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Bergsage

Der erzürnte Riese vom Calfeisental

• 22. August 2017
1 Min. Lesezeit

Riesen zu verärgern ist meistens keine gute Idee und es hinterlässt langanhaltende Spuren. Davon zeugt eine Sage aus dem Calfeisental im äußersten Süden des Kantons St. Gallen – einem landschaftlich wunderschönem Wandergebiet.

Calfeisental Stausee Gigerwald
Foto: Switzerland Tourism - BAFU
Walsersiedlung St. Martin im Calfeisental am Stausee Gigerwald
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  • Gebirge: Glarner Alpen
  • Orte: Pfäfers, St. Gallen, Vättis, Schloss Sargans

Das Calfeisental war früher von freien Walsern bewohnt. Eine Sage berichtet, dass unter ihnen einst auch ein Riese von ungeheurer Kraft und Größe gelebt hätte. Da er seine Schwester schlug, wurde er vor den Landvogt (Reichsverwalter) auf das Schloss Sargans zitiert. Aus Ärger darüber hat er eine Tanne samt der Wurzel wie Unkraut ausgerissen, die Äste mit der Hand abgeschlagen und den Baum als Spazierstock benutzt.

Beim Eintreten in das Schloss hob er das eiserne Tor aus den Angeln als wäre es aus Papier, und einen der Eisenhaken, in denen es hing, verdrehte er wie Wachs. Tatsächlich schaut der Haken heute noch nach unten.

Auf dem Rückweg hat der Riese dann auch noch in einen Mühlstein in Mels ein Hebeisen gestoßen, den Stein auf den Rücken genommen und bis nach Vättis getragen. Der Stein liegt noch heute dort, und wer diese Sage nicht kennt muss sich wirklich wundern, wie er hierhergekommen ist.

(Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, www.sagen.at)

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Schloss Sargans
Foto: Tilman2007/Dr. Volkmar Rudolf
Das Schloss Sargans in der Ansicht von Südosten

Die Sage heute: Die Burg Sargans wurde 1282 erstmals urkundlich erwähnt – ins Auge sticht vor allem ihr fünf Stockwerke hoher Turm. Er beherbergt heute das Museum Sarganserland (von April bis Oktober täglich geöffnet).

Das Calfeisental – ein Nebental des Taminatals – führt westwärts bis zur Sardonahütte und ist ein prächtiges Wandergebiet. Auf seinem Gebiet befindet sich der Stausee Gigerwaldsee – ab der Staumauer gehört das Calfeisental zum UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona.

 

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