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Heinz Mariacher erhält Paul Preuss-Preis

Aktuelles

2 Min.

27.08.2020

Foto: Alois Furtner

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von Klaus Haselböck

Hollywood ehrt seine Schauspieler mit dem „Oscar“, die besten Alpinisten unserer Zeit werden mit dem Paul Preuss-Preis gewürdigt: diesen bekam jetzt der Tiroler Heinz Mariacher auf Schloss Sigmundskron bei Bozen verliehen.

„Das Können ist des Dürfens Maß“ war der Leitspruch des aus Altaussee stammenden Klettergenies Paul Preuss. Ihm gelangen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Toten Gebirge, im Gesäuse und in den Dolomiten herausragende Routen, die vom bewussten Verzicht auf möglichst alle technischen Hilfsmittel geprägt waren. Das Können – so der Leitspruch von Paul – ist des Dürfens Maß. Zu Recht wird Preuss als einer der Väter des modernen Freiklettern gesehen. Ihm zu Ehren wird seit 2013 einmal pro Jahr von einer Jury der Internationalen Paul Preuss Gesellschaft (IPPG) die Auszeichnung an Alpinisten verliehen, die ebenfalls „by fair means“ in ihrem Bergsteigerleben Außergewöhnliches geschafft haben und somit als Vorbilder gelten.


In der Nachfolge von Paul Preuss

Der Zugang des mittlerweile 64-jährigen Heinz Mariachers, der nunmehr achte Preisträger, entspricht genau dieser Grundhaltung: Für Furore sorgte der Tiroler vor allem mit seiner Route „Moderne Zeiten“, die im oberen siebten Schwierigkeitsgrat über 1.000 Meter durch die Südwand der Marmolada verläuft. Mit deren Begehung, die er im Jahr 1982 gemeinsam mit seiner Frau Luisa Iovane durchführte, war es ihm gelungen das Sportklettern in große Wände zu übertragen. „Jede junge Generation versucht das wahr zu machen, was die Generation zuvor nicht schaffen konnte. Das Unmögliche von gestern muss zum Möglichen werden“, sagte Reinhold Messner, ebenfalls Paul Preuss-Preisträger, bei seiner Laudatio in Schloss Sigmundskron nahe Bozen. Heinz Mariacher habe einen Stil eingeleitet, soweit als möglich alles frei zu klettern und sei damit Paul Preuss sehr, sehr nahe gekommen. In seiner Zeit war er der Paul Preuss-Nachfolger, so Messner. Und: Alle jene, die sich an den Paul Preuss und seinen Preisträgern orientieren, werden dem traditionellen Bergsteigen nicht nur gerecht, sie tragen es auch weiter.

Welche Bedeutung diese Auszeichnung hat, zeigte sich auch an den Gästen, die nach Sigmundskron gekommen waren: Das Treffen sei ein „alpinhistorisches Ereignis“, so Georg Bachler, Achttausender-Besteiger und Obmann der Internationalen Paul Preuss Gesellschaft. Sein Vorgänger Lutz Maurer, erfahrener Fernsehjournalist und Gründungsobmann, betonte später: „Ich habe noch nie eine solche Ansammlung von Alpinisten gesehen wie hier.“

So war die Preisübergabe an Heinz Mariacher auch einen Who-is-Who des Bergsports, das größte Treffen von alpinen „Stars“ aus drei Generationen: alpine Legenden wie Wolfgang Nairz, Sigi Hupfauer, Hanns und Lilo Schell, Oswald Ölz und Raimund Margreiter waren genauso vor Ort wie Christoph Hainz, Darshano L. Rieser, Hans Kammerlander, Thomas und Alexander Huber, Beat Kammerlander, Hanspeter Eisendle, Florian Buhl und Dani Arnold.

Webtipp: Weitere Infos zu Paul Preuss und den Preisträgern: paulpreuss-gesellschaft.at


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