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Alpenüberquerung – Tipps für unterwegs: Hütten oder Sternenzelt?

Aktuelles

2 Min.

27.11.2017

Foto: Ana Zirner

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Ana Zirner ist in 60 Tagen alleine über die Alpen gegangen (wir haben darüber berichtet). Angehenden Weitwanderern gibt sie praktische Tipps und erfrischende Gedanken mit auf den Weg. Heute geht es darum, was für Ana den Besuch einer Hütte lohnenswert macht. WLAN und Warmwasser sind es jedenfalls nicht.

In unseren Bergen, den Alpen, sind Hütten selten weit weg. Das dichte Netzwerk an alpiner Infrastruktur ist etwas, das die Alpen deutlich von den meisten anderen Bergregionen der Welt unterscheidet.

Oft herrscht auf Hütten neben der Gemütlichkeit auch eine Atmosphäre der gesellschaftlichen Solidarität, nach der man im Tal oft suchen muss. Sicher sind Berghütten auch deshalb heute ein so beliebtes Ziel. Gleichzeitig sind sie auch oft Horte alter Werte. Positiv wie negativ. Natürlich überwiegen Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft und immer wieder sind mir, gerade in abgelegenen Gegenden, auch sehr weltverbundene oder gar politisch engagierte Wirte begegnet. Aber andererseits erlebe ich auch immer wieder einen Humor, der mir unzeitgemäß erscheint oder eine gewisse Intoleranz gegenüber allem was „fremd“ ist. Kurz: eine unzeitgemäße Verschlossenheit gegenüber der Welt in ihrer Größe und Komplexität.


Sternenzelt und Hüttenhorizont

Wenn man raus vor die Hütte tritt, steht man unter dem großen Sternenzelt. So einfach und romantisch dieser Gedanke ist: dieses Zelt zieht sich über uns alle, egal welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe, Herkunft oder mit welchem Musikgeschmack. Draußen in diesem großen Zelt zu schlafen, hat mein Bewusstsein darüber weiter vertieft und ich glaube, dass es mir auch deshalb oft schwergefallen ist, wenn ich wetterbedingt in eine Hütte „musste“.

Unterwegs ist mir aufgefallen, dass ich oft schon aus der Ferne erahnen konnte, ob eine Hütte mir gefallen würde, oder nicht. Hütten haben Ausstrahlung. Meistens lag ich mit meiner Einschätzung richtig. Ich lege bei Hütten Wert auf Freundlichkeit, Know-How, Gemütlichkeit, Originalität, Umweltbewusstsein und natürlich auf gutes Essen. Was ich nicht so wichtig finde, sind Komfort, WLAN, warme Duschen und anderer „Luxus“.

Immer wieder war ich überrascht, wie unfreundlich oder gar respektlos Gäste auf Hütten mit den Wirtsleuten umgehen. Ich denke, das sind Leute, denen nicht bewusst ist, dass es etwas ganz anderes ist eine Berghütte zu bewirten als ein Restaurant oder Hotel im Tal. Je nach Standort ist die Versorgung aufwändig und teuer und das Leben und Arbeiten auf einer Hütte – trotz der schönen Umgebung – oft alles andere als romantisch, sondern einfach anstrengend und auch eintönig. Ich habe einmal eine Weile auf einer Hütte ausgeholfen und wünsche diese Erfahrung jedem Wanderer und Bergsteiger, der sich über mangelnden Komfort, Service oder fehlendes Angebot aufregt.

Trotzdem freue ich mich darauf, bei meinen nächsten Projekten gar nicht die Wahl zu haben, ob ich in eine Hütte einkehre oder nicht. Denn dort wo ich hingehen will, gibt es kaum Hütten. Dann ist das Sternenzelt mein Gastgeber und von dem kann ich noch viel lernen.


Die zehn besten Hütten meiner Alpenüberquerung

Hier noch ein paar konkrete Tipps von mir. Die zehn besten Hütten auf denen ich während meiner Alpenüberquerung entweder gegessen oder übernachtet habe.

Wolayerseehütte (Karnische Alpen)

Hochweißsteinhaus (Karnische Alpen)

Rifugio Boé (Sextener Dolomiten)

Büllelejochhütte (Sextener Dolomiten)

Rifugio Dorigoni (Trentino)

Chamanna d'Es-Cha (Graubünden)

Binntalhütte (Oberwallis)


Nächstes Thema: Wetter

Nächste Woche erzähle ich euch, was ich während meiner Alpenüberquerung über das Wetter am Berg gelernt habe.

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