Alpspitze über Garmisch-Partenkirchen
Sport
Skitouren
Dauer
4:55 h
Länge
17,7 km
Höchster Punkt
2.628 m
Aufstieg
1.437 hm
Abstieg
2.717 hm
Beschreibung
Exponierte Skitour 2.000 Meter über Garmisch-Partenkirchen im Wettersteingebirge und der Mieminger Kette: Die Alpspitze (2.628 m) in Bayern ist nicht nur das Wahrzeichen von Garmisch-Partenkirchen, sondern bietet Skitourengehern auch ein rassiges Ziel. Aufgrund des vorgelagerten Skigebiets leiden zwar Ursprünglichkeit und Ruhe ein wenig, dafür ermöglichen aber die Liftanlagen einen verkürzten Aufstieg und beschneite Pisten eine Talabfahrt bis ins Frühjahr.
Einen leichten Aufstieg auf die steile Gipfelpyramide in der Zugspitz-Region gibt es im Winter nicht. Selbst die einfachste Route über den Bernadeinrücken und das Oberkar erfordert am Gipfelaufbau leichte Kletterei und Schneegestapfe an einem ausgesetzten Grat. Eine Steigerung stellen die Direktanstiege über die Schöngänge oder gar über die Alpspitz-Ferrata dar, die im Winter und Frühjahr ebenfalls regelmäßig durchgeführt werden.
Das begehrteste Ziel für die abfahrtsorientierten Gipfelaspiranten stellt die direkte Ostabfahrt dar, die bei guten Verhältnissen steil (gut 45 Grad) hinabführt ins Oberkar. Insbesondere im Frühjahr muss man hier jedoch sehr früh dran sein, da die Flanke nahezu ab Sonnenaufgang beschienen wird.
Eine Übernachtung im Kreuzeckhaus oder in der Stuibenhütte sind dann gute Alternativen zu dem späten Betriebsbeginn der Bahn (8.30 Uhr) oder einem sehr frühen Anmarsch durchs Skigebiet und dem Direktaufstieg über die Schöngänge.
Beste Jahreszeit
Dezember
Einkehrmöglichkeit
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Münchner Skitourenberge: 100 traumhafte Skitourenziele" von Markus Stadler, erschienen im Bergverlag Rother.
Das Kreuzeckhaus (1.650 m) ist zu den Betriebszeiten der Bahn durchgehend bewirtschaftet. Im Skigebiet finden sich zudem weitere Gastronomiebetriebe.
Wegbeschreibung
Aufstieg
Auffahrt mit der Alpspitzbahn zum Osterfelderkopf. Nun auf der Osterfelder-Abfahrt in Richtung Südosten hinab bis zum Flachstück am oberen Ende des Bernadeinliftes. Über die Bernadeinpiste, oder (bei sicherer Schneelage schöner, aber nicht präpariert) bereits 30 m vorher rechts haltend durch das schattige Kar unter den Bernadeinwänden hinab bis kurz vor die Talstation des Bernadeinliftes.
Hier führt ca. 80 m vor dem Lifthäuserl rechts der Weg zur Stuibenhütte in den Wald. Mit Fellen geht’s nun den Weg ca. 5 Minuten entlang bis zum Wegweiser „Alpspitze", wo wir rechts abzweigen. Durch lichten Wald steigen wir nach Südwesten auf den flachen Ostrücken hinauf, der die Rückseite der Bernadeinwände bildet. Durch Latschenfelder führt der Aufstieg nun recht gemächlich weiter in Richtung Stuibensee.
Noch vor Erreichen des Sees biegen wir vor einer Steilstufe durch einen Graben rechts ab und über einen kurzen steileren Hang gelangen wir auf ein weiteres Plateau. Eine leichte Linksquerung bringt uns ins Oberkar, wo von rechts der Direktaufstieg über die Schöngänge heraufkommt. Im Kar ziehen wir in angenehmer Neigung auf die steile Ostflanke zu, bis sich links ein flacher Aufstieg auf den Gratrücken ergibt. Am Grat so weit wie möglich mit Ski, bis diese an den Rucksack kommen oder zurückgelassen werden.
Die nächsten 250 Höhenmeter entlang des teilweise felsigen und exponierten Grates können nur zu Fuß zurückgelegt werden. An den schwierigsten Stellen erleichtern Drahtseile den Aufstieg, diese können aber bei viel Schnee gänzlich darunter verschwinden.
Die letzten 150 Höhenmeter können wieder mit Ski hinauf zum höchsten Punkt ein Stück südlich des Gipfelkreuzes zurückgelegt werden.
Abfahrt
Die erste Abfahrt vom Gipfel direkt über den Osthang bis zum Steilabbruch. Dieser wird meist in seiner Mitte überwunden und hat auf etwa 100 Höhenmeter eine Neigung von ca. 45 Grad. Je nach Schneelage ist diese Passage mehr oder weniger felsdurchsetzt. Im Oberkar treffen wir wieder auf die Aufstiegsroute.
Auf ihr weiter talwärts, wobei wir kurz nach dem Kar auch rechts über einen kurzen Steilhang ins Grieskar hinausqueren könnten. Am Bernadeinlift angekommen, können wir entweder mit dem Schlepplift zurückkehren ins Skigebiet oder die 300 Höhenmeter entlang der Piste aufsteigen. Nun nach Norden zum Kreuzeck und über die Olympiaabfahrt oder die steilere und oft eisige Kandahar zum Ausgangspunkt.
Wenn die Direktabfahrt aufgrund der Lawinenlage oder wegen zu geringer Schneelage nicht machbar sein sollte, muss man wieder über den Grat hinab. Sofern die Ski nicht am Gratanfang deponiert sind, sind einige Abschnitte auch fahrbar, für die Kletterstellen schnürt man die Ski aber am besten an den Rucksack.
Variante
Aufstieg vom Tal und über die Schöngänge: Für konditionsstarke Bergsteiger besteht auch die Möglichkeit, vom Tal aus auf die Alpspitze zu steigen. Das ist insbesondere hinsichtlich des späten Betriebsbeginns der Bergbahn von Vorteil, wenn die Gipfelflanke für eine Direktabfahrt sonst zu sehr aufweichen würde. Ausgangspunkt ist ebenfalls die Kreuzeckbahn.
Der Aufstieg erfolgt über die Olympiaabfahrt zur Tröglhütte und von dort durch den Tourengeher-Tunnel und den Winterwanderweg zum Kreuzeck. Im Kreuzeckhaus der DAV-Sektion Garmisch-Partenkirchen ist auch eine Übernachtung möglich. Über den Verbindungsgrat geht’s der ausgeschilderten Skitourenroute entlang in leichtem Auf und Ab zur Hochalm und weiter hinauf zum Bernadeinschlepper.
Nun steigen wir direkt nach Süden an die überhängenden Felsen der Bernadeinwände heran und auf einer steilen Rampe nach rechts aufwärts, bis Drahtseile durch eine Rinne nach links hinaufleiten. Auf einer abschüssigen Schneerampe quert man links hinauf zum Grat, wo man die Normalroute am unteren Ende des Oberkars erreicht. Für diesen Aufstieg sind oftmals Steigeisen notwendig.
Anforderungen
Der Aufstieg über den Bernadeinrücken bis zum Skidepot ist mittelschwierig mit einigen etwas steileren Waldpassagen. Vom Skidepot zum Gipfel ist teilweise leichte, aber exponierte Gratkletterei erforderlich. Die Direktabfahrt erfordert absolut sichere Skitechnik im steilen, felsdurchsetzten Gelände. Der Aufstieg über die Schöngänge ist insgesamt steiler und schwieriger und meist nur mit Steigeisen begehbar, da die Drahtseile im Winter unter Schnee und Eis begraben sind. Ohne Benutzung der Lifte summieren sich die Aufstiegsmeter auf 2.500 Hm.
Anfahrt und Parken
Von Norden über die A96 nach Garmisch-Partenkirchen und der Ausschilderung zur Kreuzeck-Bahn folgen.
Von Süden aus Richtung Seefeld kommend auf der B177 nach Scharnitz und weiter nach Mittenwald in Deutschland. Weiter auf der E533 bis Garmisch-Partenkirchen und der Ausschilderung zur Kreuzeck-Bahn folgen.
Parkplatz
Großer, kostenloser Parkplatz an der Talstation der Kreuzeck-Bahn.
Öffentliche Verkehrsmittel
Von München oder Innsbruck nach Garmisch-Partenkirchen. Vom Bahnhof ca. 20 Min. Fußmarsch oder 5 Minuten vom Haltepunkt "Hausbergbahn", wenn man mit der Zugspitzbahn zum Eibsee weiterfährt.
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