4 Touren für Vierbeiner: Wandern mit Hund in Bayern
Das Abenteuer am Berg ist für Hundebesitzer am schönsten, wenn der geliebte Vierbeiner bei der Tour dabei sein kann. Andrea Obele stellt Wanderungen für Hundeliebhaber in Bayern vor.
Ganz unkompliziert ist das nämlich nicht immer: Zum Beispiel, wenn auf der Tour plötzlich unerwartete Hindernisse für den Hund auftauchen, an die der Mensch vorher nicht gedacht hat. Fellnasen haben schließlich ganz andere Ansprüche an Bergtouren als Zweibeiner. Oft reichen ein paar „falsche“ Meter, wegen denen man die Tour abbrechen muss. Zum Beispiel, wenn der Weg über eine Stahlleiter, Stahltritte oder eine Kletterpassage führt, die für den Hund unmöglich zu bewältigen sind.
Ich selbst wurde in einem Steig von einer für meinen Hund Ari ziemlich gefährlichen Passage überrascht, obwohl ich mich vorher sehr genau in „normalen“ Wanderführern über die Schwierigkeit der Tour informiert hatte. Aus dieser Situation heraus entstand mein eigener Wanderführer, in dem ich Touren im Chiemgau und im Berchtesgadener Land gesammelt habe, die speziell mit Hunden gut zu begehen sind.
1. Auf den Heuberg
Auf Forststraßen und breiten Wanderwegen geht es zunächst zu den Daffnerwaldalmen (Achtung: Viehhaltung), wo im Frühling ein Blütenmeer aus Krokussen die Alm violett färbt.
Von dort führen ausgewaschene Trampelpfade steil zum grün bewachsenen Gipfel des Heubergs (1.338 m). Bis zur Alm (ohne den anstrengenderen Gipfelanstieg) empfiehlt sich die Tour besonders für junge Hunde.
Die Tour im Detail:
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2. Auf den Eggenalmkogel
Eine erlebnisreiche Wanderung voller Abwechslung über grüne Almwiesen und durch urige Bergwälder, vorbei an Bergbächen, einer Felsenquelle und Felsformationen hinauf zum Straubinger Haus. Die Hochebene »Hemmersuppenalm« besticht durch den freien Blick auf den Chiemsee und die stille Lage.
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Neben der einzigartigen Flora und Fauna begegnet man hier oben auch Pferden, Kühen und Kälbern – mit etwas Glück kann man am Rückweg auch Murmeltiere beobachten. Das setzt aber natürlich voraus, dass der Hund folgt und diese nicht vertreibt. Am höchsten Punkt der Tour, am Eggenalmkogel (1.685 m), bietet sich ein grandioses Panorama.
Die Tour im Detail:
3. Weißbachschlucht und Höllenbachklamm
Eine leichte Rundtour für den Menschen, für unerfahrene Hunde jedoch schon eine erste Mutprobe: Gitterrostbrücken und die steile, durchsichtige Gittertreppe zum Mauthäusl fordern Nerven und Kondition vom Vierbeiner.
Allerdings kann man die Schlucht allein auch als Übungs- bzw. Testgelände für junge Hunde einplanen. Bergbegeisterte Hunde werden die Wanderung lieben, denn immer wieder gibt es Stellen, an denen sie gut planschen können.
Die Tour im Detail:
4. Almerlebnisweg Ramsau
13 Tafeln informieren am Almerlebnisweg hoch über der Ramsau über die Almwirtschaft, den Bergwald sowie die Geologie der Berchtesgadener Alpen. Aber nicht nur Informationen gibt es auf der Rundtour, auch leckere Schmankerl warten entlang des Weges auf den Almen ebenso wie malerische und sehr abwechslungsreiche Landstriche.
Da macht es auch weiter nichts, dass ein Großteil der Strecke auf breiten, gut befestigten Forststraßen zu bewältigen ist. Vierbeiner sind auf dieser Strecke sehr gut aufgehoben, nur eine Vielzahl an Stufen auf dem steilen Steig zum Karjoch könnten manch (kleinen) Hund aus der Puste kommen lassen.
Die Tour im Detail:
Tipp
Alle Touren stammen aus dem Rother Führer Wandern mit Hund – Chiemgau – Berchtesgaden – Salzburger Land. Darin werden 36 hundetauglichen Wanderungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen genau beschrieben. Zu jeder Tour gibt es Hinweise auf die speziellen Anforderungen für Hunde (z.B.: Kletterstellen, Gitterroste, Wasservorräte, Anleinpflicht).