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Der Mittagskogel ruft!

Aktuelles

3 Min.

04.09.2021

Foto: Bergwelten / Daniel Kubera

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von Katrin Rath

Krönender Abschluss: Der letzte Tag in der Region Villach - Faaker See - Ossiacher See verspricht spektakulär zu werden. Wir besteigen den Mittagskogel (2.145 m) in den westlichen Karawanken über den ausgesetzten Nordost-Grat.

Die ganze Woche wacht er schon über uns – der Mittagskogel. Egal ob von unserer Unterkunft, dem Ferienhaus Gerlitze, aus, beim Draupaddeln, Biken oder am Klettersteig (alle unsere bisherigen Erlebnisse könnt ihr hier nachlesen): Der vulkanförmige Felskoloss ist in der Region Villach allgegenwärtig und nicht zu übersehen. Heute kommen wir ihm endlich näher. 

Um 8:00 Uhr treffen wir uns, dank der holprigen Anfahrt putzmunter, mit Bergführer Michi Mautz von der Alpinschule high life am letzten Parkplatz vor der Bertahütte. Auf weichem Waldboden legen wir die ersten Höhenmeter fast meditativ zurück, bis wir nach etwa 40 Minuten die Bertahütte erreichen und das erste Mal freien Blick auf unseren heutigen Weg haben. Zumindest auf den unteren Teil des markanten Nordost-Grats – der obere Teil des Mittagskogels schlummert noch unter einer Wolkendecke. „Meinst reißt's noch auf?“, ruft Hüttenwirt Ferdl Messner Michi entgegen. „Freilich“, antwortet der mit breitem Grinsen. Ob es sich dabei um eine klassische Berglüge handelt? Wir werden sehen. 


Steil und steiler

Nach kurzem Studium der Speisekarte – wir wollen später schließlich nicht unvorbereitet wiederkommen – machen wir uns auf den Weg. Von nun an geht's bergauf, steil bergauf. Zwischen Latschen hindurch steigen wir zügig über Felsblöcke und Wurzeln immer weiter nach oben, bis die Latschen seltener und die Felsblöcke häufiger werden. Der Mittagskogel besteht aus brüchigem Hauptdolomit und Dachsteinkalk, weshalb wir jetzt die Helme aufsetzen. 

Immer öfter müssen wir nun auch die Hände zu Hilfe nehmen, wer nicht zu 100 % trittsicher und schwindelfrei ist, wird von Michi ins Seil eingebunden. „Ich wollte eh schon immer mal in einer Seilschaft gehen“, schwärmt unsere Projektmanagerin Vanessa vor mir. Sie verlässt heute ihre Komfortzone, die ausgesetzten Kletterstellen bis zum zweiten Schwierigkeitsgrad meistert sie aber bravourös.

Während Bergwelten-Print-Chefredakteurin Katharina und ich über unseren Menüplan grübeln – „nimmst du eine Kaspressknödel- und ich eine Fritattensuppe und dann teilen wir uns ein Glundnerbrot?“ – entgeht uns beinahe, dass sich die Wolkendecke nun tatsächlich aufzulösen beginnt und die Sonne immer öfter den Fels küsst. 


Wunderbår!

Von einem kleinen Plateau aus genießen wir ein weiteres Mal diese Woche die Aussicht auf Faaker See und Gerlitzen. Auch Michi Mautz, der nicht zum ersten Mal hier oben steht, ist begeistert: „Wunderbår!“ Vom Tal wandert unser Blick jetzt nach oben, wo man bereits das Gipfelkreuz des Ostgipfels erkennen kann.

Die letzten Klettermeter bis dorthin sind viel zu kurz für meinen Geschmack, die Freude über den Gipfelsieg aber dennoch groß. Mutterseelenallein jausnen wir und beobachten das rege Treiben am nahegelegenen Hauptgipfel. „Wunderbår“, freut sich Michi wieder und wir können ihm nur zustimmen.

 

Ganz verzogen hat sich der Nebel allerdings nicht, so müssen wir – wie bereits am Montag am Dobratsch – auf den Blick auf die Julischen Alpen im Süden verzichten und mit der Hochalmspitze im Nordosten vorlieb nehmen. 


Abstieg und Abschied

Nach dem obligatorischen Abstecher zum Hauptgipfel, wandern wir über den ebenfalls recht steilen Normalweg wieder zurück ins Latschenmeer und zur Bertahütte. Dank unserer guten Vorbereitung sind die Bestellungen rasch aufgegeben. Die Bertahütte ist übrigens ein Hüttenkult-Betrieb, aufgetischt werden regionale Schmankerln und Kärntner Spezialitäten für jeden Geschmack. 

Gestärkt wieder am Parkplatz angekommen, heißt es dann Abschied nehmen von der Region Villach - Faaker See - Ossiacher See. Vom Affenberg über die Kletterrouten am Kanzianiberg bis hin zu einem Sprung in den Faaker oder Ossiacher See gibt es noch einiges mehr zu entdecken, als in fünf Tagen schaffbar ist. Und: einen Gipfelblick auf die Julischen Alpen ist uns die Region noch schuldig. Wir kommen also definitiv bald wieder!

Die Redaktion bedankt sich für die Einladung nach Villach und bei den Ausstattern:
Black DiamondThuleLoidl SpezialitätenBuffGarminGloryfy und Swarovski.

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