6 Dinge, die du in den Nationalparks der Alpen machen kannst
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In den Nationalparks der Alpen hat man die Möglichkeit, der Natur ganz nahe zu sein. Wir stellen euch sechs besondere Aktivitäten vor, die ihr in Nationalparks in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz unternehmen könnt.
1. In anderen Zeiten wandern: Durch den Rauriser Urwald und zur Jagdhausalm
Nationalpark Hohe Tauern, Salzburg
Die Baumriesen im Rauriser Urwald geben Einblicke in die Vergangenheit einer einmaligen Natur und Kulturlandschaft. Eine schöne Rundtour führt über den Almweg Nr. 31 zur Durchgangalm und durch den Urwald wieder retour.
Die Tour im Detail:
Beliebt auf Bergwelten
Eine Reise in die Vergangenheit der Bergkultur unternimmt man zur Jagdhausalm in Osttirol. Die 800 Jahre alten Steinhütten erzählen Geschichten von bärtigen Sennern, langen Tagen und dem bescheidenen Leben, das hier einst geführt wurde. Oberhalb der Alm kann man einen kleinen kreisrunden See bestaunen: das Pfauenauge.
Der Nationalpark: Mit 185.600 Hektar, verteilt auf Kärnten, Osttirol
und Salzburg, ist der Nationalpark Hohe Tauern der größte Österreichs. 266 Drei-tausender recken sich hier in die Höhe, darunter das Dach Österreichs: der Großglockner (3.798 m).
Die Tour im Detail:
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2. Zu den Sternen schauen: Über die Grabneralm auf den Grabnerstein
Nationalpark Gesäuse, Steiermark
Der steirische Nationalpark Gesäuse ist eigentlich für schroffe Felsen und wilde Wasser bekannt. Wenn es dunkel wird, eröffnen sich jedoch ganz neue Welten: In der Umgebung ist die Lichtverschmutzung durch die Städte so gering, dass man bei klarem Himmel die Milchstraße mit bloßem Auge erkennen kann. Die Jagd nach Sternen und Schnuppen lohnt sich vor allem rund um Johnsbach – das Bergsteigerdorf gilt als der dunkelste Ort Österreichs.
Der Nationalpark: Das Gesäuse oder „Xeis“ verdankt seinen klingenden Namen der Geräuschkulisse der wilden Enns, die tosend durch die steilen Kalkschluchten und die gebirgige Landschaft von Hochtor (2.369 m) und Großem Buchstein (2.224 m) fließt. Auf über 12.000 Hektar Fläche finden sich besonders viele Endemiten, also Pflanzen und Tiere, die nur dort vorkommen.
Die Tour im Detail:
3. Einen Gipfel besteigen: Auf den Hochkalter
Nationalpark Berchtesgaden, Bayern
Im Schatten des „Berchtesgadener Königs“, des Watzmanns (2.713 m), versteckt sich der 2.607 Meter hohe Hochkalter. Seinem größeren Bruder steht er, abgesehen von 106 Höhenmetern, in nichts nach – der Weg auf seine Spitze ist nur etwas für geübte Bergsteigerinnen und Bergsteiger. Die beliebte Gipfeltour im Nationalpark Berchtesgaden ist lang, erfordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und an manchen Stellen Kletterkönnen. Die buchstäbliche Gratwanderung führt von der Blaueishütte über den „Schönen Fleck“ in etwa drei Stunden auf den Gipfel. Beim Aufstieg nimmt man den Wasserwandkopf (2.367 m) und den Kleinkalter (2.513 m) gleich mit. Dabei immer im Blick: der imposante Blaueisgletscher.
Der Nationalpark: Deutschlands einziger Alpen-Nationalpark, der Nationalpark Berchtesgaden, besteht seit 1978. Rund um den pittoresken und sehr gut besuchten Königssee finden Bergsportbegeisterte auf 21.000 Hektar auch viele ruhige Flecken.
Die Tour im Detail:
4. Unter alten Lärchen speisen: Auf dem Ultner Höfeweg
Nationalpark Stilfserjoch, Südtirol
Wer körperliche Betätigung und Kulinarik verbinden will, wandert erst auf den Ultner Höfeweg und kehrt anschließend in einer traditionellen Buschenschenke ein. Im Nationalpark Stilfserjoch, der als einziger der 24 italienischen Nationalparks auf Südtiroler Gebiet liegt, stehen die drei Ultner Urlärchen, die mit 850 Jahren zu den ältesten Nadelbäumen Europas gehören. Die Buschenschenken bei den Urlärchen sind im Herbst für das „Törggelen“ bekannt: Von Oktober bis November werden bei diesem Südtiroler Brauch Kastanien und Wein verkostet.
Der Nationalpark: 1935 wurde der Nationalpark Stilfserjoch gegründet und bietet seither auf über 130.700 Hektar mit den imposanten Gipfeln der Ortler- Cevedale-Gruppe und allen voran dem namensgebenden Ortler (3.905 m) einen Abenteuerspielplatz für Bergsteiger.
Die Tour im Detail:
5. Über lange Wege wandern: Am Kalkalpenweg
Nationalpark Kalkalpen, Oberösterreich
Mit einigen der letzten naturbelassenen Buchenwälder Europas beherbergt der Nationalpark Kalkalpen eine unberührte Waldwildnis, die es in Österreich so kaum noch gibt. Wer diese Naturlandschaft besonders auskosten möchte, kann den Nationalpark über den Kalkalpenweg in elf Etappen zu Fuß durchqueren. Von Reichraming im Ennstal geht es bis nach Hinterstoder im Toten Gebirge. Ganz gemütlich sollte man sich das Vorhaben jedoch nicht vorstellen, 8.800 Höhenmeter bergauf sind nämlich zusätzlich zu den 150 Kilometern zu überwinden.
Der Nationalpark: Das rund 20.800 Hektar große Gebiet der Kalkalpen steht seit 1997 unter Schutz. Die Spitze des Nationalparks ist der Hohe Nock mit 1.963 Metern. In dieser wilden Gegend finden scheue Alpenbewohner seit einigen Jahren ein Zuhause, denn hier lebt die einzige Luchspopulation der Alpen.
Die Tour im Detail:
6. Durchs Tal der Hirsche streifen: Im Val Trupchun
Schweizerischer Nationalpark, Graubünden
Tierbeobachter pilgern ganzjährig ins Val Trupchun, das aus guten Gründen „Wildarena der Alpen“ genannt wird. Beim Wandern können hier mehrere Alpentiere den Weg kreuzen – vom Rothirsch über den Steinbock bis hin zum Bartgeier. Wenn man Glück hat, landen auch Steinadler, Gämsen oder Murmeltiere vor dem Fernglas. Im Herbst bietet der Schweizerische Nationalpark geführte Touren an, um den Hirschen auf ihrer Suche nach einer Partnerin zu folgen. Die Brunftzeit ist ein ziemliches Spektakel, und im Val Trupchun lässt es sich gut beobachten.
Der Nationalpark: Der Schweizerische Nationalpark im Engadin ist mit Gründungsjahr 1914 der älteste Nationalpark der Alpen und sogar Mitteleuropas. Im einzigen Nationalpark der Schweiz gilt die höchste mögliche Schutzstufe – das heißt, die Natur wird hier komplett sich selbst überlassen.
Die Tour im Detail: