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Beschreibung

Lechtaler Impressionen aus den Karen der Hornbachkette: Als schwach besiedelter Seitenast des Lechtals, ist das Hornbachtal in den Allgäuer Alpen eine nachhaltige sowie ursprüngliche Gebirgskammer geblieben. Massentourismus erscheint hier als Fremdwort, obwohl sich mit Hochvogel, Urbeleskarspitze und Krottenkopf stattliche Gipfelpersönlichkeiten im Umkreis erheben.

Freilich zeigt eine vom brüchigen Hauptdolomit geprägte Landschaft Gelegenheitswanderern Grenzen auf. So ist die hier vorgestellte Tour in Tirol mit dem Enzenspergerweg als Filetstück eher etwas für „Fortgeschrittene".

Beste Jahreszeit

Mai bis September
  • Einkehrmöglichkeit

  • Rundtour

Hütten entlang dieser Tour

Das Kaufbeurer Haus (2.007 m) liegt im Urbeleskar in den Allgäuer Alpen (Tirol) an der Nordseite der Hornbachkette.
Österreich, Warmisried

Kaufbeurer Haus

HütteBewirtschaftet

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Wochenendtouren Allgäu - Vorarlberg“ von Mark Zahel, erschienen im Bergverlag Rother.

Beim ruppigen Schlussabstieg wird die Trittsicherheit nochmals ordentlich auf die Probe gestellt, speziell wenn der Pfad (eine eher selten begangene AV-Route und daher fast schon ein „wilder Weg") halb verwachsen oder glitschig ist und das Gelände gleichzeitig abschüssig.

Bei Nässe kein reines Vergnügen – so viel sei ehrlicherweise gesagt. Aber auch dieser Eindruck passt gut zum Wesen der Bergwelt über dem Hornbachtal, denn Urwüchsigkeit ist hier Trumpf.

Wegbeschreibung

Vom idyllischen Bergdorf Hinterhornbach steuert man mit der ersten Halb­etappe das Kaufbeurer Haus an. Es fungiert als gut ausgestattete Selbstversorgerhütte einer beinahe überkommenen Zeit und verspricht eine romantische Bleibe – nur an Wochenenden findet einfache Bewirtschaftung statt. Wichtigster Hausberg ist die Bretterspitze, die tags darauf gleichsam am Weg liegt.

Mit gut 2.600 m Höhe zählt sie definitiv zur ersten Garnitur in den Allgäuer Alpen, obschon es – im Gegensatz zur benachbarten, klobigen Urbeleskarspitze – hier wenig zu klettern gibt: Ein Abstecher ist Ehrensache! In verwinkeltem und anspruchsvollem Verlauf schwenkt der Enzenspergerweg anschließend über Schwärzerscharte und Griesschartl in die südseitigen Kare der Hornbachkette, die nun nacheinander ausgegangen werden: Glieger-, Woleckles- und Sattelkar hinüber zum Luxnacher Sattel, das Noppenkar zum Balschtesattel und schließlich das Balschtekar zum Etappenziel bei der gemütlichen Hermann-von-Barth-Hütte. Man erkennt in so manch markanter, teils sogar skurriler Felsformation die Handschrift des Baumeisters Hauptdolomit und man kann seine Augen immer wieder mit der Fernschau über die Gipfelflur der Lechtaler Alpen beruhigen.

Die letzte Etappe beinhaltet den Wechsel zurück auf die Nordseite der Hornbachkette. Dabei erscheint die Schönegger Scharte vorderhand als trügerisch gutmütig, denn in den seichten Schuttkaren der oberen Etage gestaltet sich das Unterwegssein deutlich erquicklicher als in den vegetationsreichen Flanken über der Faulen Wand.

1. Tag
Von der Kirche in Hinterhornbach, 1.101 m, auf einem Sträßchen zum Hornbach hinunter und auf der anderen Seite rechts haltend in den Wald. Auf einer Forststraße kommt in Kürze der Zugang vom Parkplatz Peternalp dazu. Fortan schraubt sich der Steig (Nr. 434) in zahllosen Kehren an der nordseitigen Berglehne durch Wald und später Latschengelände empor. In Abständen tauchen fünf Rastbänke auf, die mit 1.386, 1.507, 1.642, 1761 und 1.845 m kotiert sind. So kann man den Fortschritt verfolgen. Bei der letzten Bank wird das Karköpfl umgangen, womit man ins Urbeleskar oberhalb seines wilden Trichters (Sulztal geheißen) einschwenkt. Man kreuzt den Bach und absolviert noch eine Reihe von Serpentinen, ehe man beim Kaufbeurer Haus, 2.007 m, eintrifft.

2. Tag
Auch der Enzenspergerweg trägt zunächst die Nummer 434. Man steigt von der Hütte weiter ins Urbeleskar auf und kommt hinter den begrünten Kesselböden bald in felsiges Gelände, das aber vorerst noch kaum Hürden aufwirft. Die obere Karbucht – nach dem signalisierten Abzweig zur Urbeleskarspitze – präsentiert sich schuttreich, bis in den Juli hinein oft auch schneebedeckt. Man steigt gegen die Wände auf und wenden sich dann nach links auf eine Art Rampe. Über unschwierige Schuttfelder geht es weiter zum höchsten Punkt des Enzenspergerwegs, der sich am Grat rechts oberhalb des tiefsten Einschnitts der Schwärzerscharte, 2.500 m, befindet. Der markierte Felssteig am gutmütigen Nordostgrat kann jetzt bis zum Gipfel der Bretterspitze, 2.608 m, verfolgt werden, wobei nur ab und zu etwas Händeunterstützung (eine Stelle I. Grades) nötig ist.

Zurück am Verzweigungspunkt wendet man sich in die abschüssige Ostflanke des Berges, die auf schuttbedeckten und teils gesicherten Felsbändern über dem Seekar traversiert wird. Ebenfalls am Drahtseil hangelt man sich über einen haltlosen Schutthang ins Griesschartl hinunter, womit der Eintritt ins Gliegerkar offen steht. Bis zur Weggabelung, 2.262 m, muss noch relativ steil abgestiegen werden.

Man bleibt am Enzenspergerweg, folgt jetzt aber der Wegnummer 435 (denn 434 führt talwärts nach Häselgehr). Man geht allmählich absteigend das Gliegerkar aus, quert kurzzeitig ausgesetzt den langen Gratsporn der Woleggleskarspitze, passiert danach auch das Woleggleskar sowie den nächsten Sporn und in ähnlicher Weise das anschließende Sattelkar. Mit einer gesicherten Traverse nähert man sich dem Luxnacher Sattel, 2.093 m, wobei der Steig tatsächlich etwas oberhalb herumführt.

Nachdem ein Latschenfeld rasch durchquert ist, gehen man den weiten Bogen durchs wellige Noppenkar aus. Am Sockel der Söllerköpfe wird es wieder leicht ausgesetzt und dann auf kurzem Stück ziemlich steil bis in den Balschtesattel, 2.226 m. Wer sich angesichts der senkrechten Felsstufe fragt, wie hier wohl das gegen das Lechtal vorgeschobene Kreuz auf der Rotwand, 2.262 m, erreicht werden kann: Es funktioniert etwas umständlich mit Zwischenabstieg am Sockel der Gratrippe entlang und dann mit leichter Kletterei im Bereich des Südwestgrates hinauf (Drahtseile).

Ansonsten steht die Traverse der nächsten großen Karbucht an. Sie beginnt mit einem leichten Abstieg über Schuttfelder, bevor sich der Weg durchs kupierte Balschtekar schlängelt. Etwa in der Mitte dieses Bogens kann man sich den Abzweig zur Schönegger Scharte vormerken. Bis zum heutigen Etappenziel gilt es jedoch, den Gratausläufer der Wolfebnerspitzen zu umkurven. Dies geschieht nahezu hangparallel, und auch der letzte Gegenanstieg zur Hermann-von-Barth-Hütte, 2.131 m, im Wolfebnerkar fällt kaum mehr ins Gewicht.

3. Tag
Etwa eine Dreiviertelstunde geht es ins Balschtekar zurück, um dann den Abzweig zur Schönegger Scharte, 2.257 m, einzuschlagen (Nr. 432). Diese wird über Schutt und Schrofen, am Schluss etwas steiler, gewonnen. Jenseits orientiert man sich auf die rechte Seite des Schöneggerkars. Der Schutt geht nach und nach in bewachsenes Gelände über, das bald sehr üppig mit Gras, Buschwerk und Erlen bestanden ist.

Es folgt eine längere Hangtraverse inklusive einiger kleiner Tobel, die zu kreuzen sind (einzelne Stellen gesichert). Nach einigen Abwärtskehren erfordert der Gang oberhalb der Faulen Wand entlang erhöhte Aufmerksamkeit, zumal das Terrain wieder recht abschüssig ist und der Weg alles andere als eine Promenade. Der tiefe Einriss des Birkentals zwingt die bislang nur allmählich abfallende Route endgültig talwärts. Feucht-glitschige Bedingungen bei gleichzeitiger Steilheit können den Abstieg stellenweise durchaus unangenehm gestalten, doch zum Glück entschärfen Drahtseile die heikelsten Stellen.

Kurz vor dem Wasserfall kommt man unten im Hornbachtal an und trifft ein paar Minuten später neben der Brücke auf einen Fahrweg, 1.156 m. Dieser führt schließlich flach talauswärts, noch rund 2,8 km bis zum Parkplatz Peternalp bzw. 3,5 km bis zur Ortsmitte in Hinterhornbach.

Varianten
1. Notabstiege vom Enzenspergerweg durchs Haglertal nach Häselgehr bzw. auf dem Hüttenweg nach Elbigenalp.
2. Von der Hermann-von-Barth-Hütte reizvolle Fortsetzung der Höhenroute durch die Kare der westlichen Hornbachkette bis zur Kemptner Hütte (Anschluss zu Tour 10).

Anforderungen
Phasenweise anspruchsvolle Bergwege bis T4, dazwischen aber auch angenehm leichte Strecken, speziell in den vergleichsweise hindernisarmen Karen. Über die Schwärzerscharte (Bretterspitze) schuttreich und teils felsig (kurze Stelle I beim Gipfelabstecher, Drahtseile Richtung Griesschartl). Besondere Vorsicht bei Altschneefeldern, deshalb nicht zu früh im Jahr! Über die anderen Sättel nur stellenweise steiles Gelände, allerdings beim späteren Abstieg ins Hornbachtal teils abschüssig und sehr üppig bewachsen, eventuell sogar überwuchert, daher bei Nässe auf erdiger Pfadspur heikel (bis in den Wald hinein weitere Passagen gesichert). Gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Konditionell im normalen Rahmen.

Anfahrt und Parken

Zufahrt nach Hinterhornbach (1.101  m) von Stanzach im Lechtal.

Parkplatz

Parkmöglichkeiten P1 nahe der Kirche und P2 (Peternalp) bei der Marzelinabrücke, 1.106 m, etwas weiter einwärts im Hornbachtal.

Öffentliche Verkehrsmittel

Busverkehr nach Hinterhornbach mit eingeschränktem Fahrplan.

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