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4 Aufgaben des Nationalparks Hohe Tauern für eine bessere Welt

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4 Min.

05.08.2023

Foto: Nationalpark Hohe Tauern, Johannes Geyer

Wolltest du immer schon mal wissen, welchen Stellenwert Schutzgebiete – und ganz besonders Nationalparks – für uns als Gesellschaft haben? Wir zeigen dir anhand vier wesentlicher Aufgaben, warum der Nationalpark Hohe Tauern nicht nur für die Natur eine essentiell wichtige Rolle spielt, sondern auch für uns Menschen.

Auch wenn aufgrund der Topographie in Österreich viele – vor allem Bergregionen – so unzugänglich sind, dass man kaum Infrastruktur oder andere menschliche Eingriffe findet, braucht die Natur- und Kulturlandschaft vielfach unseren Schutz, um nicht sprichwörtlich unter die Räder zu kommen. Dabei geht es nicht nur darum, Tieren und Pflanzen eine Heimat zu bieten, sondern auch für uns Menschen die Vielfalt an Landschaftstypen und Arten zu erhalten, damit wir auch in Zukunft von den sogenannten „Ökosystemleistungen“ profitieren und wir unseren Kindern zeigen können, wie schön das echte, wilde Österreich ist.

Neben zahlreichen verschiedenen Schutzgebieten, den 50 Naturparks und 3 Biosphärenparks, nehmen die 6 Nationalparks eine ganz besondere Rolle in Österreich ein. Ihre Kernzonen sind nach sehr strengen, internationalen Kriterien geschützt, die Außenzonen – die sogenannten Pufferzonen – beherbergen meist wertvolle, über Jahrhunderte entstandene Kulturlandschaften, wodurch auch der Mensch wichtiger Teil der Nationalparkstrategie ist.

Die Umballfälle im Virgental, Nationalpark Hohe Tauern, Osttirol
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Die 6 Nationalparks Österreichs

Vom steppenflachen Seewinkel bis zu den Berggiganten der Hohen Tauern: Nationalparks bewahren einzigartige Naturräume – in Österreich kannst du gleich sechs davon erkunden.
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Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit insgesamt 1.856 km² der größte Nationalpark in Österreich. Er erstreckt sich über die Bundesländer Tirol, Salzburg und Kärnten und deckt alle verschiedenen Landschaftstypen von den Tallagen bis hinauf ins Hochgebirge ab.

Wie alle Nationalparks erfüllt auch der Nationalpark Hohe Tauern im wesentlichen vier Aufgaben, die in Summe genommen nicht nur der Natur einen Vorteil bringen, sondern weit darüber hinaus auch für uns als Gesellschaft von besonderer Bedeutung sind:


1. Erhaltung unserer Identität

Gletscherflüsse, Schluchtsysteme, Trockenwiesen, Bergwälder, Moore, alpine Rasengesellschaften, Bergseen, Gletschervorfeld und Gletscher – die Hohen Tauern sind extrem vielfältig und besonders reich an Naturschätzen. Teile dieser Landschaften vor menschlichen Eingriffen, Veränderung oder gar unwiederbringlicher Zerstörung zu schützen und für nachfolgende Generationen zu erhalten ist vorrangige Aufgabe des Nationalparks Hohe Tauern. Dabei wird aber nicht die Käseglocke über diese Gebiete gestülpt, sondern ihre Entwicklung gefördert. Schließlich hat die über Jahrhunderte praktizierte Berglandwirtschaft das Landschaftsbild und den Artenreichtum maßgeblich beeinflusst, liefert regionale und gesunde Lebensmittel und gehört ebenso zur Identität Österreichs, wie die Naturlandschaften. Aus diesem Grund arbeitet der Nationalpark intensiv mit den Menschen zusammen, bietet die Chance einer nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes und sichert dauerhaft Arbeitsplätze.

Tipp: Die Ranger-Tour zu den artenreichen Bergwiesen des Virgentals in der Außenzone des Naturparks verdeutlicht die Bedeutung der Berglandwirtschaft für die Artenvielfalt und die Produktion gesunder Lebensmittel. Die Tour wird jeden Mittwoch bis einschließlich 20. September 2023 angeboten.


2. Wildnis zulassen

Echte Urlandschaften gibt es in Österreich streng genommen kaum noch. Die Natur erobert sich Gebiete aber wieder zurück, wenn man sie nur lässt. Aufgabe des Nationalparks ist es daher, Bereiche zu schaffen, in denen jegliche menschliche Nutzung, selbst die Jagd oder die Beweidung, zurückgefahren wird. Natürliche Prozesse sollen völlig frei ablaufen dürfen, die Natur soll ihr Evolutionspotential ausschöpfen können. Wieviel „Wildnis“ Österreich verträgt wird durchaus kontrovers diskutiert, aber Wildnis ist gleichzeitig auch ein tolles Freiluftlabor, von dem wir viel lernen können, etwa wie sich von uns unbeeinflusste Natur an geänderte klimatische Verhältnisse anpasst.

Tipp: Jeden Donnerstag bis einschließlich 14. September 2023 führt eine Ranger-Exkursion zu den unberührten Gletschern der Hohen Tauern. Dabei erfährt man, wie sie auf den Klimawandel reagieren, wie die Natur sich „neues Land“ zurückerobert und wie natürliche Prozesse die Landschaft formen.


3. Von der Natur lernen

Wissenschaftliche Forschung zu betreiben, um Zusammenhänge zu verstehen, Ökosystemleistungen nachzuvollziehen, Artenlisten zu führen und Veränderungsprozesse genau zu dokumentieren, ist ebenfalls eine der Kernaufgaben des Nationalparks Hohe Tauern. Unter dem Motto „Verstehen und Schützen“ wurde 2011 ein Wissenschaftsbeirat gegründet, der das Naturraummanagement unterstützt.


Die österreichischen Nationalparks sind unter der Marke „Nationalparks Austria“ vereint, die wiederum in engem Austausch mit internationalen Schutzgebieten steht. In der Zusammenarbeit mit anderen Schutzgebieten sollen Herausforderungen wie die Fragmentierung der Schutzgebiete, invasive Arten, Klimawandel und Artenverlust bewältigt werden. Auch Wiederansiedlungsprojekte, etwa jene des Bartgeiers oder des Steinbockes, gehen auf eine enge Zusammenarbeit zurück.

Tipp: Die „Big Five“ – Steinbock, Bartgeier, Steinadler, Gams und Murmeltier – kann man jeden Montag und Freitag bis einschließlich 29. September 2023 unter Anleitung eines Rangers beobachten und dabei viel über die Lebensweise der großen Alpenbewohner lernen.


4. Erholungsraum und Freiluftschule

Der Naturraum ist der wichtigste Erholungsraum, den wir haben. Ein Ort, der uns erdet und für unsere körperliche wie psychische Gesundheit von essentieller Bedeutung ist. Auch der Tourismus profitiert maßgeblich von intakten Naturräumen, schließlich ist die Naturlandschaft der Entscheidungsgrund Nummer 1, um Urlaub in Österreich zu machen. Die bewusst nachhaltige Entwicklung von sanften Tourismusformen im Umfeld von Nationalparks fördert die Wertschöpfung und schafft Arbeitsplätze – zum Beispiel jene von Nationalpark-Rangern, die das Auge ihrer Gäste für das Besondere schärfen und Wissen vermitteln.

Tipp: Unter dem Motto „So schmeckt die Natur“ erklären Nationalpark-Ranger die geheime Welt der essbaren Kräuter. Eine köstliche Exkursion, die jeden Montag bis 18. September 2023 angeboten wird.

Unterwegs mit einem Nationalpark-Ranger oberhalb der Jagdhausalmen.Anzeige
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Tipp: Farbenspiel der Natur – Herbst im Nationalpark Hohe Tauern

Vom 16. September bis zum 27. Oktober hast du die Möglichkeit, den herbstlichen Nationalpark auf eine besondere Art und Weise kennenzulernen. Verbringe drei Nächte in der Umgebung des größten Nationalparks Mitteleuropas, entdecke die bunte Natur mit einer geführten Ranger-Tour und lass dir regionale und saisonale Köstlichkeiten schmecken. Was alles im Angebot enthalten ist, erfährst du hier:


Resümee

Österreichs Natur- und Kulturlandschaften sind nicht nur aufgrund ihrer Schönheit schutzwürdig, sondern auch weil intakte Natur wesentliche Aufgaben erfüllt, die unsere Existenz in vielerlei Hinsicht sichern: Sie sind Teil unserer Identität, machen Österreich zum begehrten Tourismusland, liefern regionale, gesunde Produkte, sind Erholungsraum und sorgen für sauberes Trinkwasser und frische Luft. Sie sind Freiluftlabor, Genpool für den Artenreichtum und puffern klimatische Veränderungen ab oder zeigen uns, wie man damit umgehen kann. Aus diesen Gründen ist der Nationalpark Hohe Tauern, wie auch die anderen fünf Nationalparks in Österreich, nicht nur direkt vor Ort eine Bereicherung für uns Menschen, sondern erfüllt auch essentielle Aufgaben für uns als Gesellschaft.


Ranger:innen-Programm im Nationalpark Hohe Tauern bis 26. Oktober 2023:

Der Nationalpark Hohe Tauern bietet ein umfangreiches Rangerangebot, das zu ganz besonderen Plätzen entführt, Wildtierbeobachtungen ermöglicht und viel Wissenswertes rund um die Natur- und Kulturlandschaft in Österreichs größtem Nationalpark vermittelt: