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Beschreibung

Die großzügigste Kammtour der Allgäuer Voralpen
Sieht man über einige vorgelagerte Hügelwellen einmal hinweg, so ist die Nagelfluhkette der erste richtige Gebirgswall in den Allgäuer Voralpen. Das charakteristische Konglomeratgestein hat ihr den eigentümlichen Namen verliehen, und genauso speziell ist dann auch die »Haptik« dieser zusammengebackenen Flusssedimente mit den überwiegend gerundeten Bestandteilen. Der Geologe spricht in diesem Zusammenhang auch von Molasse. Erstaunlich, zu welcher Formenbildung diese Grundlage unter dem Einfluss der Erosion geführt hat: bizarre Felsgebilde, markante Rippen und Verwerfungen, aber auch harmonisch geschwungene Kammlinien im Großen. So ist der Gang über den Dachfirst der Nagelfluhkette nicht unbedingt eine Voralpentour der gemütlichen Art, sondern immer wieder eine prickelnd verschlungene Wanderung über Stock und Stein, weshalb es an einem sicheren Tritt nicht mangeln sollte.
Die Eckpfeiler heißen Hochhäderich im Westen und Mittagberg im Osten. Ungefähr in der Mitte erhebt sich der Hochgrat als Kulminationspunkt, in dessen Nähe eine Seilbahn aus dem Weißachtal andockt, sodass insbesondere der östliche Teil als Tagestour häufig begangen wird. Freilich planen wir die Übernachtung im unweit gelegenen Staufner Haus und liebäugeln mit jenen romantischen Augenblicken, wenn die Nacht über die Bergwelt hereinbricht oder der neue Morgen erwacht. Dadurch ergibt sich eben auch die Herausforderung, die gesamte, gut 20 Kilometer messende Nagelfluhkette in einem Zug zu überschreiten, weshalb ich den Startpunkt nicht nach Steibis, sondern konsequenterweise ins Vorarlberger Dorf Hittisau lege. Hier im Bregenzerwald nimmt der Gebirgszug nämlich seinen Anfang. Und dann heißt es: Auf zum Gipfelsammeln! So spannend die Route mit ihren ständig wechselnden Auf- und Abstiegen über ein Dutzend eigenständiger Gipfel, so großartig die Aussicht: hinaus ins Alpenvorland und hinein ins Gebirge …

Beste Jahreszeit

Mai bis September
  • Einkehrmöglichkeit

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Hütten entlang dieser Tour

Das Alte Höfle in den Allgäuer Alpen ist in Besitz der DAV Sektion Neu-Ulm.
Deutschland, Blaichach/Gunzesried

Altes Höfle

HütteBewirtschaftet
Das Ravensburger Haus steht in den Allgäuer Alpen in Bayern unterhalb der Imbergalpe und der Waltnersalpe.
Deutschland, Oberstaufen

Ravensburger Haus

HütteBewirtschaftet

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Wochenendtouren Allgäu - Vorarlberg“ von Mark Zahel, erschienen im Bergverlag Rother.

Wegbeschreibung

1. Tag: In Hittisau (1), 790 m, orientieren wir uns in den Talgrund der Bolgenach und gehen dort entweder über die Straßenbrücke oder besser knapp links am Schwimmbad vorbei. Ein Waldweg bringt uns in den Ortsteil Gfäll (2), 802 m, hinauf, wo die eigentliche Bergwanderung beginnt. Eventuell kann man bis hierher auch einen Bus nutzen.

Die Routenführung erscheint anfangs über die Wiesen etwas unklar. Nach Waldabschnitten ist die Lichtung der Gschwendalpe, 1121 m, unser erstes Zwischenziel. Man folgt nun einem Güterweg bis kurz vor die Obere Ladalpe und wendet sich dann links aufwärts. Im Wechsel zwischen Wald und Weidengelände weiter zur Gehrenalpe (3), 1354 m, wo ein viel kürzerer Zugang über die Hennenmoosalpe einmündet. Dieser würde uns natürlich nur nutzen, wenn wir unabhängig vom eigenen Auto einen Chauffeur für die Bergstraße hätten. Der breite Wirtschaftsweg zieht weiter gegen den Hochhäderich (4), 1566 m, hinan und endet beim Gasthaus knapp unterhalb des Gipfels, welcher letztlich rasch über einen Schrofensteig gewonnen wird.

Der Charakter der Tour ändert sich jetzt grundlegend. Bereits auf den nächsten Metern werden wir mit einem ausgesetzten Gratabschnitt konfrontiert (einige Sicherungen am Nagelfluhgestein). Man verliert sukzessive an Höhe, bevor eine nordseitige Traverse recht heikel werden kann, falls feucht und matschig (eventuell über eine Erhebung am Kamm ausweichen). Der nächste Meilenstein befindet sich am Falken (5), 1564 m, dessen Gipfel zuletzt mit einem Linksbogen erreicht wird.

Auf der Fortsetzung Richtung Osten ignorieren wir eine südseitige Abzweigung sowie mehrere auf der Nordseite zur Falkenhütte und bleiben im Wesentlichen der Kammlinie treu. Über Wurzelwerk stoßen wir auf den angenehmeren Weg hinauf zum Eineguntkopf (6), 1639 m, in Österreich auch als Rohnehöhe bezeichnet. Der Weg laviert um die wenig ausgeprägten Köpfe und führt anschließend wieder leicht bergab. Beim Übergang zum Hohenfluhalpkopf, 1636 m, sind erneut einzelne Stellen gesichert – typisch das urwüchsige Gelände mit lichten Baumbeständen, Wurzelwerk und kleinen Felsstufen. Nach einer weiteren Senke kann der Seelekopf (7), 1663 m, wahlweise überschritten oder südseitig passiert werden. Ein letzter Gegenanstieg mit kleiner Leiter führt zur Lauchalpe und ein kurzes Bergab schließlich zu unserem Etappenziel, dem Staufner Haus (8), 1634 m.

2. Tag: Noch bevor die ersten Touristen und Tageswanderer aus der Gondel der Hochgratbahn treten, marschieren wir bereits vom Staufner Haus aus an der Bergstation, 1708 m, vorbei und folgen dem sogenannten Farngrat (Südwestrücken) hinauf zum Hochgrat (9), 1832 m. Was kann es Schöneres geben, als hier oben die frühmorgendliche Aussicht ohne Trubel zu erleben! Der folgende Abstieg am lang gezogenen Gratrücken führt in die Brunnenauscharte, 1624 m. Man geht ohne Umschweife die nächste Wiesenkrete an, gelangt damit zunächst auf eine Vorerhebung und nach einer schwachen Senke mittels Abstecher nach links zum höchsten Punkt des Rindalphorns (10), 1822 m.

Zwischen zwei Rippen geht es ziemlich steil und eventuell unangenehm erodiert abwärts bis in die Gündlesscharte, 1542 m. Dann über Steilwiesen auf ähnlich zertretenem Weg abermals hinauf zum Gündleskopf (11), 1748 m, der nach einem Zaunüberstieg erreicht wird. Der Weiterweg zum Buralpkopf (12), 1772 m, vollzieht sich mit geringem Zwischenabstieg relativ schnell, weist dabei allerdings eine felsige Stelle auf.

Die Ostseite präsentiert sich kurzfristig steil, bevor wir über dem Abbruch der Oberen Sedererwände geradezu lustwandeln. Man verliert noch etwas an Höhe bis zum Abzweig zur Gatteralpe und wendet sich dann an den Wiesenflanken des Sedererstuiben, 1737 m, ein weiteres Mal bergwärts. Die Gipfelkuppe wird in diesem Fall jedoch nordseitig umgangen. Wir nehmen dabei den Zugang von der Alpe Gund auf und steuern den beliebten Stuiben (13), 1749 m, an. Ein Abgleich der Panoramascheibe mit dem großen Rundumblick kann recht kurzweilig und lehrreich sein.

Der ostseitige Abstieg weist wieder eine gesicherte Passage an typischen Konglomeratfelsen auf. Teils am Grat, teils auf nordseitige Bänder ausweichend lassen wir Routen zur Gunzesrieder Säge und zur Alpe Gund abziehen und behalten die Grundrichtung Nordost bei. Durch ein Tälchen aufwärts und verschlungen im Kammbereich weiter, anschließend über eine gesicherte Felsstufe hinweg und über die Wiesen auf den Steineberg (14), 1683 m, mit einer schlichten Kuppe als höchstem Punkt und dem gegen den Abbruch vorgeschobenen Kreuz.

Dort kann man recht spektakulär über eine Leiter abklettern, ansonsten steht für weniger Mutige auch die Alternative über ein nordseitiges Band zur Verfügung. Der licht bewaldete Kammrücken gibt weiterhin die Linie vor, wobei wir mit einem geringfügigen Gegenanstieg in den Bereich der Rutwiese gelangen. Vom Sattel aus links haltend das letzte Stück hinüber zur Sesselbahn am Mittagberg (15), 1420 m, die uns gelenkschonend nach Immenstadt hinabträgt.
Varianten:
1. Falls man den Einstieg von Steibis mit der Imbergbahn wählt, kommt man über Hochbühlalp und Hörmoosalp in knapp 2 Std. zum Hochhäderich.
2. Wer am Schluss auf die Mittagbahn verzichten will, kann auf asphaltiertem Wirtschaftsweg via Schwandneralpe, Mittagalpe und Mittelstation in den Steigtobel absteigen und die Schritte Richtung Immenstadt auslaufen lassen (1.15 Std. zusätzlich).

Anforderungen: Wechsel zwischen gut ausgebauten Wegabschnitten und wurzligen bzw. felsdurchsetzten Steigen, die durchaus etwas knifflig sein können, vereinzelt gesicherte Stellen. Obwohl die Schwierigkeit im Detail kaum einmal über T3 hinausgeht, ist der Gesamtanspruch dieser großen Kammüberschreitung nicht zu unterschätzen (auch konditionell). Anstrengendes Auf und Ab über zahlreiche Gipfel; solide Trittsicherheit und Ausdauer unbedingt notwendig.

Anfahrt und Parken

Parkplatz

Parkmöglichkeiten in Hittisau (790 m)

Öffentliche Verkehrsmittel

Hittisau hat eine Busverbindung mit Dornbirn, aber auch grenzübergreifend mit Oberstaufen.

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