Blüemlisalphorn Überschreitung
Tourdaten
- Sportart
- Berg- und Hochtouren
- Anspruch
- ZS Mittel
- Dauer
- 10:00 h
- Länge
- 8 km
- Aufstieg
- 1.101 hm
- Abstieg
- 1.160 hm
- Max. Höhe
- 3.661 m
Details
- Rundtour
Wohl unter den Top-10 der Gratbegehungen in den Schweizer Alpen im mittleren Schwierigkeitsgrad. Die Tour im Kanton Bern auf das Blüemlisalphorn (3.661 m) bietet prachtvolle Ausblicke auf die Berner Alpen, wobei bei aller Beliebtheit ihre Schwierigkeiten gerade bei Ausaperung nicht zu unterschätzen sind.
Anfahrt
Von Bern kommend mit dem Auto nach Süden bis nach Kandersteg oder mit dem Autoverlad aus Visp (Wallis). In Kandersteg bei der Seilbahn Kandersteg, Talstation Oeschinen, parkieren. Vom Parkplatz (1.190 m) entweder mit der Seilbahn rund 500 Hm gewinnen oder Aufstieg zu Fuß zum Oeschinensee (1.522 m), dann nördlich von diesem nach Underbärgli, Oberbärgli und zuletzt bis zur Blümlisalphütte SAC (2.834 m)
Aufstieg
Die Tour beginnt meist sehr früh im Dunkeln von der Blüemlisalphütte. Es empfiehlt sich den Einstieg auf den Gletscher und die weiter oben liegenden Spaltenzonen am Vortag kurz zu inspizieren und den Routenverlauf während der frühen Morgenstunden festzulegen. Von der Hütte führt ein kurzer Weg über Geröll (Steinmänner) in SW-Richtung zum östlichen Blüemlisalpgletscher.
Hier ist der Weg noch recht flach und führt zwischen Wildi Frau und Ufem Stock durch eine steilere, spaltenreiche Zone in Richtung Wyssi Frau aufwärts. Hier eher rechts haltend seinen Weg suchen. Sobald es wieder flacher wird in einem großen Bogen nach Osten gegen das Morgenhorn eindrehen, den Gletscherhang zwischen Morgenorn und Wyssi Frau auf rund 3.200 m queren und den NW-Grat erreichen. Über diesen wenig ausgeprägten Firngrat oder die Flanke westlich davon (je nach Verhältnissen) zum Gipfel des Morgenhornes (3.623 m) aufsteigen (ca. 3 h von der Hütte).
Vom Morgenhorn geht es über einen leichten Firngrat zu Punkt 3608. Bis zum tiefsten Punkt zwischen Morgenhorn und Wysse Frau ist der Grat meist ausgeapert. Man folgt dem Grat entlang einzementierter Eisenstangen und Bohrhaken unter den Gipfel, dann über einen schmaleren Firn- oder Eisgrat zum Gipfel der Wysse Frau (3.650 m, 1,5 h vom Morgenhorn).
Die weitere Traverse zum Blüemlisalphorn (3.657 m) beinhaltet je nach Verhältnissen kleinere Klettereien. Zunächst geht es vom Gipfel der Wysse Frau flach und meist felsig nach SW, fällt dann steil gegen den Sattel, was bei Blankeis heikel sein kann. Vom Sattel dem Grat zum Blüemlisalphorn über mehrere Felsaufschwünge möglichst direkt (bei Ausaperung Stellen bis III) zum Gipfel (2,5 h von der Wysse Frau).
Abstieg
Abstieg über den recht steilen NW-Grat des Blüemlisalphornes absteigen; bei starker Ausaperung erhöhen einige Bohrhaken im Abstand von 30 m die Sicherheit. Weiter nach unten wird es etwas flacher, zum Rothornsattel wieder steiler. Hier helfen einzementierte Eisenstangen über die sehr plattigen Felsabschnitte.
Vom Rothornsattel (3.177 m) quert man den Blüemlisalpgletscher gegen Osten zu einer kleinen Einsattelung zwischen Wysse Frau und Ufem Stock. Im Spätsommer kann die Spaltenzone zwischen 3.000 m und 3.100 m unpassierbar sein. Man kann dies umgehen, in dem man auf gut 3.150 m Seehöhe diese Passage begeht und am Ende auf einem Geröllband bis zur Einsattelung gelangt (der verfügbare GPX-Track zeigt diese Variante).
Von der Einsattelung geht steil abwärts zur Aufstiegsspur und dieser bis zur Blüemlisalphütte folgend (ca. 3 h vom Blüemlisalphorn). Rückkehr von der Blüemlisalphütte wieder entlang des Wanderweges - Oberbärgli, Underbärgli, Oeschinensee und zum Parkplatz (1.190 m) der Seilbahn.
Varianten
Wenn die Verhältnisse, die Kondition oder der Zeitrahmen nicht passen, können die drei Gipfel auch einzeln bestiegen werden.
- Morgenhorn: Anstieg wie beschrieben, Abstieg auf der gleichen Route (5,5 h)
- Wysse Frau: vom Sattel zwischen Ufem Stock und Wysse Frau zu Punkt 3201 steigen und dann weiter dem steilen NW-Rücken (meist Firn bzw Eis) zum Gipfelaufschwung. Über brüchige Felsen (zementierte Eisenstangen) zum Gipfel (3-4 h Aufstieg)
- Blüemlisalphorn: Aufstieg gleich wie die beschriebene Abstiegsroute (7 h)
Die wichtigsten Infos in Kürze:
- Seilbahn: Kandersteg
- Stützpunkt: Blüemlisalphütte SAC (2.834 m)
- Startpunkt: Blüemlisalphütte SAC (2.834 m)
- Endpunkt: Blüemlisalphütte SAC (2.834 m)
- Höhenmeter Aufstieg: 1.101 m
- Hohenmeter Abstieg: 1.160 m
- Zeit: 10 h (Rundtour von / bis Blüemlisalphütte)
- Schlüsselstelle: steiler Abstieg von der Wysse Frau in den Sattel sowie einige Aufschwünge zum Blüemlisalphorn
- Ausrüstung: Gletscherausrüstung erforderlich, hochalpines Gelände (Steigeisen, Pickel, Helm)
- Lokale Experten: Bergführer Manfred Inniger und Samuel Lauber von der Bergschule www.die-berge-erleben.ch
Die Tour nicht allzu spät im Sommer gehen, da die ausgeaperten Stellen die Tour unnötig schwieriger machen und zum Teil Blankeis zusätzliche Sicherungsmaßnahmen (Eisschrauben) notwendig machen.
Anfahrt
Von Bern kommend mit dem Auto nach Süden bis nach Kandersteg oder mit dem Autoverlad aus Visp (Wallis). In Kandersteg bei der Seilbahn Kandersteg, Talstation Oeschinen, parkieren. Zustieg zur Blüemlisalphütte (2.834 m).
Parkplatz
In Kandersteg bei der Seilbahn Kandersteg, Talstation Oeschinen, parkieren.
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Zug nach Kandersteg und von dort Zustieg zur Blüemlisalphütte .
- Das Naturfreundehaus Gorneren der Sektion Bern Naturfreunde im hinteren Kiental ist das älteste Naturfreundehaus der Schweiz. Das große, gruppenfreundliche Holzchalet mit rund fünfzig einfachen Schlafplätzen wurde 1913 errichtet. Auf der großen Sonnenterrasse genießt man den grandiosen Ausblick zur schneebedeckten Blüemlisalp.Im dünn besiedelten Kiental entfaltet das Berner Oberland einen rauen Charme. Das Hochtal umfasst grandiose Hochgebirgslandschaften, ausgedehnte Alpweiden und eindrückliche Wasserfälle. Besonders urwüchsig ist die Gegend um die Griesalp. Im Sommer verkehren die Postautos vom Kandertal herauf bis dorthin. Der letzte Abschnitt der schmalen Strasse weist nicht weniger als zwanzig zum Teil sehr enge und unglaublich steile Kurven auf – das Gefälle beträgt bis zu 28%. Die Strasse gilt als steilste Postautostrecke Europas.Das Haus ist im Sommer Ausgangspunkt für Bergwanderungen und Hochtouren oder Zwischenstation an den Höhenwegen „Bärentrek“ und „Hintere Gasse“. Insider lieben die Gorneren im Winter wegen der vielfältigen Möglichkeiten für Ski- oder Schneeschuhtouren.
- Geöffnet
- Jan - Dez
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
- Die auf 2.901 m Höhe gelegene Mutthornhütte ist eine Berghütte des Schweizer Alpen Clubs (SAC) im Kanton Bern. Sie liegt im Berner Oberland, auf dem östlichen Ausläufer des Mutthorns, umgeben von den beiden Talgletschern Tschingelfirn und Kanderfirn. Betreut wird die Hütte von der Sektion Weissenhorn. Von der Mutthornhütte aus bieten sich viele hochalpine Touren an, daher wird die Hütte gern als Übernachtungsmöglichkeit genutzt.Insgesamt gibt es vier Zustiegsmöglichkeiten: vom Kandertal, vom Lauterbrunnental, vom Kiental oder vom Lötschental. Alle Zugänge führen über Gletschergebiet und sind recht anspruchsvoll. Die entsprechende Ausrüstung mit Seil und Steigeisen sollte man daher unbedingt dabeihaben.
- Geöffnet
- Jun - Sep
- Verpflegung
- Bewirtschaftet