Ruhe und Einsamkeit: Der bayerisch-schwäbische Jakobsweg
Foto: Markus Meier
von Markus und Janina Meier
Sehnsucht nach Erholung? Pilgerwege erschließen Wege zur inneren Einkehr und führen ein ins meditative Gehen inmitten von wunderschöner Natur – etwa im Zuge der Begehung des bayerisch-schwäbischen Jakobswegs. Markus Meier stellt den Pilgerweg im Detail vor.
Wenn uns der stressige Arbeitsalltag fest im Griff hat und arbeitsintensive Wochen hinter uns liegen, bieten Jakobswege Erholung und Entspannung. Viele Wanderer begehen Pilgerwege nicht nur aus christlichen Motiven, sondern auch um die Einfachheit des Pilgerlebens zu spüren. Wandern am Jakobsweg ist vor allem ein Weg zur inneren Einkehr – Kirchen, Kapellen und Klöster entlang der Strecke sind stimmungsvolle Stützpunkte.
Bereits im frühen Mittelalter war der Jakobsweg als Pilgerweg in Europa bekannt. Ein ganzes Wegesystem führte quer durch Europa nach Santiago de Compostela bis zum Grab des Heiligen Jakobus. Der Europarat erklärte den Jakobsweg nach Santiago 1987 zum ersten Kulturweg Europas. Der bayerisch-schwäbische Jakobsweg ist ein mittelalterlicher Pilgerweg, der 2003 rekonstruiert und neu beschildert wurde.
Start des bayerisch-schwäbischen Jakobswegs ist in der bayerischen Stadt Oettingen. Zielpunkt der ersten Etappen ist die wunderschöne „Pilgerhauptstadt“ Augsburg. Vorbei an der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein und der Pilgerunterkunft Kloster Holzen teilt sich der Weg hinter Augsburg in eine Ost- und Westvariante.
Ost- und Westvariante
Die Ostvariante führt durch den Naturpark Augsburg – Westliche Wälder zur Wertach, an deren Ufer es weiter nach Türkheim und in die Kurstadt Bad Wörishofen geht. Der Weiterweg nach Bad Grönenbach passiert zwei weitere christliche Höhepunkte: Die Wallfahrtskirche Maria vom Berge Kamel und das Kloster Ottobeuren laden zur inneren Einkehr ein.
Die Westroute verläuft erst einmal ebenfalls durch den Naturpark Augsburg – Westliche Wälder. Vorbei am Kloster Oberschönenfeld geht es weiter zur Wallfahrtskirche Maria Vesperbild. Im nahen Buchenwald befindet sich eine Fatimagrotte, die über einen Kreuzweg erreicht werden kann. Weiter geht es über Memmingen bis nach Bad Grönenbach.
Der letzte Abschnitt der Pilgerwanderung führt durch das wunderschöne Allgäu bis hin zum Bodensee. Von Bad Grönenbach wandern wir über die Iller nach Altusried. An der Kirche St. Magnus in Buchenberg treffen wir auf den Münchner Jakobsweg, der weiter nach Weitnau führt. Hier ist vor allem die aussichtsreiche Kammwanderung über den Sonneckgrat zu empfehlen. Über viele schöne Orte mit kleineren und größeren Kirchen queren wir das Allgäu in Richtung Bodensee, den wir schließlich in Lindau erreichen. Die Schlussetappe nimmt uns mit entlang des Bodensees zur kleinen Jakobuskapelle in Nonnenhorn.
Tipp
Weitere Informationen rund um den Jakobsweg findet ihr im Buch „Bayerisch-Schwäbischer Jakobsweg von Oettingen zum Bodensee“ von Christiane Haupt, Markus Meier, Janina Meier – erschienen im Conrad Stein Verlag.
Der bayerisch-schwäbische Jakobsweg im Detail
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