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MTB-Pionier Willi Hofer: „Ich möchte mich plagen!“

Menschen

2 Min.

14.07.2015

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Willi Hofer radelt - hauptsächlich durch Tirol - auf immer neuen Wegen. Wo der Asphalt aufhört, stellt er sein Rennrad ab und steigt aufs MTB um.
Das von ihm ins Leben gerufene Mountainbike-Rennen Bike Ride Trophy gilt als Ideengeberin für das MTB-Freeriden, seine Bücher sind eine Inspiration für alle MTB-Fans. Uns hat er verraten, weshalb er sich gerne quält und wo seine Lieblingsstrecken in Innsbruck und Umgebung liegen.

Bergwelten: Du fährst den Singletrail auf der Nordkette bei Sonne, Schnee und Schlamm. Der Laie schafft nicht mal die erste Kurve – brauchst du den täglichen Kick?
 
Willi Hofer: Ich gehe nicht raus, weil draußen das Wetter schön ist und ich eine Runde fahren möchte – ich möchte mich plagen und dadurch konditionell und fahrtechnisch weiterentwickeln. Ich will mich körperlich fordern.
Mountainbiken ist generell anspruchsvoller, wenn es nass ist. Dann ist die fahrtechnische Herausforderung weitaus höher. Nur der Dreck ist dann nach Stunden oft die Spaßbremse. Und im Gebirge kommt die Kälte dazu.
Wenn ich nur mehr spazierenfahre, dann heißt das Stillstand. Dann habe ich keine Ziele mehr.

Steckst du dir deine Ziele selbst? 

Ja. Ein großes Ziel von mir ist die Salzkammergut Trophy – der größte MTB-Marathon Österreichs und einer der längsten Europas. Da zählen keine landschaftlichen Highlights, einzig die körperliche Herausforderung. Diese ist für mich dann gegeben, wenn die Wahrscheinlichkeit, es nicht zu schaffen, gleich hoch ist wie die Wahrscheinlichkeit, es zu schaffen. Das fordert und deshalb fahren viele Leute diese Long-Distance-Projekte. Der Reiz ist, nicht zu wissen, ob es klappt. Im Moment steht es 2:1 für mich bei der Trophy, mal schauen, was die nächste bringt (lacht).

Salzkammergut Trophy
Magazin

Waden aus Stahl: Salzkammergut Trophy 2015

Am 11. Juli 2015 gehen bei der Salzkammergut Trophy Mountainbiker an ihr Limit. Bis zu 7.000 Höhenmeter stehen am Programm.
1 Min.

Gibt es Momente, in denen du ans Aufgeben denkst?
 
Falsches Radl, wie bei der ersten Trophy, falsche Reifen, falsches Set-up. Es sind eher die technischen Dinge, die mir einen Strich durch die Rechnung machen können. Normalerweise kommen mir widrige äußere Bedingungen zu gute – ich bin ein vielseitiger Radfahrer. Ich halte mich auf dem Rennrad fit und fahre auch sehr gerne Cross-Country.
 
Du hast vor über 20 Jahren deine ersten MTB-Führer gemeinsam mit Claudia Hammerle herausgebracht. In Art, Form und Umfang sind sie ja wahre Pionierstücke. Hat dich eine spezielle Tour zur Idee dieser Führer-Reihe gebracht?
 
Ich stand damals vor dem Problem: Wohin radeln? Es gab einfach nichts, außer ein paar Wanderführern und wir wollten gerne ein Verzeichnis mit den wichtigsten Informationen: Kommt man da überhaupt hinauf? Welche Übersetzung brauche ich da? Gibt’s da oben eine Hütte? Kann man überhaupt wieder runterfahren?
Es gab damals zwar ein Wegenetz, allerdings keine detaillierte Beschilderung. So haben wir uns auf den Weg gemacht. Und Fahrbarkeit, Ziel und so weiter haben wir in der Gruppe rausgefunden.

Bist du alle Touren in deinen Büchern selbst abgefahren? 

Ja, mehrmals! Ich kann sogar behaupten, dass ich alles in Tirol abgefahren bin: Mit dem Rennrad auf Asphalt und wo dieser aufhört, bin ich mit dem MTB weitergeradelt.
 
Kann ein Adrenalinjunkie wie du eigentlich auch mal faul am Strand liegen? 

Ja, und wie! Wahrscheinlich besser als viele andere.

Willi Hofers Touren-Tipps in Innsbruck und Umgebung:

Eine nette Runde für alle Könnerstufen - am besten am Abend zu fahren.

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