Die Lieblingsfilme der Bergwelten-Redaktion
Foto: mauritius images / Ikon Images / Tang Yau Hoong
Wer sagt, dass man bei Schlechtwetter auf die Berge verzichten muss? Wir holen sie euch ins Wohnzimmer auf die Bildschirme! Hier kommen sie: Die 5 Lieblingsfilme der Bergwelten-Redaktion.
1. Höhere Gewalt
Empfehlung von Mara Simperler, Bergwelten-Redakteurin
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Eine schwedische Familie, ein Skiresort in den Französischen Alpen und massig Schnee. Was das Setting für einen perfekten Winterurlaub sein könnte, wird in „Höhere Gewalt“ Ausgangspunkt eines Familiendramas. Die Familie beobachtet eine Lawinensprengung von einem Aussichtsrestaurant und als der weiße Staub bedrohlich nahe kommt, packt Mutter Ebba die zwei Kinder, während Vater Tomas sein Smartphone ergreift und davon läuft.
Als sich der Schneestaub legt, sind alle unverletzt, doch in der scheinbaren Familienidylle tun sich Risse auf. Wer jemals einen Familienurlaub angetreten hat, ja, wer nur eine Familie oder einen Partner hat, wird diese Beziehungen nach dem Film anders sehen.
- Titel: Höhere Gewalt
- Erscheinungsjahr: 2014
- Produktionsland: Schweden
- Drei Worte zum Film: Familienurlaub. Tragisch. Komisch.
2. Masters of Stone
Empfehlung von Simon Schöpf, Social Media
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Gestählte Körper, hautenge Leggins, wallender Haarschopf: Wer die Sportart Klettern wirklich verstehen will, muss die „Masters of Stone“-Filme gesehen haben. Ron Krauk, Dan Osman, Todd Skinner, Dean Potter und natürlich John Bachar: „These are the masters of stone“. Die Sexsymbole ihrer Zeit, notorisch pleite, meistens dreckig, aber immer gebräunt und Oben ohne, mit einem Trizeps aus Stahl und einem Latissimus bis zum Mond. Oh, Traumkörper!
Legendär nicht nur die Bilder, auch die Musik spielt den Zeitgeist der Jahre am Fels: Harte Gitarrenriffs zu jedem Cliffhanger-Move, das Schlagzeug trommelt gnadenlos wie der Herzschlag bei der Free-Solo-Begehung. Besser als das Opening von Stone Masters 1 kann man das Lebensgefühl der Kletterszene in den 80ern und 90ern nicht ausdrücken: „A climber steps into the ring with two oponents: gravity and his own limitations.” Und weiter: „Nobody sane becomes a climber. Climbing is sore fingers, shredded hands and the mental pain of failing.” Hell yeah!
- Titel: Masters of Stone (I - V)
- Erscheinungsjahr: 1991-2001
- Produktionsland: USA
- Drei Worte zum Film: Legendär. Episch. Purer Sex.
3. Valhalla
Empfehlung von Klaus Haselböck, Bergwelten-Chefredaktion
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Unser aller Traum: Ein Platz weit nördlich vom Nirgendwo, wo der Powder genauso endlos ist wie unsere Zeit im Schnee. „Valhalla“, Titel des Films und jenes magischen Orts, lässt diese Sehnsucht zumindest 63 Minuten lang Wirklichkeit werden. Eine lose Rahmenhandlung der Reise ins mystische Backcountry reiht in genialer Retro-Stilistik Ski-Sequenzen aneinander, die zum Teil längst Kult-Charakter (Achtung Spoiler: nacktes Freeriden) haben und immer noch einzigartig sind.
Was nach klassischem Ski-Porno klingt, ist in Wirklichkeit ein ätherisch-nachdenklicher Trip zu den großen Themen des Lebens und – ganz nebenbei – einer der besten Freeride-Filme aller Zeiten. Gedreht wurde dieser cineastische Augenschmaus innerhalb von zwei Jahren an den besten nordamerikanischen Spots von British Columbia bis Alaska mit den Hot Shots der Szene.
- Titel: Valhalla
- Erscheinungsjahr: 2014
- Produktionsland: USA
- Drei Worte zum Film: Wintertraum. Bildgewaltig. Geheimnisvoll.
4. Sennentuntschi
Empfehlung von Martin Foszczynski, Bergwelten Online-Redakteur
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Man fragt sich warum das Horror-Genre traditionell in den amerikanischen Vorstädten angesiedelt ist, wo wir doch wissen, dass sich das wahre Grauen seit jeher in den Bergen abspielt. Die Alpenvölker – und insbesondere die Schweizer – verfügen über ein wahres Sammelsurium an blutrünstigen, zum Teil sehr alten Bergsagen. Da wird gemetzelt, gemeuchelt und gemartert was das Zeug hält. Ein besonders anrüchiges Geschichtchen ist jenes vom Sennentuntschi – wird hier doch ein Gänsehaut-Plot mit Pfui-Gack-Fantasien angereichert.
Kurz zusammengefasst geht es um eine zum Leben erweckte Strohpuppe, die sich ein paar Sennen bastelten, um sich hoch droben auf ihrer Alp – nun ja – die Zeit zu vertreiben. Solange, bis das arme Tuntschi zu einem Rachefeldzug ansetzt, der selbst Tarantinos Django Unchained wie ein frommes Lämmchen erscheinen lässt. Der Schweizer Kinofilm wandelt diese Geschichte ab und verlegt sie in die 1970er Jahre. Das Sennentuntschi ist hier eine junge Frau, die plötzlich in der miefigen Gemeinschaft eines Bündner Alpendorfs auftaucht und das Interesse dreier Single-Sennen weckt. Anders als bei allzu trashigen Alpenhorror-Splatter-Movies ist hier tatsächlich ein atmosphärisch dichter und spannender Spielfilm gelungen. Ideal für einen Halloween-Abend samt Käsefondue.
- Titel: Sennentuntschi
- Erscheinungsjahr: 2010
- Produktionsland: Schweiz / Österreich
- Drei Worte zum Film: Düster. Spannend. Schweizerisch.
5. The Summit
Empfehlung von Christina Geyer, Bergwelten Online-Redakteurin
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Ja, auch dieser Achttausender-Film kommt nicht ohne dramatische Effekte und viel Pathos aus. Aber das ist nur die eine Seite des Dokumentarfilms. Denn ungeachtet der Spannungsverstärker versteht er sich als Sprachrohr verschiedenster Stimmen. Bei der Tragödie im August 2008 verloren insgesamt 11 Bergsteiger aus 7 Nationen ihr Leben am K2. Die Überlebenden schildern in „The Summit“ ihre Version der Geschehnisse. Und hier nun wird es besonders spannend: Denn die Versionen, die der Zuschauer zu hören bekommt, könnten mitunter nicht widersprüchlicher sein.
Der Film schickt sich aber auch nicht wirklich dazu an, eine Wahrheit zu finden. Vielmehr überlässt er es dem Zuschauer, aus all den Aussagen einen stringenten Ablauf zu entflechten. Man wird selbst zum Ermittler, zum gebannten Sofa-Ermittler. Das Beweismaterial: Archivaufnahmen, Interviews, nachgestellte Szenen. Und am Ende muss man erkennen: Es geht gar nicht so sehr um die eine Wahrheit. Vielmehr zeigt der Film auf, dass Berge wie der K2 für jeden eine ganz eigene Wahrheit bereitzuhalten scheinen.
- Titel: The Summit
- Erscheinungsjahr: 2012
- Produktionsland: Irland
- Drei Worte zum Film: Doku. Dramatisch. Achttausender-Epos.
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