5 Dinge, die du im Maggiatal gemacht haben musst
Foto: Ascona-Locarno Tourism, Alessio Pizzicannella
Grüne üppige Vegetation, „Grotti“ mit Tessiner Spezialitäten und Bergspitzen, die hoch in den Himmel ragen: Im Maggiatal oder Vallemaggia, wie die Tessiner es nennen, trifft unangetastete Natur auf Schweizer Tradition und jede Menge Bergsportmöglichkeiten. Fünf Dinge, die du im Vallemaggia nicht verpassen darfst.
Schon gewusst?
Das Maggiatal ist nicht nur das größte, sondern sicherlich auch eines der schönsten Täler der Italienischen Schweiz. Der namensgebende Fluss Maggia durchzieht das gesamte Tal von Nord nach Süd, wo er im Lago Maggiore (Ascona, Locarno) mündet. Im Norden verästelt sich das Tal in zahlreiche Seitentäler, die zum Teil bis weit in die alpinen Gebiete des Nordtessins mit seinen schroffen Felslandschaften reichen.
1. Schwimme im glasklaren Fiume Maggia
Dem Fluss Maggia (Fiume Maggia) verdankt das Maggiatal nicht nur seinen Namen, er ist auch definitiv einen Besuch wert – ob zum Schwimmen oder für einen gemütlichen Spaziergang am Flussufer. Beim Anblick des smaragdgrünen Wassers, das sich durch glitzernde Gneis- und Granitwände schlängelt, wähnt man sich beinahe im fernen Korsika. Zwischen den abgeschliffenen Felsen des Flusses laden unzählige Gumpen zum Schwimmen ein. An vielen Stellen der Maggia kann man es sich am Kiesufer oder an kleinen Stränden mit feinem Sand gemütlich machen.
Bergwelten-Tipp: In der Maggia kann man sich auch sportlich austoben, etwa beim Kajaking, Rafting oder Canyoning.
2. Genieße Tessiner Spezialitäten in einem "Grotto"
Grotti gehören zum Tessin wie Popcorn zum Kinobesuch. Die versteckten und schattigen Plätzchen wurden in der Vergangenheit als Aufbewahrungsort für Nahrungsmittel – quasi als Kühlschrank – genutzt. Mit der Zeit und modernen Technik verloren die Orte ihre Funktion und entwickelten sich zu gemütlichen Gastwirtschaften, in denen man auf Bänken und Tischen aus Granit unter Jahrhunderte alten Laubbäumen speist. In einem Grotto wird das volle Aufgebot Tessiner Spezialitäten serviert: Man trinkt Gazzosa (eine farbenfrohe Limonade), Bianchino (weißen Merlot), ein Boccalino Merlot rosso oder Grappa. Gegessen wird Polenta mit Milch (mögen besonders Kinder gerne), Minestrone, Risotto, Cicitt (Ziegenwurst) oder Luganighetta (Grillschnecken).
Bergwelten-Tipp: Im Geschäft Val Magìa in Cevio, dem Hauptort des Maggiatals, kann man sich einen Korb mit regionalen Tessiner Spezialitäten vorbestellen und diese beim Picknick in einem schattigen Grotto genießen.
3. Erkunde einen Steinweg
Vorbei an alten Kirchen, bäuerlichen Siedlungen, historischen Baudenkmälern und Naturreservaten: Die „Sentieri di pietra“ (Steinwege) führen von Avegno nach Prato Sornico, von Coglio nach Cevio oder von Maggia nach Bosco Gurin und wollen auf die reiche Kultur des Maggiatals aufmerksam machen. Dabei dreht sich auf den rund zwanzig Wegen – wer hätte es geahnt – alles um die Vorzugsmaterie der Region: Stein. Entlang der Wanderungen gilt es, alte Kapellen, Waschhäuser, Kirchen, Gärkeller oder Dörrhäuser zu entdecken. Die Steinwege sind allen zugänglich und können zu jeder Jahreszeit begangen werden.
Bergwelten-Tipp: Zu jeder Wanderung gibt es einen Faltprospekt, der die Route beschreibt.
4. Besuche das höchstgelegene Dorf des Maggiatals
Es ist nicht nur das höchstgelegene, sondern gleichzeitig auch das authentischste und untypischste Dorf des Maggiatals: Die Rede ist von Bosco Gurin, einem malerischen Bergdorf auf 1.503 Metern Seehöhe. Bosco Gurin sollte man nicht nur wegen der vielen sportlichen Möglichkeiten (Wandern und Mountainbiken im Sommer, Schneeschuhwandern und Skifahren im Winter) und hübschen Häuser aus Holz und Stein besuchen, sondern vor allem aufgrund seiner bunten Geschichte.
Das Bergdorf ist die einzige deutschsprachige Gemeinde des Tessins, seine Bewohner sind Erben der „Walser“ Bevölkerung, die vor 700 Jahren das Tal bevölkerten. Entsprechend viel kann man bei einem Besuch in Bosco Gurin erleben: Einkaufen im winzigen Supermarkt oder der örtlichen Bäckerei gehören ebenso zur Atmosphäre wie ein Besuch im ältesten Haus des Dorfes, das im Jahre 1386 erbaut wurde und heute ein Museum beherbergt.
Bergwelten-Tipp: Lust auf ein Schläfchen in der Hängematte? In Bosco Gurin kann man Hängematten mieten: So kommt man nicht nur mit der lokalen Gemeinschaft in Kontakt, sondern kann in der einzigartigen Landschaft rund um das Dorf entspannen.
5. Bestaune die Chiesa di San Giovanni Battista
Selbst Kulturmuffel werden von der Chiesa di San Giovanni Battista begeistert sein: Die ungewöhnliche Kirche steht in der Siedlung Mogno im Val Lavizzara, einem Seitental des Maggiatals. Kein geringerer als der weltberühmte Architekt Mario Botta hat die Kirche entworfen, nachdem der frühere Bau 1986 von einer Lawine zerstört worden war. Die originell zylindrische Form, das kontrastreiche Spiel zwischen weißem Peccia-Mamor und grauem Vallemaggia-Granit und das verglaste Dach machen die Kirche zu etwas ganz Besonderem.
Bergwelten-Tipp: Der Kirchenbesuch lässt sich hervorragend mit einer Wanderung in der Region verbinden. Auf dem Weg von Peccia nach Fusio durchwandert man das wilde Val Lavizzara.
Von Peccia nach Fusio
Dieser Artikel entstand im Rahmen der Bergwelten-Hüttenwoche im Maggiatal. Wir danken der Region Ascona-Locarno für die Gastfreundschaft.
- Berg & Freizeit
Weitwandern entlang der Via Alta Vallemaggia
- Berg & Freizeit
4 Ausflugsziele im Bavonatal für jedes Level
- Berg & Freizeit
Wandern am Lago Maggiore im Tessin
- Berg & Freizeit
5 Sportaktivitäten, die du im Maggiatal unternehmen kannst
- Berg & Freizeit
Das Bergwelten Magazin (Oktober/November 2017/CH) ist da!
- Berg & Freizeit
Geheimnisvolles Onsernonetal