Auf den Čerchov
Sport
Wandern
Dauer
5:00 h
Länge
14,1 km
Höchster Punkt
1.043 m
Aufstieg
574 hm
Abstieg
578 hm
Beschreibung
Wanderung auf einen Grenzberg im Oberpfälzer Wald. Der tschechische Berg Čerchov (Schwarzkopf; 1.042 m) an der Grenze zu Bayern ist seit gut 100 Jahren ein beliebter Ausflugsberg für Wanderer und Skifahrer. Bereits Ende des 19. Jh. errichtete man einen hölzernen Aussichtsturm, der wenige Jahre später durch einen Steinturm, den „Kurzturm" ersetzt wurde.
Nach einer herrlichen Aussicht vom Turm und einer böhmischen Mahlzeit geht es über den historischen Hanova cesta (Hanasteig), ein über 100 Jahre alter Treppensteig, der über die Südostflanke des Čerchov absteigt, zurück zum Ausgangspunkt.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Bayerischer Wald mit Oberpfälzer Wald und Böhmerwald – Wandern & Einkehren: 54 Touren" von Eva Krötz, erschienen im Bergverlag Rother.
Sehr zu empfehlen sind der Aussichtsturm auf dem Gipfel des Čerchov und das Holzfällermuseum im Gebäude des Gemeindeamtes.
Einkehrmöglichkeit bietet das Bistro Caffe Čerchov in einer ehemaligen Militärbaracke, welches reichlich mit Relikten aus kommunistischen Zeiten dekoriert ist.
Wegbeschreibung
In Pec pod Čerchovem werfen wir einen Blick zum Gasthaus mit lustigem Bild zweier Wanderer, das besagt: „5 m zur Kneipe und 5 km zum Čerchov". Wir entscheiden uns für den Čerchov und folgen der blau-weißen Markierung das Sträßchen bergan.
An der runden Holzhauer-Kapelle und am Museum vorbei erreichen wir den Špillar stezka (Špillar Steig), der an den tschechischen Maler Jaroslav Špillar erinnert.
Wir gehen links das Sträßchen durch die Siedlung hinauf in den Wald. Auf breitem Waldweg wandern wir durch hohen Fichtenwald und treffen bald auf den ersten überdachten Rastplatz, dann geht es einen tief eingeschnittenen Hohlweg hinauf.
Ein steiler schmaler Waldweg schließt sich an und wenig später erreichen wir eine Schutzhütte an dem Sträßchen Pec – Capartice. Kurz darauf überqueren wir die Teplá Bystice (Warme Pastritz), dann führt ein schnurgerader Waldweg an zwei weiteren Rastplätzen vorbei.
Am zweiten Rastplatz folgen wir der blau-weißen Markierung nach rechts und steigen auf einem wurzeligem Pfad durch dichten Buchenwald zur Horizontálka (Horizontalstraße, 827 m) auf.
Hier kreuzt ein rot markierter Wanderweg. Wir überqueren das Sträßchen und die darauffolgende grasige Loipenschneise.
Ein grünes Schild und rote Ringe an den Bäumen markieren das Naturschutzgebiet um den Gipfel des Čerchov – ab hier dürfen wir die markierten Wege nicht verlassen!
Auf steilem, felsig-wurzeligem Pfad steigen wir durch den von Buchen dominierten Wald aufwärts. Von links stößt der grün-weiß markierte Pilsner Steig aus Richtung Babylon hinzu, unsere etwas kürzere Abstiegsvariante.
Wir folgen nun den beiden Markierungen weiter und entdecken rechts im Wald ein kleines Häuschen mit Quelle. Dann treten wir aus dem Wald und stehen am Eingangstor zum Gipfelareal.
Im ehemaligen Militärgelände finden wir neben den zahlreichen leerstehenden Baracken das Bistro Caffe Čerchov mit Biergarten sowie die KČT-Hütte des Touristikclubs im Anbau am Aussichtsturm.
Gegen eine kleine Gebühr kann der sogenannte Kurzturm bestiegen werden, von dem der Blick bei Föhnlagen bis in die Alpen reicht. Wir können das Gelände erkunden und die Infotafeln, die die bewegende Geschichte des Čerchov ab 1893 dokumentieren, studieren.
Unser Rückweg biegt blau-weiß markiert am Eingangstor vor der Wandertafel rechts Richtung Česká Studánka (Böhmischer Brunnen) ab.
Der Pfad führt erst ein Stück um das eingezäunte Areal, schwenkt nach links und biegt kurz darauf rechts ab. Wir befinden uns nun auf dem historischen Hanasteig.
Dieser führt an einem Felsgrat entlang, teils über Steinstufen, leicht bergab. Der hübsche Pfad mündet nach einer knappen Stunde auf einem Forstweg am Rande des Naturschutzgebietes.
Hier biegen wir links ab (keine Markierung) und folgen dem Forstweg, bis wir 15 Min. später erneut auf die rot markierte Horizontálka treffen. Der grün-weißen Markierung folgend wandern wir über diese hinweg einen Waldweg steil bergab.
Ein Holzsteg führt uns abermals über die Teplá Bystice. Dann geht es geradeaus, kurz bergan und mehrmals die Richtung wechselnd zur Vrbatova Studánka (Brunnen mit Rastbank).
Wenig später queren wir ein Sträßchen und wandern auf Schotterweg geradeaus weiter. Die gelb-weiße Markierung kommt von rechts hinzu, dann entdecken wir die Infotafeln zur Sokolova vyhlídka, Sokols Aussichtsstelle.
Der Aussichtspunkt nach Babylon ist zugewachsen, jedoch stehen wir hier vor einer geologischen Besonderheit.
Wie der Pfahl im Bayerischen Wald befindet sich auch hier ein Quarzriff, das den Böhmischen Wald als Nabenpfahl durchzieht. Auch dieses Pfahlgestein wurde in dem angrenzenden Steinbruch abgebaut.
Wir folgen der Pfahllinie und gehen kurz darauf mit der gelb-weißen Markierung auf einem Grasweg geradeaus weiter. Ein Pfad schwenkt links hinab zum Waldrand, zu einer Rastbank mit Blick über Pec.
Dann geht es ein kurzes Stück rechts am Waldrand entlang und nach einer Baumreihe links hinab.
Am unteren Ende führt uns ein Pfad rechts zum oberen Ortsrand von Pec. Links über die Wiese hinab passieren wir das Hotel Lesana und gelangen rechts zum Ausgangspunkt.
Variante 1
Etwas kürzer, jedoch ohne Abstieg über den Hanasteig, ist der grün-weiß markierte Weg, der bereits vom Aufstiegsweg abzweigt. Er trifft am Wegpunkt 4 wieder mit der Hauptroute zusammen (ca. 12,5 km, 3.45 Std.).
Variante 2
Wesentlich kürzer (11 km gesamt, 3.15 Std.) und auch für Kinder geeignet ist der Aufstieg von Waldmünchen Ortsteil Waffenschleife.
Am Ortsende steigen wir mit der W9 auf Pfaden an der im Wald versteckten Ruine Kramberghof vorbei zum Grenzübergang Lehmgrubenweg. Auf tschechischer Seite geht es gelb markiert bis zum verfallenen Brunnhäusl.
Der Weiterweg führt dann grün markiert nach links über die Felsengruppe Skalka hinauf zum Gipfel des Čerchov. Rückweg wie Hinweg oder mit dem Fahrradbus: RBO Bus 520/515.
Winter
Als Schneeschuhtour eignet sich sowohl der Aufstieg von Waffenschleife als auch die hier beschriebene Tour. Um den Čerchov führt eine mittelschwere 13,5 km lange Rundloipe.
Die kürzeste Zubringerloipe (3 km) startet in Caparice (Nepumuk) beim Grenzübergang Höll. Unterwegs kann man am Wochenende in die zeitweise bewirtschaftete Bendahütte (Waldhütte unter dem Brunnhäusl) einkehren oder über einen Abstecher zum Bistro auf den Čerchov aufsteigen.
Historische Wanderwege und Militäranlagen - die bewegende Geschichte eines Grenzberges.
Der tschechische Berg Čerchov (Schwarzkopf) an der Grenze zu Bayern ist seit gut 100 Jahren sommers wie winters ein beliebter Ausflugsberg für Wanderer und Skifahrer.
Bereits Ende des 19. Jh. errichtete man einen hölzernen Aussichtsturm, der wenige Jahre später durch einen Steinturm, den „Kurzturm" ersetzt wurde.
Dann folgte die erste von später zwei stilvollen Berghütten, die vom Tschechischen Touristenklub KČT Domažlice erbaute wurde. Doch der Zweite Weltkrieg machte alles zunichte, als die deutsche Wehrmacht den Gipfel einnahm.
1950 erklärte ihn die kommunistische Regierung der ČSR zum militärischen Sperrgebiet, ein zweiter, größerer Militärturm wurde errichtet, der auch der DDR als Abhörposten diente. Kurz vor Ende des „Kalten Krieges" 1989 zerstörte man auch noch die beiden Berghütten.
Dann dauerte es 11 Jahre, bis der KČT den Aussichtsturm nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder eröffnen konnte, samt Bistro in einer der alten Baracken und Biergarten.
Seit 2012 bietet auch der KČT wieder Speisen und Getränke im neuen Anbau des Aussichtsturms an. Neu sind auch die Infotafeln, die – untermalt mit alten Bildern – über die wechselvolle Geschichte des Čerchov berichten.
Die alten Militärbaracken stehen noch, ob diese abgerissen werden und nur noch die beiden Türme erhalten bleiben, steht noch in den Sternen. Freuen können wir uns über die inzwischen wieder zahlreichen Aufstiegswege von deutscher wie auch von tschechischer Seite.
Besonders schön ist ist eine gespurte Loipe, die im Winter einmal rund um den Berg führt. Auch viele Mountainbiker finden den Weg zum Gipfel, zusätzlich fährt von Juni bis September ein Fahrradbus von Waldmünchen und Furth auf den Berg.
Die hier vorgestellte Tour führt uns von Pec pod Čerchovem (Hochofen) auf steilem Weg zum Gipfel im Oberpfälzer Wald. Nach einer herrlichen Aussicht vom Turm und einer böhmischen Mahlzeit geht es über den historischen Hanova cesta (Hanasteig), ein über 100 Jahre alter Treppensteig, der über die Südostflanke des Čerchov absteigt, zurück zum Ausgangspunkt.
Anfahrt und Parken
Anfahrt bis nach Pec pod Čerchovem.
Parkplatz
Parkplatz im Zentrum neben der Wanderkarte.
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