5 Tipps für das richtige Sichern
Bergführer Walter Zörer verrät wertvolle Tipps fürs sichere Klettern mit dem Nachwuchs. Besonderes Augenmerkt muss dabei auf richtiges Sichern gelegt werden.
Im letzten Beitrag haben wir uns mit der passenden Kletter-Ausrüstung für Kinder beschäftigt, nun sind wir bereits im Klettergarten oder in der Kletterhalle und werfen einen Blick auf die richtige Sicherungstechnik.
Die zwei bis drei wichtigsten Knoten sind rasch erlernt: Sackstich, Achterknoten, eventuell noch Mastwurf – und schon geht es los. Bevor wir aber in die „steile Wand“ einsteigen, macht es sich bezahlt, die Handgriffe am Boden spielerisch zu üben. Vor allem das Einhängen des Seiles in die Zwischensicherungen ist für Kinderhände nicht ganz einfach.
5 Sicherungs-Tipps vom Profi
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1. Sicherungsgeräte
Damit das entsprechende Handling gut funktioniert braucht es ein weiches Seil und die richtigen Sicherungsgeräte. Dazu empfehlen sich Tubersysteme (ATC, Reverso,…) und Halbautomaten (Clickup, Grigri,…), auf die wir die Kinder gut einschulen und anfangs immer im Zweierteam arbeiten lassen. Das heißt: hinter dem Sichernden steht ein zweites Kind und bedient das Seil – sozusagen als „Backup“ – mit. Damit werden Fehlbedienungen und mangelnde Aufmerksamkeit „abgesichert“. Nach dem Erlernen dieses „Partnerchecks“ haben die Kinder ein sehr gutes System zum selbständigen Sichern.
Dieses System bewährt sich zunächst rasch beim Topropeklettern – bevor es ans Sichern eines Vorsteigers geht, muss die Sicherungsarbeit aber unbedingt gut geübt sein.
2. Sichern üben am Boden
Wir seilen uns fertig an, sodann wird das Seil in die erste Expressschlinge an der Wand eingehängt. Nun versucht der Partner vom Sichernden wegzugehen, während dieser ihn hält. Zuerst versuchen wir das ganz gemütlich, dann mit immer mehr Kraft und Schwung, um ein erstes Gefühl für die zu erwartenden Belastungen zu bekommen.
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3. Expressschlingen einhängen im Sitzkreis
Die Klettergruppe sitzt oder steht im Kreis und jeder hält eine Expressschlinge in der Hand. Der Vorsteiger bindet sich ins Seil ein und geht dann den Kreis innen ab, wobei er in jede Express sein Seil einhängt. Nachdem die Runde fertig ist, wird in die andere Richtung gewechselt, damit beide Hände zum Üben kommen.
4. Partnercheck
Nicht nur Erwachsene sollen es sich zur Angewohnheit machen, vor dem Losklettern immer einen Partnercheck zu machen. Vier Augen sehen einfach mehr als zwei und so können Fehler leicht vermieden werden. Es geht ganz einfach: vor dem Start werden gegenseitig optisch und per Handgriff das ordnungsgemäß eingehängte Sicherungsgerät sowie der Anseilknoten kontrolliert, ebenso der Verschluss des Klettergurtes. Innerhalb weniger Sekunden schaffen wir somit ein großes Sicherheitsplus!
5. Die kleinen Extras
Man sollte die Kinder mit verschiedenen Karabinertypen hantieren und selbst spüren lassen, welche am besten funktionieren. Ebenso mit dem Sicherungsgerät. Es muss leicht zum Handhaben sein und das Kind soll sich dabei wohl fühlen, schließlich übernimmt es ja eine große Verantwortung damit.