Skihochtour auf die Wildspitze, Tag 2: Vom Winterhaus Taschachhaus auf die Wildspitze
Tourdaten
- Sportart
- Skitouren
- Anspruch
- ZS- Mittel
- Dauer
- 4:00 h
- Länge
- 8,5 km
- Aufstieg
- 1.400 hm
- Abstieg
- 60 hm
- Max. Höhe
- 3.774 m
Details
- Tour ab Hütte
- Aussichtsreich
Der zweite Tag der Skihochtour auf den höchsten Berg Tirols, die Wildspitze mit 3.774 m, führt vom Winterhaus des Taschachhauses über den Taschachferner und über den Südgrat auf den Gipfel. Die Spaltensturzgefahr darf auf keinen Fall unterschätzt werden, die komplette Skihochtouren-Ausrüstung muss dabei sein.
Ab dem Skidepot kann der Gipfelanstieg bei Vereisung heikel sein (Schlüsselstelle UIAA I+), Steigeisen, Seil und Pickel gehören auf jeden Fall zur Ausrüstung.
Anstieg Taschachhaus - Wildspitze
Nach einer Nacht im Winterhaus des Taschachhauses fährt man am nächsten frühen Morgen mit den Skiern bis zum Moränengelände wieder ab. Dort fellt man auf und steigt entlang des Moränengeländes in südlicher/südöstlicher Richtung die steilen Flanken des Urkundkopfes entlang bis zum Taschachferner.
Diesem Gletscher folgt man nunmehr ziemlich mittig: zwischen 2.600 m und 2.800 m ist beidseitig auf Gletscherspalten zu achten.
Nach einem weiteren flacheren Stück trifft man auf den „Anfellplatz“ unterhalb des Mittelbergjochs auf 3.100 m. Von dort kommen bei Betrieb der Gletscherbahn die unzähligen Wildspitzbezwinger aus dem Skigebiet herunter…
Vom „Anfellplatz“ führt die Aufstiegsroute in südlicher Richtung leicht ansteigend weiter, die Seracs des Taschachferners in sicherer Distanz querend. Ab einer Höhe von 3.250 m wechselt die Anstiegs-Richtung auf West. Man steuert auf den Schneegipfel der Petersen Spitze, 3.484 m, zu.
In einem weiten Linksbogen umgeht man eine heikle Spaltenzone des Taschachferners und wechselt so die Anstiegsrichtung in östliche Richtung. Vorbei am Nordgrat des Hinteren Brochkogels, 3.635 m, hat man bereits den Doppelgipfel der Wildspitze vor Augen. Nunmehr wird der Anstieg nochmals etwas steiler und führt durch eine Spaltenzone hindurch, bevor man in der Gletschermulde auf 3.600 m das Skidepot erreicht.
Hier werden üblicherweise die Ski gegen Steigeisen und Pickel getauscht; bei günstigen (eisfreien) Bedingungen ist der Anstieg über den Südgrat (eine Stelle II+) für sichere, erfahrene Skitourengeher gut bewältigbar. Für unerfahrene Bergsteiger empfiehlt sich für diesen etwas ausgesetzten Grat mit der II+ Stelle, die eventuell mit einer Seilsicherung zu sichern ist, unbedingt, sich einem Bergführer anzuvertrauen.
An schönen Frühlingstagen und bei Betrieb der Gletscherbahn kann es zwischen dem Skidepot und dem Gipfel durchaus zu Stausituationen kommen.
Abfahrt
Ab dem Skidepot führt die Abfahrtsroute entlang der Aufstiegsroute am Taschachferner bis zur Moräne unterhalb des Taschachhauses. Schläft man eine weitere Nacht im Winterhaus, muss für den kurzen Gegenanstieg zurück zum Winterhaus nochmals aufgefellt werden. Fährt man am selben Tag noch ins Tal ab, führt die Abfahrtsroute von der Gletscherzunge des Taschachferners hinunter ins Taschachtal, vorbei an der Materialseilbahn entlang der Aufstiegsroute des Vortags. Auch hier gilt wieder frühzeitig ab zu fahren, um einem etwaigen tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr im Taschachtal zu entsprechen.
Die wichtigsten Infos in Kürze:
Startpunkt Tag 2: Taschachhaus 2.434 m
Höhenmeter Aufstieg Tag 2: 1.400 HM
Zeit: Tag 2: 4 h; Abfahrt: Wildspitze-Taschachhaus 1 h, Taschachhaus-Mittelberg 1 h
Ausrüstung: Standard-Gletscherausrüstung, Steigeisen, Pickel
Alternative Zustieg: Vom Anfellplatz unter dem Mittelbergjoch Richtung Rofenkarferner die Wildspitze Nordwand querend und über den Westgrat auf den Nordgipfel der Wildspitze, 3.765 m - sehr schwer.
Alternative Abfahrt: Man fellt am Taschachferner unterhalb des Hinteren Brochkogels nochmals kurz auf und „nimmt“ die Petersen Spitze „mit“. Von der Petersen Spitze fährt man den ausgesetzten Nord/West-Grat zum Taschach-Hochjoch hinunter. Von diesem quert man die Petersen Nordwand entlang des Gletscherplateau in nördliche Richtung zum Gamsköpfle hinab. Über eine sehr steile Rinne gelangt man zum Taschachferner hinab. Zurück zur Aufstiegsspur - sehr schwer.
Lokale Experten: Taschachhaus
Die Wirtsleute des Taschachhauses sind beide versierte Bergsteiger, die „ihren“ Hausberg Wildspitze und die anderen lohnenswerten Gipfel in „ihrem“ Gebiet ziemlich gut kennen. Auch während der Wintermonate sind die beiden sehr häufig in „ihrem“ Gebiet unterwegs und stellen laufend wertvolle Informationen über die Verhältnisse in „ihrem“ Gebiet auf ihre Homepage.
- Die Vernagthütte (2.755 m), 1901 erbaut, liegt im Herzen der Ötztaler Alpen im oberen Vernagttal zwischen Guslar- und Vernagtferner auf einem reizenden, von Moränenwällen eingerahmten Wiesenfleck. Sie ist eine Aussichtsterrasse in eindrucksvoller, hochalpiner Umgebung. Talort ist das gemütliche Bergsteigerdorf Vent am Ende des Ventertals, einem Seitental des Ötztals.Bergwanderer, Ski- und Hochtourengeher erreichen vom Ventertal aus unberührte, großartige Ziele. Im Sommer und im Winter ist die Vernagthütte deshalb ein idealer Ausgangspunkt für Touren auf Dreitausender der Ötztaler Alpen mit ihren weiten Gletscherhängen. Die Wildspitze, Tirols Höchster, ist von hier aus zu besteigen. Und trotz ihres hochalpinen Standortes ist der Zustieg zur Vernagthütte auch für Genusswanderer ein Erlebnis.
- Geöffnet
- Mär - Sep
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
- Die Breslauer Hütte liegt direkt am Fuße des höchsten Tiroler Berges, der Wildspitze. Sie ist Ausgangspunkt für mannigfaltige Wanderungen und Berg- und Hochtouren auf die Dreitausender in der nahen Umgebung.Der Rofenkargletscher ist in 45 Minuten erreichbar. Basiskurse für Bergsteiger werden auf der Hütte angeboten, die Ausrüstung geliehen werden.
- Geöffnet
- Jun - Sep
- Verpflegung
- Bewirtschaftet