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Klettersteig-Check

Der Hoachwool-Klettersteig (C/D)

• 12. September 2018
2 Min. Lesezeit
von Klaus Haselböck

Wo im Südtiroler Vinschgau einst das Wasser über ausgeklügelte Kanalsysteme talwärts rauschte, turnt man heute am Hoachwool-Klettersteig die Felsen hoch. Wir haben ihn getestet.

Hoachwool-Klettersteig
Foto: Andreas Jakwerth
Hoachwool-Klettersteig hoch über dem Schnalsbach mit Befestigungen des alten Bewässerungssystems
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Klettersteig-Check

Warum zusteigen?

Weil das Gesamtpaket stimmt: ein Klettersteig mit kurzem Zustieg, der durch seine klug angelegte Routenführung immer wieder überrascht. Querungen, die den Gleichgewichtssinn beanspruchen, wechseln mit rassigen Passagen, bei denen Kraft und Technik gefragt sind. Wer körperlich gefordert werden will, kommt hier voll auf seine Rechnung.

Die besten Passagen am Steig?

Spektakulär ist die Seilbrücke über den Schnalsbach, außergewöhnlich sind die historischen Eisen- und Holzelemente der Waalwege, über die der Hoachwool-Klettersteig führt. Je mehr Höhenmeter man macht, desto grandioser wird auch der Ausblick in den Vinschgau und hinüber nach Schloss Juval.

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Wie anstrengend ist der Steig?

Die schwersten Stellen kommen erst im letzten Drittel. Die Route führt dann kontinuierlich steil über wuchtige Felsblöcke. Durch die große Gesamtlänge des Steigs erreicht man diese oft schon etwas ausgelaugt. Wichtig ist daher, sich die Kraft gut einzuteilen und schon vorher immer wieder Pausen einzulegen.

Können wir Kinder mitnehmen?

Der Gesamtanspruch ist leider zu hoch für Kinder. Auch Erwachsene, die schon beim ersten Abschnitt an ihre Grenzen kommen, sollten nach der Seilbrücke besser die Tour abbrechen und über die alte Straße entlang des Schnalsbachs zurückgehen. Denn danach ist es kompliziert, den Steig vorzeitig zu beenden.

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Wo wartet nachher die Stärkung?

Im Gasthaus Schlosswirt, das Teil des Messner Mountain Museum Juval ist, kocht Monika Schölzhorn Spezialitäten aus regionalen Produkten. Dazu werden Weine aus dem Gut Unterortl serviert. Wer es eilig hat, stärkt sich im Bauernladen am Fuße des Burghügels.

Klettern am Hoachwool-Klettersteig
Hoachwool-Klettersteig
Foto: Andreas Jakwerth
Zum Lohn gibt es am Ende einen idyllischen Rastplatz mit schönem Blick ins Schnalstal
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Infos: Hoachwool-Klettersteig

Naturns Karte
Foto: Bergwelten
Naturns Karte
  • Anreise: Mit dem Auto über Meran bis Naturns, bei der Unterstell-Seilbahn parken. Mit der Bahn bis Naturns und per Bus zur Schnalstal-Abzweigung.
  • Zustieg: Vom Parkplatz in 20 Minuten nach Westen zum Parkplatz des Vinschger Bauernladens. Dort vorbei am Klettergarten Juval und entlang des Schnalsbachs zum Einstieg.
  • Abstieg: Dem Zaun rechts bis zum Gitter folgen. Von dort in 20 Minuten hinauf zur Bergstation Unterstell und ins Tal schweben oder per Wanderweg Nr. 10 (1 Stunde) zurück zum Ausgangspunkt.
  • Besonderheiten: Langer, abwechslungsreicher und durchaus anspruchsvoller Talklettersteig, der fast ganzjährig begehbar ist und sich in zwei Abschnitte unterteilen lässt. Der Ausstieg/Einstieg ist dann nach der Seilbrücke, die über die alte Straße am linken Ufer des Schnalsbachs erreicht wird.
  • Schwierigkeit: B/C (bis zur Seilbrücke über den Schnalsbach), dann C/D.
  • Höhenunterschied: 500 m (Klettersteig) plus 100 m (zur Bergstation der Unterstellbahn).
  • Dauer: insgesamt 4,5 Stunden (reine Kletterzeit: 3–3,5 Stunden).

Der Hoachwool-Klettersteig im Detail

Topo Hoachwool-Klettersteig
Foto: Kurt Schall
Topo des Hoachwool-Klettersteigs

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