Der Geierwand-Klettersteig (C)
Die Via Ferrata im Tiroler Haiming schwindelt sich durch vertikalen Fels über dem brettlebenen Inntal. Und zwar einfacher, als man anfangs glaubt. Wir haben ihn getestet.
Klettersteig-Check
Warum zusteigen?
Weil der schnell erreichbare Klettersteig mit genussvollem Hinaufturnen bei moderaten Schwierigkeiten lockt. Und mit prächtigen Inntal-Blicken aus der Vogelperspektive. Der Name der Geierwand ist hier Programm.
Wann sollen wir einsteigen?
Ideal ist das Frühjahr oder der Herbst. Im Sommer kann es aufgrund der südseitigen Lage recht heiß am Steig werden. Also genügend zu trinken mitnehmen!
Wo müssen wir die Muskeln anspannen?
Die Schlüsselstelle ist die exponierte Klammernwand oberhalb der Seilbrücke (Schwierigkeitsgrad C). Insgesamt braucht es für die Geierwand sicher keinen extraharten Bizeps. Die zahlreichen Trittbügel verringern wohltuend den Kraftaufwand und erleichtern damit das Umhängen der Karabiner.
Was tun, wenn die Kraft ausgeht?
Fühlt man sich schon beim Einstieg überfordert, dann steigt man über den Platten- oder den Knappenloch-Einstieg wieder ab. Weiter oben gibt es keine Fluchtmöglichkeit mehr.
Was überrascht?
Wie geschickt sich der Steig durch die eindrucksvollen Wände windet. Von unten glaubt man kaum, dass es nur wenige anspruchsvolle Stellen gibt. Konzentration ist dafür beim alpinen, nicht unbedingt knieschonenden Abstieg nötig: Der Weg führt über steile, felsdurchsetzte Waldhänge. Am Ausstieg kann man sich also aus dem Stahlseil ausklinken, geistig sollte man dies aber noch nicht tun.
Können wir Kinder mitnehmen?
Größere, sportliche Jugendliche werden hier ihre Freude haben. Auch fitte, erwachsene Klettersteig-Einsteiger dürfen sich die Geierwand zutrauen.
Wo gibt es das Getränk zur Belohnung?
In den Gasthöfen in Haiming.
Infos: Geierwand-Klettersteig
- Anreise: Per Bahn: von Innsbruck oder Landeck bis Haiming. Per Auto: A12, Ausfahrt Ötztal nach Haiming, durchs Ortszentrum und über die Innbrücke, gleich danach rechts, ca. 200 m zum Parkplatz.
- Zustieg: Vom Parkplatz am Wanderweg den Tafeln „Geierwand“ folgend über die Autobahn zum „Platteneinstieg“ (links) oder zum „Knappenlocheinstieg“ (rechts).
- Abstieg: Auf schmalem, markiertem Steig sehr steil hinunter (Vorsicht!) und entlang der Autobahn zurück zum Ausgangspunkt.
- Besonderheiten: Klassischer, mittelschwerer Genussklettersteig. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Ebenso komplette Klettersteigausrüstung inklusive Helm.
- Schwierigkeit: bis C
- Höhenunterschied: 370 m (Klettersteig) bzw. 400 m (inklusive Zustieg).
- Dauer: 15 min. Zustieg, 1,5 h Klettersteig, 1 h Abstieg
- Infos zur Übernachtung: www.oetztal.com
- Tipp: Das Gestein in der Umgebung des Klettersteiges ist nicht das festeste, uns wurde schon von Steinschlag in der Nähe des Einstieges berichtet. Für den Klettersteig selbst stellt das kein Problem dar, allerdings bitte vor allem beim Zustieg schon einen Helm tragen und unnötige Pausen direkt an der Wand vermeiden.
Der Geierwand-Klettersteig im Detail
Geierwand Klettersteig
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