Der CampStove von BioLite im Test
Foto: BioLite
von Gerald Valentin
Wasser kochen ja, aber kann man mit einem Holz befeuerten Kocher auch Elektrizität erzeugen? Bergwelten-Cheftester Gerald Valentin hat es ausprobiert.
Die findigen Köpfe von BioLite haben sich dem Umweltschutz verschrieben und in ihrer New Yorker Werkstatt einen besonderen Kocher konstruiert. Der CampStove wird mit Holz betrieben, das neben dem Kochtopf auch einen Generator befeuert. Mit der Kraft des Feuers lässt sich somit nicht nur das Essen zubereiten sondern auch elektronische Geräte mit Strom versorgen. Die Gewinnung von Elektrizität gelingt mit einem thermo-elektrischer Wandler, der auf Grundlage des sogenannten Peltier-Effektes bei Temperaturdifferenzen Strom erzeugt.
Im Test präsentiert sich der CampStove schon beim Auspacken als edel verarbeitetes High-Tech-Gerät. Nach Lesen der Gebrauchsanweisung – die einiges, aber nicht alles über das technische Wunderding verrät – ist Kochen in der Praxis angesagt. Die vorbereiteten Holzstücke sind schnell entzündet und nach Einschalten des integrierten Ventilators – der dem Feuer zusätzlichen Sauerstoff zugeführt – lodern die Flammen kraftvoll nach oben. Der Ventilator wird über einen Akku betrieben, dessen Kapazität jedoch nicht bekannt ist.
Mühsame Befeuerung
Zehn Minuten nach Befeuerung des Ofens wird im Kochtopf von Biolite ein Liter Wasser aufgesetzt und alle fünf Minuten Brennholz nachgelegt. Um sich die Finger nicht zu verbrennen ist hier Vorsicht angesagt! Nach zwölf Minuten beginnt das Wasser zu kochen.
Groß ist die Neugierde, wie die Stromgewinnung aus der Hitze der Flammen funktioniert. Dazu werden drei verschiedenen Smartphones über den USB-Stecker mit dem CampStove verbunden. Leider zeigen die Versuche die Telefone mit Energie zu versorgen, bescheidene Erfolge. Schwankende Ladespannungen und immer wiederkehrende Abbrüche der Ladevorgänge deuten darauf hin, dass der erzeugte Strom bzw. auch der Pufferakku im Kocher nicht ausreichen, um den gleichzeitigen Bedarf von Ventilator und Ladung abzudecken.
Fazit: Der getestete Outdoor-Kocher punktet mit hoher Innovation. Für den praktischen Einsatz ist der CampStove jedoch nur bedingt geeignet. Zu aufwändig ist die Bedienung, beginnend beim genauen Ablängen des Holzes bis zum oftmaligen Nachbefeuern. Die Kochleistung ist durchschnittlich, hinzu kommen das hohe Gewicht und große Volumen. Enttäuschend ist die geringe Effizienz der Stromproduktion, die für die volle Aufladung eines Smartphones einen rund 6-stündigen Betrieb des Kochers erforderlich macht.
Infos
Preis: € 150
Gewicht: 940 g
Wertung
Innovation: ★★★★
Kocher: ★★★
Ladegerät: ★★
Hier gibt es alle Produkttests von Gerald Valentin.
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