4 der schönsten Naturjuwelen in der Steiermark
Foto: Schladming-Dachstein | Sabrina Nagl
Vom Gletscher zum Wein – wer die Steiermark durchwandert, quert atemberaubende Naturlandschaften. An manchen Platzerln ist es ganz besonders schön – wir verraten sie euch!
1. Die Giglachseen
Schladming-Dachstein
Norwegische Fjorde in den Schladminger Tauern? Die Giglachseen vermitteln zumindest diesen Eindruck. Wer die beiden, auf rund 2.000 m am Fuße der Lungauer und Steirischen Kalkspitze gelegenen Naturjuwelen bewundern möchte, wandert von der Ursprungalm circa eine Stunde aufwärts. Der von Gipfeln eingerahmte Seenkessel gibt ein wahrlich beeindruckendes Foto-Motiv ab. Wer sich gar nicht sattsehen und länger bleiben möchte, kann in der Ignaz-Mattis-Hütte oder in der Giglachseenhütte übernachten. So wie es die meisten Weitwanderer auf der „Vom Gletscher zum Wein“-Südroute tun – sie erreichen die Giglachseen am Ende der dritten Etappe von Rohrmoos.
Der Untere Giglachsee ist mit rund 16,5 ha übrigens wesentlich größer als sein Nachbar und erstreckt sich über eine Länge von einem Kilometer. Im Umkreis der Seen wurde jahrhundertelang Bergbau betrieben – das belegen Werkzeugfunde und alte Landkarten aus der Monarchie.
2. Günster Wasserfall
Urlaubsregion Murau-Murtal
Fast scheint es, als würde er sich zwischen dichten Fichtenwäldern verstecken wollen, dabei ist der Günster Wasserfall mit einer Fallhöhe von 65 Metern der höchste Wasserfall der Steiermark! Bis zu 300 Liter rauschen pro Sekunde über die drei imposanten Urgesteins-Kaskaden und erzeugen ein feuchtes Mikroklima, in dem sich Geißbärte ebenso wohlfühlen wie Farne und Schwarzbeeren.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist das aufbrausende, zwischen dem Bergsteigerdorf Krakautal und Schröder gelegene Naturjuwel über Steige und Treppen erschlossen. Dieser durch Geländer gesicherte Weg führt bis zum höchsten Punkt des Wasserfalls. Auf den zahlreichen Brücken dazwischen genießt man immer wieder einen faszinierenden Blick auf die schäumende Gewalt des Wassers – ein Spektakel für die ganze Familie. Auch Wanderer entlang der „Vom Gletscher zum Wein“-Südroute kommen auf der neunten Etappe von Krakau nach St. Peter am Kammersberg am Günster Wasserfall vorbei.
3. Turracher See
Turracher Höhe
Die Turracher Höhe – das Alm-See-Plateau zwischen Kärnten und Steiermark – präsentiert sich bis in den Herbst als idyllisches Ausflugsziel. Hier glitzern gleich drei Bergseen in der Sonne (Turracher See, Grünsee, Schwarzsee), die zudem von Österreichs größten zusammenhängenden Zirbenwäldern eingerahmt und von imposanten Gipfeln umringt werden. Der Hauptsee ist fast 20 ha groß und bis zu 33 m tief. Auf fast 1.800 m gelegen, erreicht der Turracher See selbst im Sommer maximal 18 Grad – manche ziehen da dem Sprung ins kalte Wasser das Tretboot vor. Der See eignet sich mit seinem reichen Fischbestand (Seeforelle, Seesaibling, Barsch etc.) auch gut zum Angeln.
Wanderer und Bergsteiger finden auf der Turracher Höhe ein wahres Paradies vor. Von hier aus sind einfache Spaziergänge ebenso möglich wie kleinere Familien-Wanderungen (3-Seen-Weg) und fordernde Bergtouren, etwa auf den 2.441 m hohen Eisenhut oder hinein in den Biosphärenpark Nockberge.
Weitere Touren und Infos: Turracher Höhe
4. Die Murauen
Thermen- und Vulkanland
Die Steiermark, wie man sie vielleicht noch nicht kennt – in jedem Fall aber sehr grün: Die Murauen im Raum Bad Radkersburg bilden mit rund 3.000 ha nach den Donau-Auen das zweitgrößte Auengebiet Österreichs aus und sind seit Juli 2019 als UNESCO-Biosphärenpark gelistet.
Für die Entstehung dieser besonderen Auwälder ist der freie Lauf der Mur verantwortlich. In diesem artenreichen Ökosystem finden viele bedrohte Tierarten und seltene Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum. Eine wichtige Rolle spielt das Auengebiet für Zugvögel, etwa Kormorane, denen der Wasserwald auf ihrem Weg Richtung Süden als Ruheort dient.
Erholung finden im UNESCO-Biosphärenpark natürlich auch wir Menschen – ebenso wie aktive Natur-Erlebnisse: Die Region eignet sich für Radausflüge ebenso wie zum Wandern – dabei lohnt es sich ein kleines Fernglas mitzunehmen. Auch Kanu fahren ist in den Murauen beliebt. Ein weiteres Plus im Thermen- und Vulkanland: weder das nächste Thermalhotel zum Entspannen noch der nächste Buschenschank mit allerlei Köstlichkeiten sind weit weg.
Tipp: Auf dem K13 Murauen-Weg geht es in 13 Kurz-Etappen durch die Murauenlandschaft.
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