Bergportrait: Weißkugel (3.738 m)
Der zweithöchste Berg der Ötztaler Alpen erhebt sich imposant zwischen Nord- und Südtirol und ist ein beliebtes, wenngleich anspruchsvolles Gipfelziel. Wir stellen die Weißkugel im Detail vor.
Höhe und Lage
Die Weißkugel ist mit ihren 3.738 m der dritthöchste Gipfel Österreichs und der zweithöchste der Ötztaler Alpen – auf die Nummer 1, die Wildspitze (3.768 m), fehlen bloß 30 Meter. Aufgrund der zentralen Lage auf der österreichisch-italienischen Grenze, am Schnittpunkt von Schnals- und Weißkamm, genießt man von ganz oben eine fantastische Aussicht, die von den Berner Alpen über die Berninagruppe und die Dolomiten bis zur Schobergruppe reicht.
Von einer Kugelform ist die Weißkugel zwar meilenweit entfernt (dazu später), sendet sie doch markante Grate nach Westen, Osten und Süden, weiß ist sie dank der sie umgebenden Gletscher jedoch tatsächlich.
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Geschichte
Lange Zeit wurden Josef Anton Specht und seine Begleiter, darunter auch Leander Klotz, der Erstbesteiger der Wildspitze, für die Erstbesteiger gehalten. Sie erreichten den Gipfel im Jahr 1861, was von verschiedenen Personen in Hinblick auf Spechts Route und Begleiter widersprüchlich dokumentiert wurde.
Nachdem aber ein kurzer Bericht von Erzherzog Johann von Österreich gefunden wurde, war klar, dass die Schnalser Träger Johann Gurschler und Josef Weitthalm vermutlich schon 16 Jahre zuvor auf dem Gipfel der Weißkugel standen.
Die Weißkugel im Überblick
Höhe: 3.738 m
Lage: Ötztaler Alpen
Erstbesteigung: 1845 oder 1846
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Touren-Tipps
Der heutige Normalweg führt vom Hintereisjoch über den Südgrat auf den Gipfel. Durch das Schmelzen der Gletscher kam es aber bereits vor, dass dieser durch einen weit aufgerissenen Bergschrund am Hocheisjoch unpassierbar wurde. In diesem Fall führt der anspruchsvollere Weg über den Ostgrat auf den Gipfel.
Auch im Frühjahr stellt die Weißkugel ein interessantes Tourenziel dar, wir haben ein paar Skihochtouren für euch parat:
Gut zu wissen
Dass die Weißkugel heute so genannt wird und nichts mit einer Kugel zu tun hat, ist auf eine Missinterpretation des Wortes „Weißkogel“ zurückzuführen. In Tirol beschreibt ein „Kogel“ einen Berg in kapuzenähnlicher Form. Darum wird der Dreitausender auch häufig als der Weißkugel bezeichnet.