Hochgrat ab Scheidwangalpe
Sport
Wandern
Dauer
3:40 h
Länge
8,8 km
Höchster Punkt
1.821 m
Aufstieg
550 hm
Abstieg
500 hm
Beschreibung
Die lange Nagelfluhkette zwischen Immenstadt und Hittisau bietet dem Wanderer eine große Auswahl an Gipfelzielen. Die bayrische Tour in den Allgäuer Alpen führt von der Scheidwangalpe am westlichen Ende des Gunzesrieder Tales hinauf zum höchsten Punkt der gesamten Kette, dem ungemein aussichtsreichen Hochgrat.
Beste Jahreszeit
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Hütten entlang dieser Tour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „kurz & gut! Allgäu. Mit Kleinwalsertal und Tannheimer Tal" von Gerald Schwabe, erschienen im Bergverlag Rother.
Aufgrund der Bahnerschließung von Hochgrat und Mittag herrscht auf den Gipfeln recht viel Betrieb, wer sich aber dem Grat von ungewohnter Seite nähert, wird mit überraschend stillen Wegen belohnt.
Wegbeschreibung
Aufstieg
Das eh schon recht abgeschieden wirkende Gunzesrieder Tal wird mit jedem Kilometer, den wir uns auf der Mautstraße seinem westlichen Ende nähern, einsamer und stiller. Vereinzelte Alphütten säumen den Weg und flache, breite Wiesen wechseln mit steilen, dicht bewaldeten Talabschnitten.
Dann haben wir unseren Ausgangspunkt, die auf einem Sattel gelegene Scheidwangalpe, 1.330 m, erreicht, hinter der das Gelände allmählich wieder Richtung Vorarlberg abfällt. Unser Weg beginnt vor der Hütte rechts in Gestalt eines steilen, geteerten Wirtschaftsweges. Bereits nach 100 m verlassen wir in einer scharfen Linkskurve diesen Weg wieder und biegen rechts in einen breiten Schotterweg ein (Wegweiser „Rindalphorn").
Wir durchwandern allmählich ansteigend einen locker bewaldeten Einschnitt und erreichen eine weite Wiesenwanne mit der Untergelchenwangalpe. In weiten Kehren nehmen wir die nächste Geländestufe in Angriff und gelangen so zur schön gelegenen Gütlealpe, 1.568 m, wo der breite Wirtschaftsweg endet. Die Südhänge des Nagelfluhkammes werden hier intensiv almwirtschaftlich genutzt, sodass der ursprünglich vorhandene Wald fast vollständig weiten Wiesen und Weiden weichen musste.
Auffallend sind die vielen sich in West-Ost-Richtung durch die Landschaft ziehenden Nagelfluh-Rippen, die wir auf unserem Weg immer wieder zu queren haben. An der Alphütte wenden wir uns nach rechts und wandern auf dem schma lem Weg hinauf zur Brunnenauscharte, 1.626 m, einem tiefen Einschnitt zwischen dem Hochgrat zur Linken und dem Rindalphorn bzw. dem davor gelegenen, runden Wiesenbuckel des Gelchenwanger Kopfes.
An der Scharte öffnet sich der Blick Richtung Norden ins tief eingeschnittene Tal der Weißach, während in unserem Rücken die Gipfel von Siplingerkopf und Girenkopf den nahen Hintergrund bilden. Wir wenden uns nach links und steigen, immer recht nah an der Abbruchkante entlang, hinauf Richtung Hochgrat-Gipfel. Der Weg ist anfangs ziemlich steil und manchmal etwas holprig durch das lose Nagelfluhgestein, gleichzeitig wird es mit jedem Meter, den wir uns dem Gipfel und auch der Hochgrat-Bergstation nähern, voller, und auch der Anteil der Turnschuh- und Sandalenträger steigt dramatisch.
Rechts geht es extrem steil über die felsigen, schattigen Nordabstürze in die Tiefe, während die Südhänge von offenen, aber ebenfalls recht steilen Wiesen überzogen sind. Und oben auf dem Gipfel des Hochgrat, 1.821 m, wartet – neben recht viel Betrieb – ein sensationelles Panorama: der Allgäuer Hauptkamm und der Bregenzerwald weit im Süden, das flache Alpenvorland im Norden, weit im Westen Säntis und Bodensee und im Osten der langgestreckte Nagelfluhkamm, der sich über viele Gipfel bis nach Immenstadt zieht.
Abstieg
Der Abstieg erfolgt über den steilen Südwesthang und bringt uns – teilweise über Treppenstufen – abwärts bis zu einem Abzweig (1.740 m), an dem die Möglichkeit besteht, in wenigen Minuten hinüber zur etwas klobig auf dem Grat klebenden Bergstation (mit Einkehr) zu gelangen.
Andernfalls biegen wir hier links ab und wandern auf einem herrlichen Höhenweg leicht bergab quer über die sonnendurchfluteten, weiten Wiesen ostwärts. Kurz nach einem steilen Abschnitt haben wir die Obergelchenwangalpe, 1.582 m, erreicht.
Hier beginnt ein breiter Teerweg, dem wir ein kurzes Stück bergauf folgen, um einen kleinen Felskamm zu überwinden, ehe es danach steil und auf direktem Wege durch lichten Wald hinunter zum Ausgangspunkt an der Scheidwangalpe, 1.330 m geht.
Kinder
Für wanderfreudige Kinder OK, aber recht lang. An der Hochgratbahn- Bergstation (10-minütiger Abstecher) Spielplatz und Einkehr.
Anforderungen
Überwiegend breite und gute Wege, im Bereich des Hochgrat- Gipfels teils ausgesetzte Passagen direkt an der Kante, durch loses Nagelfluhgestein etwas holprig.
Anfahrt und Parken
Gunzesrieder Tal, Scheidwangalpe (1.330 m, Mautstraße). Die B 19 aus Kempten kommend bis zur Ausfahrt Sonthofen Nord, dort Richtung Blaichach, nach knapp 2 km links hinauf ins Gunzesrieder Tal und weitere 7 km bis nach Gunzesried Säge. Hinter dem kleinen Dorf beginnt die Mautstraße (Achtung: Es gibt zwei unterschiedliche Täler mit unterschiedlichen Mautkarten; das richtige Ticket für die Scheidwangalpe lösen). Von der Mautschranke sind es noch weitere 7 km geradeaus ins Tal hinein, auf denen es knapp 350 Hm bergauf geht bis zur Scheidwangalpe. (Navi: 87544 Blaichach-Gunzesried, Autalweg.)
Parkplatz
Scheidwangalpe
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