Skitouren-Tipps im Mostviertel
Niederösterreich teilt sich in die vier Regionen Industrie-, Wein-, Wald und Mostviertel auf. Letzteres liegt im Südwesten des Bundeslandes und ist weniger für süßen Most aus Trauben, als für sauren Most aus Äpfeln und Birnen bekannt. Während es im sanftwelligen Voralpenland noch lieblich zugeht, zeigen die höheren Lagen der Türnitzer Alpen Skitourengehern wo der Bartl den Most holt. Allen voran der Ötscher, Dürrenstein und Hochstadl in den Ybbstaler Alpen.
Die Staulagen an der Alpennordseite sorgen für reichen Schneesegen, und so kann es durchaus vorkommen, dass das Mariazeller Land in einer weißen Pracht untergeht, von der der Schneeberg nur träumen kann.
Türnitzer Alpen
Westlich der Gutensteiner Alpen setzt sich der voralpine Landschaftscharakter mit Wäldern und Wiesen in den Türnitzer Alpen fort. Der höchste Gipfel ist mit 1.400 Metern der des Großen Sulzbergs, die Höhenunterschiede liegen bei maximal 900 Metern. Dies- und jenseits der Mariazeller Bundesstraße, welche die Region entlang des Annabergs in eine Nord- und Südhälfte teilt, befinden sich beliebte Skitourenziele. Der Tirolerkogel und Eisenstein, jeweils mit bewirtschafteten Hütten, zählen hier zu den populäreren Gipfeln.
Dank des Schneereichtums im Hochwinter hat die Region sowohl landschaftlich als auch skitechnisch einiges zu bieten. Aussichtsreiche Gipfel gewähren einen Rundumblick vom Schneeberg bis zum Hochschwab und an klaren Tagen sogar bis zum Toten Gebirge. Die Gipfel der Nördlichen Kalkalpen sind dann bereits in Sichtweite.
Obwohl man sich meist „auf der sicheren Seite“ bewegt, sollte die Lawinengefahr stets kritisch beurteilt werden.
Tourentipps
Skitour: Von Annaberg auf den Tirolerkogel
Skitour: Sulzberg Nord
Ybbstaler Alpen
Das südwestliche Mostviertel zwischen Mariazell und dem unteren Ennstal mag auf der Landkarte zunächst als Vorfeld zu den Nördlichen Kalkalpen erscheinen. Dessen Berge haben aber größtenteils wenig lieblich-voralpines an sich. Ganz im Gegenteil: Selbst wenn der höchste Gipfel nur knapp die 1.900er-Marke überschreitet, ist die Grundcharakteristik erstaunlich anspruchsvoll. Gamsstein, Kräuterin, Hochtürnach, Dürrenstein, Gemeindealpe und Ötscher weisen in ihren Steilrinnen sowie oberhalb der Baumgrenze ein Gelände auf, das im Winter und im Frühjahr in erster Linie erfahrene SkitourengeherInnen anspricht.
Etwas gemäßigter geht es auf der Voralpe und auf den Zeller Hüten zu, wobei auch das relativ zu sehen ist und keinesfalls zu Unterschätzungen führen darf. Voraussetzungen für eine erlebnisreiche und zugleich ungefährliche Tour sind jedenfalls eine gute Kondition, Abfahrtstechnik und Einschätzung der Schneeverhältnisse. Die meisten Gipfel überschreiten die 1.000-Höhemetergrenze und die Abfahrten gestalten sich zumindest mittelsteil. Es gilt außerdem, die richtige Wahl hinsichtlich Nord- und Südlage zu treffen.
Tourentipps
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Ötscher
Ein Kapitel für sich ist der Ötscher! Nicht nur wegen seiner unverkennbaren Erscheinung, die ihm den Beinamen „Fujiyama von Niederösterreich“ eingebracht hat, sondern auch wegen der vielen Abfahrtsmöglichkeiten die er bietet. Die Betonung liegt bewusst auf Abfahrt, denn als Aufstieg kommen nur wenige Routen infrage. Hier verdient jene über den Rauen Kamm besondere Erwähnung. Sie stellt für geübte SkibergsteigerInnen eine reizvolle Alternative zum wenig attraktiven Pistenaufstieg von Lackenhof über das Ötscher-Schutzhaus dar. Vom großen Kreuz am Rand des weitläufigen Gipfelplateaus bietet sich ein wunderbarer Ausblick der vom Weinviertel bis zum Dachstein reicht.
Die große Zeit des Ötschers als Skitourenberg beginnt meist erst gegen Ende der Saison. Der Anblick des Berges von Norden und von Süden offenbart eine Reihe von außerordentlichen Firnabfahrten durch Rinnen und über Flanken, die alle sehr bis extrem steil ausfallen. Da muss vieles zusammenpassen: das skifahrerische Können, die idealen Schneeverhältnisse und auch das richtige Timing. Wer zu spät kommt, den bestraft der Bruchharsch. Das Tragen der Skier gehört am Ötscher meist zur Tagesordnung.
Die Nordseite ist in Summe weniger anspruchsvoll also die Südseite, wobei die drei Planen von West nach Ost etwas steiler werden, aber ähnlichen Charakter aufweisen. Die Südabfahrten sind bedeutend spektakulärer und mit einigen Highlights garniert. Allerdings handelt man sich dabei jedes Mal auch eine zeitaufwändige Rückkehr nach Lackenhof ein, wo jede Ötscher-Skitour ihren Anfang nimmt.
Tourentipp
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