Der Jägihorn-Klettersteig (C, D/E)
Eine Seilbrücke, ein Kletternetz, ein Panorama mit 21 Viertausendern: Die Via Ferrata nahe der Weissmieshütte ist die schönste im Schweizer Saastal.
Text: Eugen Hüsler, Fotos: Robert Bösch
Klettersteig-Chek
Wer geht den Klettersteig?
Wer überhaupt noch keine Erfahrung mit alpinen Eisenrouten hat, ist am Jägihorn fehl am Platz – es sei denn, er nimmt sich einen Bergführer. Aber wer sich den Klettersteig zutraut, wird mit einem fantastischen Erlebnis belohnt, bei dem weder der sportliche noch der landschaftliche Aspekt zu kurz kommen. Der Jägihorn-Klettersteig bietet zwei Varianten. Bei der einfacheren umgeht man die „Zitterpartie“ auf der Seilbrücke. Die schwierigere Variante ist tatsächlich nur etwas für Cracks.
Wann können wir einsteigen?
Der Jägihorn-Klettersteig führt in hochalpine Regionen, über die 3.000er-Höhenmarke hinaus. Schneefrei sollte die Südostflanke schon sein, vor Mitte Juni ist das eher unwahrscheinlich.
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Wo wird es intensiv?
Natürlich auf der Seilbrücke, und dann tut der Blick auf das Spinnennetz und die senkrechte Gratkante das Übrige für einen ordentlichen Adrenalinschub. Hier sollte man sich noch einmal genau überlegen, ob es nicht mehr Spaß macht, die einfachere Variante zu wählen.
Was überrascht?
Die gelungene, elegante Routenführung: Seilbrücke und Netz sind Gags, die man sonst vor allem von französischen Action-Parcours kennt.
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Können wir die Kinder mitnehmen?
Haben sich Kinder bereits auf ähnlich schwierigen Routen bewährt – kein Problem. Man sollte allerdings die Länge der Tour berücksichtigen. Und: Die schwierige Variante ist nichts für Kids.
Wo gibt es das Getränk zur Belohnung?
Für die Einkehr empfehlen wir das Bergrestaurant Kreuzboden mit seiner Sonnenterrasse, an der Mittelstation der Hohsaas- Gondelbahn gelegen. Vom Jägihorn brauchen wir eine gute Stunde, die Bahn bringt uns nach Saas-Grund.
Infos: Jägihorn-Klettersteig
- Anreise: Ins Saastal kommt man vom Eisenbahnknotenpunkt Brig bequem mit dem Postauto. Halt (und großer Parkplatz für Selbstfahrer) bei der Talstation der Hohsaas-Gondelbahn in Saas-Grund (1.559 m). Auffahrt bis zur Mittelstation Kreuzboden (2.397 m).
- Zustieg: Von der Seilbahn zur schön gelegenen Weissmieshütte (2.726 m). Hier links über den Triftbach, dann an einem Moränenrücken steil bergan und zuletzt flach querend zum Einstieg (ca. 2.800 m). Die Gesamtdauer liegt bei 1 h 30 min.
- Abstieg: Vom Gipfel mit den weissblau-weissen Markierungen am Westhang hinunter zum Ansatzpunkt einer steilen Blockrinne. In ihr abwärts, dann mit einer Zickzackspur über Geröll ins Täli. Hier hinüber zur Weissmieshütte oder direkt zurück zur Seilbahn.
- Besonderheiten: Die 40 m lange Seilbrücke und die frei schwebende Seilleiter sind etwas für artistisch Begabte!
- Schwierigkeit: leichtere Route: C, Variante mit Seilbrücke: D/E
- Höhenunterschied: 810 m Aufstieg, Klettersteig 400 m
- Dauer: 6 h (Aufstieg 4 h 30 min, davon Klettersteig 3 h, Abstieg 1 h 30 min)
Weitere Infos: