4 Wege zur Hochmölbinghütte: Liebe auf den ersten Biss
Foto: Petra Schuster
von Enrico Radaelli
Unweit der Seen des Salzkammergutes, zwischen der nördlichen Steiermark und dem südlichen Oberösterreich, liegt das Tote Gebirge. Hier, wo einst schon der Kaiser seine Sommerfrische suchte, habe ich beim Mountainbiken einen kulinarischen Hotspot entdeckt: Die Hochmölbinghütte und ihren Kaiserschmarren. Es war Liebe auf den ersten Biss.
Auf die Hochmölbinghütte führen von allen Seiten feine Wege hoch: aus dem Ennstal, dem Ausseerland, dem Salzkammergut und aus dem Traunviertel. Als Bikefex bin ich selbst meist mit dem Mountainbike unterwegs, starte dazu in Weißenbach bei Liezen und pedaliere über Schönmoos und die Langpoltenalm in Richtung Hochmölbinghütte. Mit Frau, Kindern, Freunden und Kegeln wird auch gern mal gewandert. Romantisch durch die Wörschachklamm, mit Badeaufenthalt am Spechtensee, familiär über Wörschach und Schönmoos oder sportlich über einen der zahlreich angelegten Steige geht´s hüttenwärts.
Gipfelsiege sind für mich zweitrangig, bin ich doch im ersten Bildungsweg gelernten Koch, Wirtssohn und leidenschaftlich gern hinterm Herd – im Anlassfall auch hier auf der Hochmölbinghütte. Es zahlt sich aber dennoch aus, sich auf einen der zahlreichen umliegenden Gipfeln hinaufzukämpfen und sich im Gipfelbuch zu verewigen.
Ich packe in meinen Rucksack...
Wer kennt das Lächeln eines Hüttenwirts oder einer Hüttenwirtin wenn man eine Tageszeitung aus seinem Rucksack auspackt? Falls man auch noch Limetten, frisches Gemüse, Sardellen, Thunfisch oder Ananas im Gepäck hat, gibt's von Petra, Ed und Fynn auf der Hochmölbinghütte zusätzliche Umarmungen und Verhandlungen über einen möglichen Aufschub der Hüttenruhe gehen dann auch meist positiv aus. Was wir da, auf 1.683 Meter Seehöhe, schon alles raufgetragen haben, erzähle ich euch, wenn wir uns mal beim Einkehrschwung hier heroben treffen.
Rasten und schlemmen
Wenn man mal oben ist, möchte man natürlich – rasten. Am liebsten tue ich das bei einem Kaiserschmarren. Dafür sind die Wirtsleute Petra und Ed und ihre nepalesische Küchenhilfe Kipa bekannt. Das Rezept ist natürlich ein Geheimnis, eh klar, und wird nicht verraten (auch wenn ich es zuhause aus dem Gedächtnis eventuell nachkochen könnte – glaube ich zumindest). Am besten schmeckt es sicher hier, zwischen Latschen, Kiefern, Steinböcken, Rehen, Hirschen und der unberührten Umgebung. Zuvor gönne ich mir aber auch gern was Deftiges. Hier wird das verkocht, was gerade da ist. Es gibt nämlich keine Zufahrt direkt zur Hütte, im Sommer hilft man sich mit einem Fuhrwerk und im Winter mit größeren Rucksäcken. Die Logistik der Hüttenleute ist nach sechs Jahren unglaublich, so kann man sich durch eine ansehnliche Speisekarte schmausen: Kasspresknödelsuppe, Schweinsbraten, Gulasch sowie Momo und Dal Bhat, nepalesische Spezialität von Kipa, ist immer dabei.
"Mmmmm", kann ich da nur sagen. Folgt meinem Bauchgefühl und ab auf die Hochmölbinghütte! Mahlzeit!
Übrigens: Hochzeit feiern kann man auf der Hochmölbinghütte auch. Rene und Maria von Bikefex haben sich heuer auf der Hochmölbinghütte getraut. Ein Anruf bei Petra, Ed und Fynn genügt.
Meine 4 Lieblingstouren auf die Hochmölbinghütte
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