Vanlife: Tiere beobachten in den Hohen Tauern
Foto: Judith Steinkellner
von Judith Steinkellner
Du willst Steinbock, Gams, Murmeltier, Bartgeier und Steinadler in freier Wildbahn erleben? Im Nationalpark Hohe Tauern stehen die Chancen gut, den „Big Five“ der Alpen zu begegnen. Wir waren drei Tage lang auf Alpensafari in den Hohen Tauern und teilen unsere Camping-, Touren- und Einkehrtipps mit euch!
Auf einen Blick
Unsere Mission: Die Big Five der Alpen sichten. Unser Plan: Im größten Nationalpark der Alpen, dem Nationalpark Hohe Tauern, wandern gehen. Im Gepäck: Spektiv, Fernglas von Swarovski Optik und jede Menge Geduld.
Tag 1: Auf den Spuren der Geier
Mit dem Land Rover Defender mit Dachzelt startet die Tour in Wien. Wir fahren gen Süden mit dem Ziel Matrei in Osttirol. Auf dem Weg machen wir einen Abstecher ins Rauriser Krumltal, auch „Tal der Geier“ genannt. Dort wandern wir auf dem „Lehrweg Könige der Lüfte“ und hoffen, die majestätischen Greifvögel am Himmel zu sichten – mit durchwachsenem Erfolg. Am Campingplatz Edengarten in Matrei angekommen schlagen wir unser Dachzelt auf. Bevor wir uns in unsere Decken von Voited kuscheln, stärken wir uns noch mit italienisch-österreichischer Hausmannskost in der nahe gelegenen Alten Mühle.
Tag 2: Ins Klein-Tibet Osttirols
An Tag zwei steht eine Wanderung auf die Jagdhausalm im Defereggental an: ein besonders guter Ort, um sowohl Gämsen als auch Murmeltiere zu sichten. Am Weg liegt ein Wildtier-Beobachtungsturm, von dem aus man die umliegenden Berghänge nach Alpentieren absuchen kann. Angekommen auf der Jagdhausalm, die an ein tibetisches Bergdorf erinnert, kehren wir ein, und steigen anschließend noch zum „Pfauenauge“ auf, einem malerischen ovalen Bergsee.
Nach der einfachen Wanderung fahren wir ins rund 45 Kilometer entfernte Kals am Fuße des Großglockners. Dort nächtigen wir im Nationalparkcamping Kals auf 1.450 Metern Seehöhe und essen im nahe gelegenen Taurerwirt zu Abend.
Tag 3: Im Schatten des Großglockners
Der dritte Tag der Reise startet vielversprechend: Bei der geführten Rangertour in Kals am Großglockner sichten wir bereits vom Parkplatz Glocknerwinkel aus die ersten Wildtiere (Reh und Murmeltier). Mit Rangerin Caroline Führer steigen wir vor beeindruckender Kulisse zur Lucknerhütte auf und bekommen dabei Gams, Gänsegeier und Fuchs vor die Linse. Nach den erfolgreichen Sichtungen treten wir die lange Rückreise nach Wien an.
Schon gewusst?
Die „Big Five“ gibt es nicht nur in der afrikanischen Savanne, sondern auch im Alpenraum. Dazu zählen der Steinbock, die Gams, das Murmeltier, der Steinadler und der Bartgeier. Mitunter werden auch der Alpen- und Feuersalamander zu den „Großen Fünf“ gezählt. Übrigens: Der Begriff wurde ursprünglich von Großwildjägern in Afrika geprägt. Diese bezeichneten damit die fünf afrikanischen Tiere, die besonders gefährlich und schwierig zu erlegen waren: der afrikanische Elefant, das Nashorn, der Kaffernbüffel, der Löwe und der Leopard.
Auf den Spuren der Big Five
Der Nationalpark Hohe Tauern ist 1.856 Quadratkilometer groß und beheimatet über 10.000 Tierarten. Es verwundert daher nicht, dass man auf beinahe jeder Wanderung mit etwas Glück und Geduld Wildtiere beobachten kann. Wir haben drei besonders vielversprechenden Touren gemacht.
Tour 1: Lehrweg „Könige der Lüfte" im Rauriser Krumltal
Es wird nicht umsonst als „Tal der Geier“ bezeichnet: Im Rauriser Krumltal ziehen Steinadler, Gänse- und Bartgeier am Himmel ihre Kreise. Das Tal wurde 1986 für die Wiederansiedlung des Bartgeiers gewählt, nachdem dieser in Europa ausgerottet worden war. Zudem zählt es zu den am dichtesten von Steinadlern besiedelten Tälern Österreichs. Entlang des Lehrwegs wandert man an zahlreichen Wasserfällen vorbei und erhascht schöne Blicke auf die schneebedeckten Gipfel der Salzburger Goldberggruppe. Schautafeln am Wegesrand vermitteln Wissenswerte über die majestätischen Vögel.
Lehrweg „Könige der Lüfte"
Tour 2: Wanderung auf die Jagdhausalm
16 Steinhäuser und eine Kapelle umfasst die denkmalgeschützte Jagdhausalm, die an ein kleines tibetisches Bergdorf erinnert. Die einfache Wanderung zur ältesten Alm Österreichs führt von der Oberhausalm auf einem breiten Schotterweg über 300 Höhenmeter zum Ziel. Gleich zu Beginn der Wanderung kann man einen kurzen Abstecher zum 22 Meter hohen Wildtierbeobachtungsturm machen. Vom Turm aus blickt man über die Baumwipfel des Zirbenwalds auf die umliegenden Bergrücken. Mit etwas Geduld kann man hier Gams, Murmeltier, Rot- und Rehwild sowie Steinadler und Bartgeier beobachten.
Tour 3: Rangertour bei Kals am Großglockner
Wissen, wo man hinschauen und -hören muss: Bei der geführten Wildtierbeobachtungstour am Fuße des Großglockners bekommt man dabei Hilfe von geschulten Rangerinnen und Rangern. Gemeinsam mit ihnen begibt man sich auf die Suche nach den Big Five der Alpen – und entdeckt mit ziemlicher Sicherheit zumindest ein paar der Alpentiere.
Vom Parkplatz Glocknerwinkel beim Lucknerhaus in Kals steigt man bis zur Lucknerhütte auf und lernt am Weg allerlei Interessantes über Verhalten und Überlebensstrategien der Wildtiere. Wer möchte, kann im Anschluss noch selbstständig zur Stüdlhütte, Glorerhütte oder Salmhütte aufsteigen. Die rund vierstündige Tour kostet für Erwachsene 20 Euro, für Kinder 13 Euro.
Auf dem Stellplatz
Nacht 1: Camping Edengarten, Matrei
Eingebettet zwischen den Spitzen der Hohen Tauern liegt am südlichen Ortsrand von Matrei der ruhige Campingplatz Edengarten. Er ist ein idealer Ausgangspunkt für viele Wanderungen, Rad- und Klettertouren in der Region. Ein Restaurant samt Pizzeria befindet sich direkt am Platz; Geschäfte, Apotheken und Restaurants sind in wenigen Gehminuten erreichbar.
Am geräumigen Campingplatz finden wir schnell einen Stellplatz für den Land Rover Defender, bevor wir es uns im Dachzelt mit den Decken von Voited gemütlich machen.
Nacht 2: Nationalparkcamping, Kals am Großglockner
Inmitten der Natur mit herrlichem Blicken auf die umliegenden Berge nächtigt man im Nationalparkcamping Kals auf 1.450 Höhenmetern. Der Campingplatz bietet alle Services, die man für eine Nacht im Dachzelt benötigt: saubere Sanitäranlagen, freundliches Personal und jede Menge Platz. Die nächstgelegenen Geschäfte und Restaurants sind rund 20 Gehminuten entfernt. Morgens kann man an der Rezeption frisches Gebäck und Kaffee holen. Der Campingplatz ist vor allem bei Natur- und Sportliebhabern beliebt, da viele Wander- und Radwege direkt vom Platz erreicht werden können.
Auf dem Teller
Alte Mühle, Matrei
Von den klassischen, saftigen Tiroler Käsespatzln bis zum ofenfrischen Schweinsbraten: Im urigen Wirtshaus „Alte Mühle“ wird alpin-mediterrane Küche am Puls der Zeit serviert. Besonders lecker: das Pfannenrösti mit Ofengemüse und Kräuterkartofferl.
Jagdhausalm, Defereggental
Im „Klein-Tibet“ der Alpen kann man sich nach einer Wanderung mit selbstgemachten Produkten von Käse bis Kuchen stärken. Auf der Terrasse mit Blick auf die Berggipfel schmeckt es sowieso gleich doppelt so gut!
Taurerwirt, Kals
Kräuter aus dem eigenen Garten, Wildfleisch aus dem Kalser Jagdrevier und Saiblinge aus dem nahe gelegenen Fischteich werden im Taurerwirt zu kunstvollen Speisen angerichtet und serviert. Das sieht nicht nur schön aus, sondern schmeckt auch! Das Restaurant gehört zwar eigentlich zum Wanderhotel Taurerwirt, ist aber auch für alle Nicht-Hotelgäste zugänglich.
Lucknerhütte, Großglockner
Erste Reihe fußfrei heißt es auf der Lucknerhütte für alle, die Murmeltiere beobachten wollen. Denn auf der Terrasse vor der Hütte sitzend kann man nicht nur die ausgezeichnete Hüttenkost genießen, sondern ganz nebenbei auch Alpentiere in der freien Wildbahn beobachten – Blick auf den Großglockner inklusive!
Vielen Dank an unsere Ausstattungspartner:
Mit dem Land Rover Defender ist man in jedem Gelände sicher unterwegs - perfekt, wenn man auf der Suche nach den Big Five der Alpen ist.
Die Decken von Voited sind nicht nur kuschelig warm, sondern auch noch wunderschön anzusehen.
Mit dem Fernglas von Swarovski Optik scheinen die Wildtiere der Alpen zum Greifen nahe.
Die praktische Stirnlampe von Black Diamond darf bei keinem Campingausflug fehlen.
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