Großer Rappensee - Von Birgsau über die Enzianhütte
Sport
Wandern
Dauer
7:00 h
Länge
18,7 km
Höchster Punkt
2.091 m
Aufstieg
1.170 hm
Abstieg
1.170 hm
Beschreibung
Seejuwel am Fuß des Allgäuer Alpen-Hauptkamms: Der Weg hinauf zur Rappenseehütte ist lang und steil, doch die Mühen des Anstiegs werden mit einem wunderschönen Bergsee, der vor einer beeindruckenden Kulisse aus zerfurchten Felsgipfeln liegt, belohnt. Unterhalb der Hütte glitzert der Kleine Rappensee im Sonnenlicht. Der Seespiegel des Großen Rappensees wird etwas weiter südlich von grünen Wiesenbuckeln eingefasst. Weiße Wolkenschiffe ziehen über seine Wasserfläche.
An warmen bayerischen Sommertagen ist es ein Genuss, in die kühlen Fluten einzutauchen und bei einigen Schwimmzügen das herrliche Bergpanorama auf sich wirken zu lassen. Anschließend wärmt die Sonne auf weichen Wiesenpolstern. Die Haut prickelt vom eiskalten Bergseewasser. Grashalme kitzeln die nackten Fußsohlen. Irgendwo bimmeln Kuhglocken. Wer will da nicht einfach die Zeit vergessen?
Es lohnt sich, auf der Rappenseehütte zu übernachten. So bleibt mehr Muße, um Landschaft und Panorama zu genießen und vielleicht einen der Gipfel in Reichweite der Hütte zu besteigen.
Beste Jahreszeit
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Hütten entlang dieser Tour
Waltenberger Haus
Rappenseehütte
Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Wandern am Wasser Allgäu“ von Franziska Baumann, erschienen im Rother-Verlag.
Wegen der Länge der Tour ist mit Kindern eine Übernachtung empfehlenswert. Beim Gasthof Einödsbach sorgt ein kleiner Spielplatz für Abwechslung. Im Sommer ist rund um die Rappenseen und im Rappenalptal Jungvieh anzutreffen. In der Breitgehrenalpe sind noch die alten Geräte zur Käseherstellung zu sehen. Am Rappenalpbach gibt es herrliche Spielmöglichkeiten, zum Beispiel an der Kiesbank bei der Holzbrücke kurz vor der Buchrainer Alpe.
Ein erfrischendes Vergnügen ist ein Bad im Großen Rappensee. In sommerlichen Schönwetterperioden erwärmt er sich immerhin auf bis zu 18°C. Auf dem Rückweg kühlt der Rappenalpbach die heiß gelaufenen Fußsohlen.
Wegbeschreibung
Aufstieg
Von der Eschbachalpe in Birgsau, der letzten Haltestelle des Busses ins Stillachtal, folgen wir der Straße weiter taleinwärts und zweigen nach wenigen Minuten links auf einen Schotterfahrweg ab. Er zieht in zwei Kehren bergauf und führt über die bewaldeten Hänge, in die sich die Stillach schluchtartig eingeschnitten hat, zum Gasthof Einödsbach.
Dort fällt es schwer, sich nicht von den verführerischen Gerüchen aus der Küche zu einer Einkehr verleiten zu lassen. Über dem Wirtshaus ragen prominente Felsgipfel des Allgäuer Hauptkamms in den Himmel: Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze. Wir gehen über die Terrasse des Gasthauses, lassen den Anstieg zum Waltenberger Haus links liegen und folgen dem Steig zum Bacherlochbach hinunter.
Wenig unterhalb vereint sich dieser Bergbach mit dem Rappenalpenbach zur Stillach. Nach der Bachquerung leitet der Pfad weiter in das Tal hinein, das sich bei einer Lichtung weitet. Über die Talstraße auf der anderen Bachseite wird unser Rückweg verlaufen. Ein steiniger Steig zieht über den Waldhang zur Petersalpe hinauf, die an Wochenenden bewirtschaftet ist. Unter der Woche stehen kühle Getränke im Brunnen gegen ein entsprechendes Entgelt bereit.
Bei der Alphütte folgen wir dem Fahrweg gut 50 m nach rechts und zweigen links Richtung „Enzianhütte“ ab. Nun steht uns ein ziemlich schweißtreibender Anstieg über die steilen Hänge des Rappenalptals bevor. Der Steig schraubt sich über Wiesen bergauf, quert einen Bachgraben oberhalb eines Wasserfalls und zieht in einer weiten Linkskehre über das steile Gelände bergauf. Er ist von dichtem Buschwerk eingefasst und oft feucht und rutschig.
Schließlich erreichen wir ein gewelltes Wiesenplateau an den Hängen des Linkerskopf und die schön gelegene Enzianhütte auf der ehemaligen Linkersalpe. Dort locken gute Küche und selbst gebrautes dunkles Weißbier zur Stärkung und Liegestühle zu einer Rast. Übernachtungsgäste kommen sogar in den Genuss einer Sauna und eines Whirlpools.
Wir queren von der Hütte ohne großen Höhenunterschied taleinwärts und überschreiten dabei eine Rinne, in der sich oft bis in den Sommer ein Schneefeld hält. Anschließend geht es unter der Materialseilbahn der Rappenseehütte hindurch, über den Rappenbach und in zwei Kehren zu einem Rücken mit einer Wegverzweigung hinauf.
Wir wenden uns nach links und steigen in Serpentinen die letzten Höhenmeter zur Rappenseehütte hinauf, wo uns je nach Witterung die gemütliche Gaststube oder die Terrasse mit Blick auf die großartige Bergszenerie empfängt.
Abstieg
Für den Abstieg gehen wir geradeaus oberhalb des Kleinen Rappensees vorbei und verlassen an der folgenden Verzweigung den markierten Weg, der zum Rappenseekopf und Hochrappenkopf führt, rechts auf einem unbezeichneten Pfad. Er bringt uns zum Kessel mit dem Großen Rappensee. Wir wandern an seinem nördlichen Ufer zum Abfluss des Sees und steigen rechts des Seebachs bergab, vorbei an einem kleinen Gebäude, dem Wasserkraftwerk der Rappenseehütte.
Generationen von Bergsteigern haben auf der Rappenseehütte schon genächtigt. Der 1885 erbaute Stützpunkt über dem Rappenalptal wurde im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erweitert und ist heute mit 304 Schlafplätzen die größte Hütte des Deutschen Alpenvereins. Auch wenn es dort oft zugeht wie in einem Taubenschlag, strahlen die altehrwürdigen Gaststuben eine heimelige Atmosphäre aus. Das Hüttenteam tut sein Möglichstes, damit das Alpenvereinshaus trotz seiner Größe ein Stück weit familiär und gastfreundlich bleibt. Die meisten Wanderer, die dort Station machen, sind auf einer Mehrtagestour unterwegs. Die Rappenseehütte ist Ausgangspunkt für den Heilbronner Weg, einem Klassiker unter den Höhenwegen in den Nordalpen, der bereits 1899 eingeweiht wurde. Der gesicherte Steig verläuft auf einer Höhe zwischen 2400 und 2650 Metern durch die wilde Felslandschaft des Allgäuer Hauptkamms und beeindruckt mit fantastischen Ausblicken.
Der Steig leitet nach rechts um die Erhebung des Seebichels herum, überquert die Viehweiden und trifft auf den Hauptweg zur Rappenseehütte. Wir biegen links ein und zweigen kurz darauf rechts Richtung „Schwarze Hütte“ ab. Mit Blick auf den Talschluss des Rappenalptals, auf die Mindelheimer Hütte am Bergkamm gegenüber und auf die Schafalpenköpfe, über die der Mindelheimer Klettersteig führt, steigen wir zur kleinen Seehütte hinunter.
Dort schwenkt unser Abstiegsweg nach rechts und quert die Hänge des Muskopfs. In einem Linksbogen geht es in ein Tälchen hinab und zur Hütte der Mittleren Rappenalpe. Ein schöner Wasserfall stürzt links über einen Felsabbruch. Kurz darauf haben wir die Waldgrenze erreicht und folgen dem Eselweg, einem schmalen Steig, ziemlich steil über einen bewaldeten Rücken oberhalb des tief eingeschnittenen Körbertobels bergab. Im Talgrund des Rappenalptals kommen wir zur Schwarzen Hütte und können uns für die Kilometer, die wir nun das Tal hinauswandern müssen, mit einer Brotzeit stärken.
Dann spazieren wir ohne großen Höhenunterschied auf der asphaltierten Straße durch das von steilen Hängen eingerahmte Rappenalptal. Der Rappenalpenbach sucht sich in seinem oberen Lauf unterirdisch den Weg durch den Schotter und tritt erst ab dem Zufluss des Rappenbachs bei der Talstation einer Materialseilbahn ans Tageslicht. Kurz darauf wechseln wir die Bachseite und kommen an der Breitengehrenalpe vorbei, wo in der Sennerei Bergkäse hergestellt wird.
Das Tal verengt sich für einige Zeit, dann würde eine Brücke über den Bach wieder nach Einödsbach führen. Dort laden Kiesbänke zu einer Rast am Ufer ein. Wir bleiben jedoch auf der linken Bachseite und kommen nach kurzem Anstieg zur Buchrainer Alpe. Der Bach wird nun zur Stillach und zwängt sich durch den schluchtartigen Einschnitt, den wir schon vom Anstieg kennen. Die Straße windet sich in einigen Kurven oberhalb der Schlucht entlang und fällt zu den flachen Talböden von Birgsau ab.
Bei der Eschbachalpe können wir wieder den Bus nehmen oder auch das letzte Stück zum Parkplatz bei der Fellhornbahn zu Fuß zurücklegen. Dazu gehen wir noch vor der Alpe an der Wegkreuzung geradeaus und in rund 45 Min. durch das Stillachtal zur Talstation.
Anfahrt und Parken
Eschbachalpe in Birgsau, 965 m, südlich von Oberstdorf im Stillachtal. Die Straße ist ab der Talstation der Fellhornbahn für den Verkehr gesperrt, (gebührenpflichtige) Parkplätze bei der Talstation, von dort mit dem Bus zur Endhaltestelle „Birgsau, Eschbach“ (von Ende Mai bis Anfang November regelmäßiger Busverkehr, danach nur noch eingeschränkt).
Parkplatz
(gebührenpflichtige) Parkplätze bei der Talstation
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn nach Oberstdorf, vom Bahnhof verkehrt ebenfalls der Bus ins Stillachtal.
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