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Viertausender

Bergportrait: Finsteraarhorn (4.273 m)

• 8. Februar 2023
2 Min. Lesezeit
von Christina Geyer

Das Finsteraarhorn ist mit 4.273 m der höchste Gipfel der Berner Alpen – und zeigt das auch mit aller Vehemenz. Zum Beispiel mit seinem unverkennbaren Gipfelaufbau, der in Form und Optik an eine Haifischflosse erinnert. Wir stellen euch diesen besonderen Viertausender im Detail vor.

Das Finsteraarhorn in den Berner Alpen zwischen Wallis und Bern
Foto: mauritius images / Aurora Photos / Mario Colonels
Der Gipfel des Finsteraarhorns (4.273 m) in den Berner Alpen erinnert an eine Haifischflosse
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Höhe und Lage

Das Finsteraarhorn liegt im östlichen Berner Oberland und ist mit 4.273 m der höchste Gipfel der Berner Alpen an der Grenze der Kantone Bern und Wallis. Abgesehen von den objektiv bestehenden Gefahren einer Gletscherbegehung ist der Anstieg vergleichsweise sicher. Umso erstaunlicher, dass der im Winter von Skitourengehern recht stark frequentierte Berg im Sommer ziemlich selten begangen wird. Das mag am schier endlosen – aber nicht minder lohnenden – „Gletscherhatscher“ liegen.

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Allein die Ästhetik des Finsteraarhorns ist bestechend: Zur alles überragenden Höhe kommen elegante Linien und ein bemerkenswerter Gipfelaubau in Form einer Haifischflosse. Auch das Panorama beschenkt reich für die Mühen des Aufstiegs: Vom höchsten Punkt erblickt man im Nordosten Lauteraarhorn und Schreckhorn, im Osten die Urner Alpen, im Südwesten die Walliser Alpen und im Westen das eindrucksvolle Gross Grünhorn (zur Tourenbeschreibung).

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Blick auf das Finsteraarhorn vom Bachsee in den Berner Alpen
Foto: mauritius images / Bernd Ritschel
Blick auf das Finsteraarhorn (4.273 m) vom Bachsee in den Berner Alpen

Geschichte

Die Besteigungsgeschichte des Finsteraarhorns kennt zwei Versionen. Die erste geht aufs Jahr 1812 zurück, als die zahlenden Gäste Rudolf Meyer und Kaspar Huber den Gipfel gemeinsam mit den Bergführern Alois Volker, Joseph Bortis und Arnold Abbühl von Südosten aus besteigen wollten. Meyer und Huber jedoch brachen die Tour an einem Vorgipfel ab, die Bergführer zogen allein weiter. Ihr Gipfelsieg wurde in weiterer Folge aus Mangel an Beweisen – und Bestätigung durch die Gäste – angezweifelt.

Bestätigt hingegen ist die Besteigung aus dem Jahr 1829: Über den heutigen Normalweg erreichten die Bergführer Jakob Leuthold und Johann Währen den Gipfel des Finsteraarhorns. Der Geologe Franz Joseph Hugi blieb unterhalb des Gipfels zurück. 1904 wurde abermals Alpingeschichte am Finsteraarhorn geschrieben: Unter Leitung des Bergführers Fritz Amatters erreichte der Schweizer Gustav Hasler den Gipfel erstmals über den anspruchsvollen Ostnordostsporn.

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Finsteraarhorn-Erstbesteigung 1829: Leuthold, Währen und Hugi
Foto: mauritius images / Art Collection 2 / Alamy
Bestätigte Erstbesteigung 1829: Die Bergführer Jakob Leuthold und Johann Währen gemeinsam mit Franz Joseph Hugi am Weg zum Gipfel des Finsteraarhorns

Das Finsteraarhorn im Überblick:

  • Höhe: 4.273 m

  • Lage: Östliches Berner Oberland

  • Talort: Grindelwald oder Fiesch

  • Stützpunkt: Finsteraarhornhütte (3.048 m) oder Konkordiahütte (2.850 m)

  • Erstbesteigung: 1812 / 1829

Touren

Der Normalweg führt von der Finsteraarhornhütte über die Südwestflanke und den Nordwestgrat auf den Gipfel. In nordöstlicher Richtung folgt man zunächst einem Steig, ehe es auf dem Gletscher weiter zum Sattel des herabziehenden Südwestgrats geht, dem sogenannten „Frühstücksplatz“. Über den Hugisattel und die Westflanke geht es schließlich am Nordwestgrat hinauf zum Gipfel auf 4.273 m.

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Weitere lohnende Anstiege führen über den Südostgrat oder den anspruchsvollen Ostnordostsporn.

Fun Fact

Franz Joseph Hugi, der 1829 an der bestätigten (Erst)-Besteigung beteiligt war, musste die Tour aufgrund einer Fußverletzung unterhalb des Gipfels abbrechen. Immerhin: die Einsattelung, an der er zurückblieb, trägt heute seinen Namen.

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