Steinerweg
Sport
Klettern
Dauer
9:00 h
Länge
3,4 km
Höchster Punkt
2.990 m
Aufstieg
1.310 hm
Abstieg
1.310 hm
Beschreibung
Die direkte Linie durch die Dachstein-Südwand war das alpine Meisterstück von Franz und Irg Steiner. 1909 erschlossen die beiden den nach ihnen benannten „Steinerweg“, der heute zu den berühmtesten und begehrtesten Klettertouren der Ostalpen zählt.
Wer sich diesen vornimmt, braucht Ausdauer und Können für 26 Seillängen alpiner Kletterei im IV bis V-Schwierigkeitsgrat. Die Tour, die zumeist ein tagesfüllendes Unternehmen ist, setzt eineinhalb Stunden oberhalb der Südwandhütte an und führt über den Westgrat auf den Dachstein-Gipfel.
Beste Jahreszeit
Erschienen in
Schall-Verlag: Kletterarena Dachstein Süd
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Hütten entlang dieser Tour
Dachstein-Südwand-Hütte
Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Kletterarena Dachstein Süd - 2. Auflage 2018“ von Andi Fischbacher, Kurt Schall, Klaus Hoi und Ewald Lidl, erschienen im Schall Verlag.
Früh aufstehen - auf dieser alpinen Klettertour sind 1000 Hm Kletterroute zu bewältigen. Die letzte Talfahrt mit der Dachsteinbahn im Sommer ist um ca. 17 Uhr, wer diese versäumt, hat noch einen Abstieg von ca. 1,5 h vor sich.
Wegbeschreibung
Schwierigkeit
Großteils 4- und 4, selten leichter, einige Stellen 4+, 5- und 5 (4+ obl.).
Wandhöhe/Kletterzeit
850 Hm (Kletterstrecke ca. 1000 m) / 5-9 Std.
Charakteristik
Der Steinerweg zählt zu den großen, klassischen Anstiegen der Kalkalpen mit weitgehend festem Fels (Steinschlag meist durch andere Seilschaften, vor allem aus der Gipfelschlucht, wenn diese irrtümlich begangen wird).
Abwechslungsreiche Kletterstellen charakteriesieren den für Dachsteinverhältnisse häufig begangenen Steig. Trotz der hohen Frequenz gibt es nur wenige und schlechte Normalhaken. Seit 1999 sind gebohrte Standhaken jedoch weitgehend vorhanden.
Klemmkeile sind für diese Tour sehr vorteilhaft, zuden ist ein genaues Studium der Route sehr zu empfehlen. Die meisten "Verhauer" erfolgen nach dem “Salzburgerband” in den sogenannten "Münchnerkamin". Dieser bietet zwar prächtige Kletterei, ist aber um einen Grad schwieriger als der “Steinerkamin” und meistens nass.
Weitere Verhauer sind im Bereich der oberen Gipfelschlucht (eine Durchsteigung sollte unbedingt vermieden werden - glatter, brüchiger Fels, Wasser, Schnee, Eis) leider üblich. Richtigerweise sollte man eine Seillänge oberhalb der zweiten Schlüsselstelle ("Schluchtüberhang") - bei markanten Platten und Bändern - nach links auf einen Pfeiler ausweichen.
Eine besondere Gefahr im Steinerweg stellt die "Große Wächte" am Kopf des erwähnten Pfeilers dar . Die Wächte kann bei entsprechender Witterung noch im Juli vorhanden sein. Der bei Wärme selbst abbrechende "Schneepilz" stürzt in den Steinerkamin und ist schon einigen Seilschaften zum Verhängnis geworden. Das Schnee- oder Eisfeld beim Einstieg kann unter Umständen schwierig zu überwinden sein. Eine großzügige Umgehung von links (westlich) ist jedoch fast immer möglich, bzw. bedeutend flacher.
Eine überlieferte Regel sei den Steinerweganwärtern ans Herz gelegt : "Wer für die Strecke Einstieg - Dachlgiebel viel mehr als eine Stunde benötigt, dürfte den weiteren konditionellen Anforderungen nicht gewachsen sein". Diese Regel hat nichts von ihrer Gültigkeit eingebüßt. Sehr viele Seilschaften klettern zu langsam und bekommen Probleme mit dem Wetter oder der Hitze.
Die Erstbegeherzeit von 5 Stunden ist auch heute noch eine Herausforderung für jede Seilschaft, auch wenn die Rekordzeit von einer Stunde durch den Schladminger Bergführer Kurt Ringhofer wie eine Legende anmutet. In Anbetracht von Wettergefahren bedeutet Schnelligkeit auch Sicherheit.
Der nicht zu unterschätzende Abstieg zurück ins Tal ist durch die technische Erschließung sehr entschärft worden. Einerseits hat die (neue) Übernachtungsmöglichkeit in der Seethalerhütte bei der Dachsteinwarte schon manche Seilschaft vor einem Biwak bewahrt und wer andererseits noch die Talfahrt mit der Gletscherbahn schafft, erspart sich keinen Euro, dafür aber einen unangenehmen "Knieschnaggler" von 1000 Abstiegshöhenmetern.
Ausgangspunkt
Talstation der Dachstein-Gletscherbahn (1680 m; Mautstraße von der Ramsau) bzw. Dachstein-Südwandhütte (1910 m).
Zustieg
1,5 Std. / 460 Hm. von der Talstation der Dachstein-Gletscherbahn (gr. Parkplatz, Mautstraße) auf einem bequemen und gut beschilderten Wanderweg in etwa 35 Min. zur Dachstein-Südwandhütte (1910 m). Von der Hütte weiter auf dem markierten Wanderweg (Pernerweg) in Richtung Dachstein-Südwand, anfangs kurz bergab, dann eben zu Steinmann (10 Min. von der Hütte). Hier rechts abzweigen (Beginn einer roten Punktmarkierung) und über den Vorbau (tw. gesichert A und A/B; Vorsicht im Frühsommer bei harten Firnfeldern) nördlich ansteigend und dann linkshaltend unter die Südwand der Dachsteinwarte zu Einsattelung. Vom Sattel kurz absteigen, dann weiter über das große Geröllfeld unterhalb der Südwand ansteigend bzw. querend zum Einstieg.
Achtung
Meist gibt es bis in den Hochsommer hinein harte Firnfelder, die eventuell auch Steigeisen erfordern. Vorsicht ist vor allem im Bereich der Randklüfte und in den Morgenstunden geboten.
Route/Übersicht
Der Einstieg befindet sich in etwa Falllinie des markanten Dachgiebels bei einem von rechts nach links verlaufenden Band. Danach geht es über ein ausgeprägtes Riss- und Rampensystem auf das große, nach rechts führende Plattendach. Nach dem Dachgiebel klettert man zwei bzw. drei Seillängen über einen Pfeiler und weiter nach rechts über das “Salzburger”- bzw. “Steinerband” in die markanten “Steinerkamine”.
Achtung: Nach den Bändern links halten bzw. roten Pfeil nach dem “Salzburgerband” beachten (Verhauer in den schwierigeren “Münchnerkamin”).
Der weitere Routenverlauf erfolgt über die links ansteigende Kaminreihe und über den markanten Schluchtüberhang zum Dachstein-Westgrat, den man etwa 80 m vor dem Hauptgipfel erreicht. Genauer Routenverlauf siehe Topo und Wandfoto.
Hinweise: Zum Einstieg leitet meist ein gut ausgetretener (Firn-) Pfad, der jedoch im Einstiegsbereich oft beinhart gefroren ist und den Einsatz von Steigeisen notwendig macht.
Von den drei möglichen Bänder-Querungen zur Kaminreihe wird von den meisten Begehern das unterste benützt, das sogenannte „Salzburgerband“ (2 bis 3, eine Passage 4). Der Originalweg führt etwas höher über das „Steinerband“ (2 bis 4 A0) zur Kaminreihe.
Abstieg/Rückweg
1 Stunde vom Dachstein-Gipfel nördlich über den markierten und teilweise mit Trittstiften und Klammern versicherten „Randkluft-Steig” (Normalweg; A/B und B,) 150 Hm abwärts zum Gletscher (Steinschlaggefahr, Randkluft u.U. sehr unangenehm) und in östlicher Richtung über den meist gut ausgetretenen Gletscherpfad zur Bergstation Hunerkogel der Dachstein-Gletscherbahn (letzte Talfahrt um 17.10 Uhr).
Anfahrt und Parken
Von Bischofshofen über Radstadt (von Westen) bzw. von Liezen über Irdning und Gröbming (von Osten) auf der B146 (Ennstal-Bundesstraße) im Ennstal nach Schladming und Auffahrt in die Ramsau. Durch den Ort „Ramsau am Dachstein“ in Richtung Westen durchfahren und danach rechts Abzweigung der Mautstraße zur Dachstein-Gletscherbahn. Auffahrt bis zur Talstation; großer Parkplatz.
Parkplatz
Parkplatz Dachstein-Gletscherbahn
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