Alpenglühen: Was ist das?
Wenn die Alpen glühen, bleibt die Welt stehen. Zumindest für jene Glücklichen, die in den Genuss kommen, es hautnah miterleben zu dürfen. Aber: Was ist das eigentlich genau, dieses Alpenglühen?
Wenn die Alpen glühen
So magisch und unwirklich ein Alpenglühen auch anmuten mag: Hinter dem Spektakel steht eine ziemlich simple Erklärung. Das Phänomen Alpenglühen bezeichnet im Grunde nichts weiter als die Lichtspiele von Sonnenaufgang und -untergang. Die Berge fungieren während dieser Phasen – und bei geeigneten Licht- und Wetterverhältnissen – als Leinwand, auf die das Abendrot seine Farbe projiziert.
Die optische Erscheinung des Alpenglühens verläuft dabei in mehreren Phasen.
- Das erste Abendrot am westlichen Himmel taucht die Gipfel der Alpen in glänzendes Rot
- Sobald die Sonne sinkt und im Untergehen begriffen ist, erbleichen die Gipfel kurzzeitig
- Die zweite Färbung setzt ein und umschwärmt die Gipfel nun mit einem rötlich-grauen Glanz
Mit dem Verschmelzen von Sonne und Horizont endet das Schauspiel – und die Berge verschwimmen mit dem tiefen Blau der Dämmerung.
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Phosphoreszenz
Man möchte meinen das Alpenglühen ist ein kurzweiliger Genuss, doch nach besonders sonnigen Tagen kann zuweilen auch noch bis in die Nacht hinein ein schwaches Leuchten von Eis- und Schneeflächen beobachtet werden. Dieses Phänomen verdankt sich der sogenannten Phosphoreszenz, der Eigenschaft eines Stoffs, nach intensiver Beleuchtung auch noch in absoluter Dunkelheit nachzuleuchten – oder eben nachzuglühen.
Wissenschaftlich ist das Alpenglühen relativ einfach zu erklären: Dem Zauber der glühenden Alpengipfel tut das jedoch keinen Abbruch. Wer Zeuge des Schauspiels sein darf, sollte darum auch nicht weiter über die Ursachen und Erklärungen des Alpenglühens nachdenken – sondern vielmehr: es in vollen Zügen genießen.