Bergschuhe und Einlagen: Das gilt es zu beachten
Foto: mauritius images / Cavan Images
Der Frühling schickt seine ersten Boten und lockt Outdoorfans in die Berge. Damit sich eure Füße bei den ersten Wanderabenteuern auch wohlfühlen, haben euch die Experten von Forster Schuh- und Orthopädietechnik die wichtigsten Infos rund um den richtigen Bergschuh zusammengefasst!
Kauftipps für Wanderschuhe
Prinzipiell gilt es verschiedene Modelle auszuprobieren und miteinander zu vergleichen, denn je nach Modell haben Outdoorschuhe unterschiedliche Eigenschaften. Die Faustregel besagt, je schwieriger das Gelände – desto mehr müssen Füße und Gelenke geschützt werden. Ein hoher Schaft bietet mehr Stabilität, während atmungsaktives Material für eine kontinuierliche Luftzirkulation sorgt. Trotz Atmungsaktivität sollten die Schuhe natürlich wasserfest sein.
Neben dem Material ist ein entsprechendes Fußbett wichtig. Gerade bei längeren Touren trägt es maßgeblich zu einem angenehmen Tragekomfort bei. Idealerweise lässt sich dieses durch maßgefertigte orthopädische Einlagesohlen austauschen.
Tipp: Solltet ihre bereits orthopädische Einlagesohlen besitzen, dann sind diese unbedingt für den Kauf von neuen Bergschuhen mitzunehmen!
Wann sitzt der Schuh richtig?
Die Belastung während eines Wandertags kann stark variieren – deshalb ist die Schuhgröße nur eine Orientierungshilfe für guten Halt. Damit der Schuh optimal sitzt und es zu keinem unangenehmen „Scheuereffekt“ kommt, gibt es ein paar Punkte, die ihr beim Kauf unbedingt beachten solltet:
- Aufgrund der dauerhaften Durchblutung schwellen eure Füße während der Wanderung an – deshalb solltet ihr neue Wanderschuhe am Nachmittag kaufen. Dann sind die Füße „warmgelaufen“ und idealerweise nehmt ihr eure eigenen Wandersocken mit ins Sportgeschäft.
- Ebenso wichtig ist ein guter Fersensitz: Wenn die Ferse im geschnürten Schuhe nicht abhebt, sitzt der Bergschuh optimal.
Tipp: im Fachgeschäft kann man die Bergschuhe meist auf künstlichem Gelände oder kleinen Kletterwänden ausprobieren. Dadurch spürt man förmlich wie sich die Schuhe in unwegsamen Gelände, beim Bergauf- bzw. beim Bergabgehen anfühlen.
Schuheinlagen zur Unterstützung der Gesundheit
Unsere Füße bilden das Fundament des Körpers und sind Tag für Tag enormen Belastungen ausgesetzt. Damit die Fußgesundheit dauerhaft erhalten bleibt, braucht es Unterstützung. Neben gut sitzenden und passkonformen Bergschuhen sind auch orthopädische Einlegesohlen empfehlenswert: Sie sind Hilfsmittel, die entweder präventiv oder bei der Behandlung bereits existierender Fußprobleme zum Einsatz kommen.
Grundsätzlich orientieren sich orthopädische Einlagen an den individuellen Bedürfnissen und werden dementsprechend von einem orthopädischem Schuhtechniker auf Maß angefertigt. Natürlich kann man Schuheinlagen auch in ausgewählten Drogerien oder Sanitätshäusern vorgefertigt erwerben, allerdings gilt hierbei Vorsicht: Denn jeder Fuß hat seine eigenen Bedürfnisse!
Wann benötigt man Einlagen für Schuhe?
Der ideale Bergschuh schmiegt sich an die individuelle Anatomie des Fußes an und passt zum Terrain, auf dem man vorwiegend unterwegs ist. Es gibt für nahezu jeden Untergrund das passende Schuhwerk, daher gilt es vorab zu klären, ob man primär auf sanften Wanderpfaden oder hochalpinen Gipfeltouren unterwegs ist.
Manchmal kann es aufgrund von anatomischen Fehlstellungen wie einem Knick-Senk-Fuß oder Hallux Valgus dennoch zu Problemen kommen. Das bedeutet allerdings nicht, dass man gleich zu neuen Schuhen greifen muss. Oft kann mit passgenauen orthopädischen Einlagen eine Verbesserung der Beschwerden erzielt werden. Schließlich können Fußdeformationen auch zu unangenehmen Folgeerscheinungen führen und sich ganzheitlich auf den Körper auswirken. Zumeist sind auch die Knie, das Hüftgelenk oder der Rücken davon betroffen.
Orthopädische Einlagen unterstützen die Füße auf biomechanische Weise in ihrer Grundfunktion, während Schmerzen effektiv gelindert werden und man Folgeschäden erfolgreich entgegengewirkt.
Mögliche Indikatoren für orthopädische Einlagesohlen
Fußfehlstellungen können entweder angeboren sein oder sich erst im Laufe der Zeit entwickeln. Zu den Hauptursachen zählt in den meisten Fällen falsches Schuhwerk. Dieses führt auf Dauer nicht nur zu Fußdeformierungen, sondern auch zu Fehlbelastungen im Rücken-, Kopf-, Gelenk – und Sehnenbereich.
Typische Fußprobleme wie eben ein Hallux Valgus oder Knick-Senk-Fuß, ein instabiles Sprunggelenk oder Schmerzen im Mittelfußknochen zählen du den gängigsten Beschwerden. Und genau diese Beschwerden machen sich dann beim Wandern bemerkbar – sofern man kein passendes Schuhwerk mit maßgefertigten Einlagen trägt.
Tipp: Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie an Fußbeschwerden leiden. Eine fachmännische Beratung vom Orthopäden und Orthopädischuhtechniker ist daher vor allem für sportlich ambitionierte Wanderer sinnvoll. Dieser analysiert die Füße bis ins Detail (meist mit genauen Fußabdrücken und 3D-Vermessung) und fertigt anschließend die eigens auf den Fuß abgestimmten orthopädischen Einlagen an.
Zusammengefasst: Was gilt es zu beachten?
Um die dauerhafte Gesundheit der Füße und einen angenehmen Tragekomfort zu gewährleisten, muss das Gesamtpaket passen: Daher sollte der ausgewählte Bergschuh mit den entsprechenden Einlegesohlen harmonieren. Die perfekte Passform hat in beiden Fällen oberste Priorität, da es ansonsten zu Druck- oder Scheuerstellen an den Füßen kommen kann.
Um die Passform der Einlegesohlen zu optimieren, sollte vorab eine genaue Fußanalyse samt Fußdruckmessung gemacht werden. Ein fachkundiger Orthopädietechniker ist hierfür der richtige Ansprechpartner.
Die Einlagen werden in der Regel an die Alltagsschuhe angepasst. Allerdings können sie in jedem anderen Schuhwerk mit wechselbarem Fußbett verwendet werden.
Außerdem ist auch der Hauptverwendungszweck ausschlaggebend. Es gibt eine große Auswahl an orthopädischen Einlagen:
- korrigierende Einlagen (z.B. für den Ausgleich unterschiedlicher Beinlängen)
- stützende Einlagen (z.B. bei Knick-Senk-Fuß)
- Einlagen zur Ruhigstellung (speziell nach Operationen)
- Dämpfende Einlagen (zur Stoßlinderung bei sportlichen Aktivitäten)
Kein Fuß ist wie der andere, daher ist vom Einsatz von „Einlagen von der Stange“ vor allem bei Bergschuhen abzuraten. In erster Linie wissen die Hersteller nicht, wo der Schuh drückt und weiters kann durch die falsche Behandlung zusätzlicher Schaden entstehen.
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