Gosser noch vier dieser charakteristischen Obstwiesen mit altem Baumbestand. In diesen Streuobstgärten sind sehr seltene Apfel- und Birnensorten zu finden (Köstliche, Kalterer Böhmer, Goldparmäne, Plattlinger, Lederer, Stoanpepeller, Kanada, u.a.).
Beim Moar zu Viersch kann man einkehren und im Herbst die schmackhaften Törggelegerichte genießen.
Anfahrt
Über die Brennerautobahn A 22 nach Klausen (Ausfahrt) und über Feldthurns bis nach Verdings.
Parkplatz
Parkmöglichkeiten in Verdings
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn über Bozen oder Brixen nach Klausen und mit dem Linienbus (über Feldthurns) nach Verdings.