Auf das Riedberger Horn

Die vielen „Hörner“ und „Köpfe“ in der Umgebung – Ofterschwanger Horn, Piesenkopf, Bleicherhorn und viele andere – mit ihren sanften Hängen und guten Böden werden intensiv für die Almwirtschaft genutzt. Der ursprünglich vorhandene Wald ist weitflächig gerodet worden und hat, weiten, offenen Wiesen Platz gemacht, die heute dem Allgäu sein unverwechselbares Gesicht geben. So auch am Riedberger Horn, welches die höchste Erhebung des großen, sanft geschwungenen Talkessels von Grasgehren bildet.

Aufstieg
Der weite Talkessel von Grasgehren ist ein beliebtes Skigebiet, wovon auch der große Parkplatz zeugt. Und auch im Sommer lockt die leichte Wanderung zahlreiche Besucher an.

An der Berghütte Grasgehren vorbei wandern wir auf ­einem breiten steinigen Weg nordwärts: weite Wiesen, Alpflächen, ein paar eingestreute Alpenrosen, Kühe, das allgegenwärtige Läuten der Kuhglocken – es geht kaum allgäu-typischer.

In unserem Rücken erhebt sich der breite Felsenkamm des Besler, während wir allmählich an Höhe gewinnen.

Nach einigen recht steilen Passagen erreichen wir schließlich einen Kamm (1.616 m), der den Übergang zum Bolgenachtal bildet. Jenseits schließt sich die Hörnerkette mit dem Weiherkopf an.

Wir halten uns allerdings links und steigen auf dem schmalen Grat weiter an. Mit jedem gewonnenen Meter wird die Aussicht schöner, links in der Ferne bestimmen mehr und mehr die Allgäuer Alpen die Szenerie, zusammen mit dem Besler genau im Süden und den Gottesackerwänden dahinter.

Einige letzte Serpentinen, dann haben wir das weitläufige Gipfelplateau des Riedberger Horns (1.787 m) erreicht – mit grandiosem Panorama.

Der Gipfel ist meist gut besucht, aber wegen seiner großen Ausdehnung bleibt für jeden ein ruhiges Plätzchen, um die Aussicht zu genießen. Neben den Allgäuer Alpen, die im gesamten Osten und Süden die imposante Hintergrundkulisse bilden, rücken auch die Berge im Norden und Westen ins Blickfeld: der Grünten, die lange Nagelfluhkette zwischen Mittag und Hochgrat, gefolgt vom Balderschwanger Tal, hinter dem man ganz in der Ferne den Säntis erblicken kann.

Abstieg
Der Abstieg erfolgt über den Südhang: anfangs in steilem, etwas gerölligem Zickzack bergab, dann allmählich etwas angenehmer weiter abwärts über den breiten Rücken, ehe wir uns nach links wenden und parallel zu einem (Skipisten-)Wiesenhang in Richtung Grasgehrenhütte absteigen, wo sich unser Kreis schließt.

Anforderungen
Alpines Gelände, aber gut zu begehende Wege. Teils recht steile Serpentinen und Anstiege (bzw. Abstiege, die für Wanderer mit Knieproblemen unangenehm sein könnten; Teleskopstöcke sind hilfreich).
Anstieg, manchmal zwar etwas steil, aber nie gefährlich, auf ein breites Gipfelplateau zum Picknicken und Toben.