Das kleine Skitouren-ABC: So gelingt der Einstieg
Foto: Dynafit
Am Skitourengehen führt in diesem Winter kein Weg vorbei. Aber wie funktioniert der Ausdauersport eigentlich genau und welche Ausrüstung benötigt man, um so richtig auf Touren zu kommen? Wir haben beim Skitourenspezialist DYNAFIT nachgefragt, worauf es ankommt.
1. Tourenski
Im Gegensatz zu normalen Pistenski sind Tourenski weniger tailliert und deutlich leichter. Je nach Einsatzzweck variieren Form, Gewicht und Breite: Aufstiegsorientierte Tourengeher achten vor allem auf geringes Gewicht und Wendigkeit, während die Abfahrtsorientierten auf breitere Ski setzen, die im Tiefschnee gut aufschwimmen und bei der Abfahrt durch Stabilität und Laufruhe punkten. Der Mittelweg sind sogenannte Allround-Ski. Diese haben ein moderates Gewicht bei einer Skimitte zwischen 80 und 95 mm.
Tipp:
Die Wahl der richtigen Skilänge hängt stark vom eigenen Fahrkönnen und dem bevorzugten Einsatzzweck ab. Kurze Ski sind zwar wendiger, verfügen aber im Powder über weniger Auftrieb und Laufruhe. Ein gute Faustregel ist: Körpergröße minus 10 cm.
2. Skitourenbindung
Erst die Skitourenbindung macht die Tourenski zum Aufstiegsgerät. Es stehen drei unterschiedliche Systeme zur Auswahl:
- Bei einer Pin-Bindung wird der Schuh über zwei seitliche Löcher an der Schuhspitze (Inserts) und den dazu passenden Metallzapfen am Vorderbacken fixiert. Der Hinterbacken der Bindung bleibt auf dem Ski und der Schuh selbst ist frei beweglich. Das spart Gewicht und sorgt für ein angenehmeres Gehverhalten.
- Eine Rahmenbindung funktioniert ähnlich wie eine Alpinbindung. Der Schuh wird von Vorder- und Hinterbacken, die durch einen Steg miteinander verbunden sind, umfasst und so mit dem Ski verbunden. Für die Abfahrt wird der Steg fixiert, so dass der Rahmen plan am Ski aufliegt und für eine gute Kraftübertragung sorgt. Nachteile: Bei jedem Schritt muss der gesamte Rahmen angehoben werden und die Bindung ist relativ schwer.
- Recht neu am Markt sind die sogenannten „Hybridbindungen", bei denen ein Pin-Vorderbacken mit einem alpinen Hinterbacken kombiniert wird. Sie sind etwas schwerer als klassische Pin-Bindungen, aber leichter als Rahmenbindungen.
Tipp:
Der Großteil der Skitourengeher ist mit einer klassischen Pin-Bindung am besten beraten. Über 70 Prozent der aktuell verkauften Tourenbindungen setzen auf das Pin-System, das vor über 35 Jahren von DYNAFIT als Erstes auf den Markt gebracht wurde.
3. Skitourenfelle
Die Skitourenfelle sorgen am Weg nach oben für die nötige Traktion. Dafür wird das Fell mit Clips, Bügeln oder Haken an den Skienden eingehängt und mittels Kleber oder Adhäsion auf dem Belag befestigt. Je nach Material verfügt das Fell über bessere Gleiteigenschaften (Mohair) oder ist robuster (Synthetik). In der Praxis hat sich eine Mischung aus Mohair und Synthetik bewährt.
Tipp:
Das Fell sollte den Belag komplett abdecken, die Kanten aber frei lassen. Wer sich das mühsame Zuschneiden sparen will, greift zu vorgefertigten Fellen, die perfekt auf die Skiform abgestimmt sind.
4. Skitourenschuhe
Skitourenschuhe besitzen – im Gegensatz zu ihren alpinen Verwandten – einen Ski-Walk-Mechanismus, der im Aufstieg Bewegungsfreiheit bietet und so eine natürliche und kraftsparende Gehbewegung ermöglicht. Für die Abfahrt wird der Mechanismus verriegelt und der Schuhschaft so fixiert. Wie bei den Tourenski so ist auch bei den Skitourenschuhen zwischen abfahrts- und aufstiegsorientierten Modellen zu unterschieden. Für Aufsteiger gibt es sehr leichte und komfortable Skitourenschuhe während bei abfahrtsorientierten Tourengehern Stabilität und optimale Kraftübertragung im Vordergrund stehen.
Tipp:
Bei der Wahl des Skitourenschuhs ist es essentiell auf die Kompatibilität mit der entsprechenden Bindung zu achten. Am besten kauft man gleich ein passendes Set aus Ski, Bindung und Skitourenschuh. Mit dem DYNAFIT Skitouren-Set „Seven Summits+“ erhältst du ein Rundum-Sorglos-Paket mit Allround-Tourenski, Pin-Bindung und passende Felle – alles optimal aufeinander abgestimmt und sofort einsatzbereit.
5. Stöcke
Skitourenstöcke sorgen beim Aufstieg in anspruchsvollen Passagen für zusätzlichen Halt und unterstützen beim Spitzkehrengehen das Gleichgewicht. Sie sind leicht, robust und idealerweise verstellbar, um die Länge an die Hangneigung anzupassen bzw. für die Abfahrt kürzer einstellen zu können. Damit der Stock im tiefen Schnee genug Auftrieb hat, besitzen Skitourenstöcke einen großen Teller. Eine Metallspitze sorgt in felsigen Passagen für sicheren Halt.
6. Funktionale Skitourenbekleidung
Die Anforderungen an die Bekleidung beim Skitourengehen sind riesig, denn die Wetterbedingungen können sich in den Bergen schnell ändern. Hinzu kommt außerdem, dass man beim Anstieg schnell ins Schwitzen kommt, während man bei der Abfahrt leicht auskühlt. Um sich auf die unterschiedlichen Verhältnisse optimal einzustellen, sollte man auf hochwertige Funktionsmaterialien setzen und sich nach dem Zwiebelprinzip kleiden. So bleibt man stets variabel und kann die Kleidung immer auf die persönliche Wohlfühltemperatur abstimmen.
7. Rucksack, Harscheisen & Co.
In einem speziellen Skitourenrucksack kann die notwendige Lawinenausrüstung sowie Harscheisen, Wechselkleidung, Sonnencreme, Skibrille, Essen und Trinken schnell zugänglich und sicher verstaut werden. Eine gute Skihalterung ermöglicht einen sicheren und komfortablen Transport der Ski in Tragepassagen. Auf der Abfahrt ist man am besten mit Helm unterwegs. Auch Handy, Karte, Kompass und GPS-Gerät sollten auf anspruchsvolleren Touren nie fehlen.
Tipp:
Hör doch mal rein: Im Podcast „Wo geht´s hier auf die Piste?" verrät Peter Plattner – Berg-, Ski- und Geschäftsführer des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit – alles, was man über den Einstieg ins Skitourengehen wissen muss.
8. Sicherheitsausrüstung und Lawinenwissen
Eine Lawinenausrüstung – bestehend aus LVS-Gerät, Schaufel und Sonde – sowie ein Erste-Hilfe-Set gehören beim Skitourengehen zur absoluten Grundausstattung. Doch nur wer im Ernstfall auch sicher damit umzugehen weiß und über das entsprechende Lawinen-Know-How verfügt, wird im Fall einer Lawinenverschüttung Leben retten. Deshalb heißt es gerade am Anfang jeder Saison: üben, üben, üben. Vor jeder Tour solltest du unbedingt das Wetter und den aktuellen Lawinenlagebericht checken. Eine solide Tourenplanung berücksichtigt außerdem die individuelle Tagesform sowie die spezielle Gruppendynamik.
Tipp:
Schau mal vorbei: Für Skitourenneulinge empfiehlt es sich, die ersten Gehversuche im gesicherten Skiraum zu unternehmen. Der führende Hersteller von Skitourenausrüstung DYNAFIT fördert diesen Weg und unterstützt in Österreich und Deutschland sechs Skitourenparks.
Der perfekt Allrounder für alle Fälle
Mit dem Seven Summits Skitourenschuh von DYNAFIT bist du für alle Skitourenabenteuer perfekt gerüstet. Der klassische, leichte und äußert zuverlässige Schuh ist für jede Art von Skitour geeignet. Die Handhabung ist intuitiv, einfach und schnell.
Besonders clever? Dank des Ultra Lock 2.0 Schließsystem lässt sich der Schuh über eine einzige Schnalle einstellen, öffnen und schließen. Dabei übernimmt die obere Schnalle eine doppelte Funktion: Einerseits dient sie als Hebel für den Ski-Walk-Mechanismus, gleichzeitig öffnet sie auch den Schaft. So spart man am Gipfel wertvolle Zeit und kann sich länger auf das konzentrieren, was Spaß macht: Die Abfahrt.
Gewicht: 1.620 g
Vorlagewinkel: 15°-18°
Schaftrotation: 60 °
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