Alpenüberquerung: Vom Schutzhaus Neubau zum Fraganter Schutzhaus
Sport
Wandern
Dauer
8:15 h
Länge
17,6 km
Höchster Punkt
2.754 m
Aufstieg
1.092 hm
Abstieg
1.458 hm
Beschreibung
Höher gehts nimmer, dem Ziel näher immer: Heute warten wieder eine Reihe von Highlights und Superlativen auf uns: die majestätischen Berge im Nationalpark Hohe Tauern, die historischen Stätten des Goldbergbaus, der mit 2.754 Metern höchste Punkt unserer Alpenüberquerung (und der Option, die 2.933 Meter hohe Herzog-Ernst-Spitze mitzunehmen) und der abgeschiedene, fast schon mystische Sadnig-Höhenweg. Nur auf das einzige Gletscherskigebiet von Kärnten hätten wir gerne verzichtet. Zum Glück ist es schnell passé, und wir wandern ab dem Weißsee wieder durch unberührte Naturlandschaften. Zu verdanken haben wir das dem Österreichischen Alpenverein, der die Hochalmspitze bei einer Versteigerung erwarb (die seinerzeit 1,12 Millionen Schilling wurden durch einen einzigen Spender aufgebracht), um die „Tauernkönigin“ und Innerfragant vor der Erschließung eines weiteren Gletscherskigebiets zu retten.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
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Diese Tour stammt aus dem Rother-Wanderführer „Alpenüberquerung Salzburg - Triest“ von Christof Herrmann, erschienen im Rother Bergverlag.
Der komplette Guide ist auch in der Rother Touren App für Android oder iPhone erhältlich.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung
Vom Schutzhaus Neubau, 2.176 m, steigen wir auf Weg 119 längs der Reste der Bremsbahn und an den Westhängen der Herzog-Ernst-Spitze hinauf zur Fraganter Scharte, 2754 m. Sie liegt direkt auf dem Alpenhauptkamm, der hier auch die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten bildet. Die Scharte ist der höchste Punkt unserer Alpenüberquerung – sofern wir nicht die nahe Herzog-Ernst-Spitze, 2.933 m (siehe „Variante 1“), oder gar das Schareck, 3.123 m, mitnehmen (siehe „Variante 2“).
So prächtig die Fernsicht von der Scharte auch ist, so deutlich sichtbar ist auf dem Weiterweg zum Weißseehaus auch die Umweltzerstörung im Gebiet des Mölltaler Gletschers. Wir steigen westlich des Wurtenkeeses steil zum Hochwurtenspeicher, 2.417 m, ab. Bei Restschnee und Glätte ist Vorsicht geboten. Am linken Ufer des Stausees (an dessen Ende könnte man zur 150 Hm oberhalb gelegenen Duisburger Hütte gelangen) und weiter auf einem Fahrweg am Ufer des Weißsees, 2365 m, gehen wir zum Weißseehaus, 2.378 m.
Dann wird es Zeit, wieder in unberührte Naturlandschaften einzutauchen. Bis zum Tagesziel folgen wir Weg 147, dem Sadnig-Höhenweg. Dieser führt uns zunächst weiter auf dem Fahrweg am Ufer entlang und am Ende des Sees auf einen Staudamm. 600 m nach dem Weißseehaus biegen wir rechts auf einen Pfad ab. Der Schwarzsee und bald danach ein kleinerer Bergsee und mehrere Tümpel werden passiert. Wir steigen weiter zur Saustellscharte, 2.560 m, empor.
Nach einem Abstieg von rund 150 Hm wird die Abzweigung zur „Ochsnerhütte“ und nach „Innerfragant/Flattach“ ignoriert. Wir folgen weiter dem Sadnig-Höhenweg und steuern direkt auf die Ostwand des Rotwandecks zu. Den rutschigen Aufstieg zum wilden Ochsentrieb, 2.651 m, sollten wir aufgrund von Steinschlaggefahr zügig hinter uns bringen.
Vom Ochsentrieb wandern wir nach Süden abwärts zu den Hochweiden am Schobertörl, 2.355 m. Immer noch auf Weg 147 geht es vom Törl in ostsüdöstliche Richtung, also links weiter. Über Rasenhänge und eine Lärchen-Stufe hinab zur Eggerhütte, 1.930 m. 1 km danach erreichen wir das Fraganter Schutzhaus, 1.810 m.
Varianten
1) Von der Fraganter Scharte sind es nur 500 Meter und 150 Hm (hin und zurück 45 Min.) zur Herzog-Ernst-Spitze, 2933 m. Bei guten Bedingungen stellt dieser Steig keine Probleme dar. Vom Gipfel eröffnet sich ein Panorama auf Hoher Sonnblick, Schareck, Großglockner und viele weitere Dreitausender.
2) Für den schwierigen ausgesetzten Weiterweg von der Herzog-Ernst-Spitze zum Schareck, 3.123 m, muss man 1 Std. einplanen. Als Schlüsselstelle ist eine 12 m hohe, mit Drahtseilen und Eisenstiften gesicherte Platte zu erklettern (II. UIAA-Schwierigkeitsgrad). Alleine wird man auf dem Gipfel meist nicht sein, denn das Schareck ist von der Bergstation des Sessellifts (www.gletscher.co.at) in wenigen Minuten zu erreichen. Wieder absteigen kann man entweder auf dem Hinweg oder einfacher und schneller zur Baumbachspitze, 3.105 m, von dort unmarkiert über den spaltenfreien Mölltaler Gletscher hinab zum Eisseehaus (Einkehr), dann zur Duisburger Hütte (siehe „Unterkunft“) und zum Weißseehaus, wo man wieder auf die Hauptroute trifft.
3) Vom Schutzhaus Neubau führt eine anspruchsvolle Abstecher-Tour hinauf zur Rojacherhütte, 2.718 m (Einkehr und Übernachtung möglich, www.alpenverein.at/rojacherhuette), und dann auf dem teilweise gesicherten Grat zum Hohen Sonnblick, 3.106 m (Weg 122, schwer, Kletterei im I. bis II. UIAA-Schwierigkeitsgrad, 4,5 km, 930 Hm im Aufstieg, 3 Std., Rückweg auf derselben Route, 2 Std.). Auf dem Gipfel befinden sich das Zittelhaus (Einkehr und Übernachtung möglich) und das Observatorium Sonnblick.
Anforderungen
Mittelschwere und lange Etappe. Bei Nässe und Glätte sind der Abstieg von der Fraganter Scharte sowie der Aufstieg zum Ochsentrieb unangenehm. Die Orientierung auf dem Sadnig-Höhenweg ist vor allem bei schlechter Sicht nicht einfach. Wenig Schatten.
Einkehr
Duisburger Hütte (1 km und 150 Hm abseits der Route); Weißseehaus (eingeschränkt geöffnet); Eggerhütte (ca. Mitte Juni bis Anfang Okt.); Fraganter Schutzhaus.
Unterkunft
Duisburger Hütte (1 km und 150 Hm abseits der Route) – DAV-Sektion Duisburg, Anfang Juli bis Ende Sept., 8 Betten, 26 Lager, AV-Mitglieder 12–14 €, Nichtmitglieder 22–24 €, +43/66 44 453353.
Weißseehaus – Ende Juni bis ca. 10. Sept., mindestens am Vortag anmelden, da die Hütte sonst geschlossen sein könnte, 43 Betten in Zwei-, Drei- und Vier-Bettzimmern, 52 € mit Halbpension, auch nur Frühstück möglich, +43/4785 20734, +43/664 4551848.
Fraganter Schutzhaus – ÖAV-Sektion Klagenfurt, Anfang Juni bis Ende Sept., 48 Betten, 70 Lager, AV-Mitglieder 12–19 €, Nichtmitglieder 22–35 €, +43/4785 396, +43/676 9563490.
Versorgung
Keine unterwegs.
Wasser unterwegs
800 m vor dem wilden Ochsentrieb, Eggerhütte.
Verkehrsmittel
Keine.
Information
Flattach (mit Mölltaler Gletscher): Tourismusbüro Flattach, +43/4785 615.
Varianten:
1) Von der Fraganter Scharte sind es nur 500 Meter und 150 Hm (hin und zurück 45 Min.) zur Herzog-Ernst-Spitze, 2933 m. Bei guten Bedingungen stellt dieser Steig keine Probleme dar. Vom Gipfel eröffnet sich ein Panorama auf Hoher Sonnblick, Schareck, Großglockner und viele weitere Dreitausender.
2) Für den schwierigen ausgesetzten Weiterweg von der Herzog-Ernst-Spitze zum Schareck, 3123 m, muss man 1 Std. einplanen. Als Schlüsselstelle ist eine 12 m hohe, mit Drahtseilen und Eisenstiften gesicherte Platte zu erklettern (II. UIAA-Schwierigkeitsgrad). Alleine wird man auf dem Gipfel meist nicht sein, denn das Schareck ist von der Bergstation des Sessellifts (www.gletscher.co.at) in wenigen Minuten zu erreichen. Wieder absteigen kann man entweder auf dem Hinweg oder einfacher und schneller zur Baumbachspitze, 3105 m, von dort unmarkiert über den spaltenfreien Mölltaler Gletscher hinab zum Eisseehaus (Einkehr), dann zur Duisburger Hütte (siehe »Unterkunft«) und zum Weißseehaus, wo man wieder auf die Hauptroute trifft.
3) Vom Schutzhaus Neubau führt eine anspruchsvolle Abstecher-Tour hinauf zur Rojacherhütte, 2718 m (Einkehr und Übernachtung möglich, www.alpenverein.at/rojacherhuette), und dann auf dem teilweise gesicherten Grat zum Hohen Sonnblick, 3106 m (Weg 122, schwer, Kletterei im I. bis II. UIAA-Schwierigkeitsgrad, 4,5 km, 930 Hm im Aufstieg, 3 Std., Rückweg auf derselben Route, 2 Std.). Auf dem Gipfel befinden sich das Zittelhaus (Einkehr und Übernachtung möglich, www.zittelhaus.at) und das Observatorium Sonnblick.
Anfahrt und Parken
Über Rauris auf der Kolm-Mautstraße nach Kolm-Saigurn bis zum Parkplatz Lenzanger fahren.
Parkplatz
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