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Beschreibung

Eine technische Meisterleistung des 18. und frühen 19. Jh.: Gegen Ende des 18. Jh., als die langsam einsetzende Industrialisierung mehr und mehr Holz für ihre Bauten benötigte, überlegte man seitens der Forstverwaltung, wie der Holztransport insbesondere aus den schwer zugänglichen höheren Lagen des Böhmerwalds vereinfacht und mengenmäßig gesteigert werden könnte. Eine tolle Wanderung in Tschechien.

Beste Jahreszeit

Ganzjährig
  • Einkehrmöglichkeit

  • Familientour

  • Rundtour

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer „Böhmerwald“ von Gunnar Strunz, erschienen im Rother Bergverlag. 
Der komplette Guide ist auch in der Rother Touren App für Android oder iPhone erhältlich.

Wegbeschreibung

Wegbeschreibung
Vom Parkplatz am unteren Tunnelausgang in Jelení steigen wir unmittelbar rechts vom Tunnelportal auf einem Pfad empor, gehen auf diesem direkt oberhalb des Tunnelverlaufs immer geradeaus, kommen an Ruinen ehemaliger Betriebsgebäude vorbei und stehen nach etwa 400 m über dem oberen Tunnelportal. Wir müssen nun nach rechts mit kleinem Umweg zum Portal hinabsteigen: Wir erreichen einen breiten Wanderweg, auf dem wir uns mit Blau nach links wenden und unmittelbar danach vor dem oberen Tunneleingang stehen. Wir wandern nun auf der befestigten Straße gut 2 km am hier noch ziemlich verfüllten Kanal entlang, wobei der Weg kaum ansteigt. Dann erreichen wir den Bach Hučína potok (Hutschenbach) und biegen mit Grün nach links ab und verlassen die doch eintönige Straße am Kanal. Wer allerdings nicht genug von diesem bekommen hat, geht solange er möchte am Kanal entlang weiter aufwärts – muss aber die gleiche Strecke zurücklaufen.

Der grüne Weg steigt nun ziemlich an und gelangt nach knapp 1 km zum Punkt U Stříšky. Grün führt hier weiter bergan zum Plöckensteinsee. Wir aber gehen nach links mit der Radtrasse 1028 steil bergab. (Hinweis: Auf manchen Karten ist U Stříšky etwa 200 m weiter nördlich bzw. südlich des Abzweigs der Radtrasse eingezeichnet, auf einigen überhaupt nicht oder heißt dafür U Pramenů.)

Die Radtrasse bringt uns hinunter auf eine hübsche Lichtung, wo nach den Stürmen und Borkenkäferattacken der letzten Jahre neue Schösslinge heranwachsen, und erreichen dann die Kreuzung U Rosenauerova lesa. Hier wenden wir uns nach links und wandern entlang eines idyllischen Bächleins, des Jezerní smyk (Seebach), der sich aber bald zu einem Zuflusskanal des Schwarzenberger Hauptkanals wandelt. Weiter abwärts mündet unser Weg in einen größeren Querweg ein, wo wir wieder zum Hauptkanal kommen und mit Blau nach links gehen. Bald ist die Rosenauerkapelle (Rosenauerova kaple) erreicht. Hier können wir die Seebachschleuse bewundern, eine interessante technische Konstruktion: Ein aus dem oben erwähnten Seebach abzweigender Kanal kreuzt den Hauptkanal, bzw. sein Wasser kann in wechselnden Mengen nach Bedarf dem Kanal zugeführt werden. Solche Schleusen findet man entlang des gesamten Kanalverlaufs an verschiedenen Stellen.

Wir gehen mit Blau weiter in Richtung Jelení vrch. Wo sich rechts der Wald öffnet, haben wir einen großartigen Blick über das Tal Jelenske udolí (Hirschental) und hoch zum Perník. Dann ist bald auch schon Jelení vrch erreicht. Am Ortseingang ist rechts in einer Scheune eine Dauerausstellung zum Schwarzenbergschen Schwemmkanal eingerichtet. Wir gehen geradeaus, im Ort die Anhöhe hinauf und stehen sogleich wieder am Ausgangspunkt.

Gut zu wissen
Holz war für die fürstliche Wirtschaft eine der wichtigsten Handelswaren. Der in fürstlichen Diensten stehende Ingenieur Joseph Rosenauer (1735–1804) legte dafür 1775 ein erstes Konzept eines Schwemmkanals vor, der auch die Wasserscheide Elbe–Donau, die über den Böhmerwald verläuft, umgehen konnte. Denn der Großteil des Holzes sollte über die Donau in Richtung Wien und Ungarn transportiert werden. Über den Kanal sollte das Holz aus den oberen Lagen ohne großes menschliches Zutun heruntergeschwemmt werden. 1789 begann man vom Mühlviertel her mit den Grabungen, wobei vorhandene natürliche Gewässer ausgebaut wurden. Erst an der Wasserscheide am Rosenhügel (Růžový vrch, 731 m) westlich der Ruine Vitkův Kámen (Wittinghausen) musste man mit dem Bau eines eigenständigen Kanalsystems beginnen, da ja alle natürlichen Gewässer nördlich der Wasserscheide über die Moldau zur Elbe hin fließen.

Bis 1793 war das Teilstück bis Hirschbergen (heute Jelení) fertiggstellt. Der ganze Kanal in seiner vorgesehenen Ausdehnung hoch bis zur bayerischen Grenze war erst lange nach Rosenauers Tod im Jahr 1823 vollendet. Die landschaftlichen Gegebenheiten machten es dabei nötig, bei Hirschbergen einen 419 m langen Tunnel zu errichten. Der bis zu 2,80 m breite Kanal ist im Allgemeinen nur 80 cm tief und hat eine Gesamtlänge (bis zur Mündung in die Große Mühl) von 51 Kilometern. Die letzte Schwemme nach Österreich, bis Haslach, fand 1916 statt. Dann begann der Kanal zu verfallen und verfüllte sich nach und nach mit Geröll. Nach 1990 erfolgte die Rekonstruktion auf beiden Seiten der Grenze.

Tipp
Ausstellung zum Schwarzenberger Schwemmkanal in Jelení.

Anforderung
Leichte Wanderung auf Teer- und unbefestigten Waldwegen, mit einigen steileren An- und Abstiegen.

Einkehrmöglichkeiten
Zahlreiche Lokale in Jelení.

Anfahrt und Parken

Über Ulrichsberg und Schöneben nach Tschechien, weiter nach Zvonková, durch Nové Chalupy und Dlouhý Bor nach Jelení.

Parkplatz

Parkplatz in Jelení (Hirschbergen) am unteren Ausgang des Kanaltunnels, 895 m.

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