Ouanoukrim
Sport
Wandern
Dauer
6:15 h
Länge
9,9 km
Höchster Punkt
4.089 m
Aufstieg
1.000 hm
Abstieg
920 hm
Beschreibung
Auf Kopf und Schulter des zweithöchsten Berges Marokkos, auf den Ouanoukrim mit 4.089 m.
Der Ouanoukrim wird von zwei annähernd gleich hohen, aber unterschiedlich geformten Gipfeln gekrönt, dem kuppenartigen Timesguida (deutsch: „Schulter“) und dem felsigen Ras (deutsch: „Kopf“). Zwischen den Erhebungen befindet sich ein breiter Schuttsattel und so können die beiden Viertausender während einer Tour bestiegen werden. Doch zuvor gilt es, die einsame Hochgebirgslandschaft des obersten Mizane-Tals zu durchwandern. Ab der Passhöhe Tizi n’Ouagane wird es dann ausgesprochen alpin: Ein kurzer, wild zerrissener Grat mit skurrilen Felsnadeln fordert zu mehreren Klettereinlagen auf, um am Fuß der breiten Gipfelregion wieder gutmütiges Gelände zu erreichen. Die Tour ist ein alpiner Leckerbissen für erfahrene Bergwanderer, deren Aufstiegsmühen mit einer unvergleichlichen Aussicht belohnt werden.
Beste Jahreszeit
Rundtour
Erschienen in
Rother Wanderführer Marokko
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Bergwelten Tipp
Am Ausgangspunkt besteht mit dem Refuge du Toubkal les Mouflons und CAF Refuge du Toubkal eine Einkehr- bzw. Übernachtungsmöglichkeit.
Die Tour stammt aus dem Rother Wanderführer „Marokko“ von Michael Wellhausen.
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz in Imlil wandert man zuerst bis zum Berberdorf Aroumd.
Dort geht man zunächst weiter talein, am Rand des breiten Talbodens, um nach gut 200 m den mit Kieseln und Steinen übersäten Flussboden auf deutlicher Spur zu queren. Das Tal verjüngt sich nun abrupt und die Wanderroute wendet sich der östlichen Talflanke zu, um dort nach dem langen flachen Abschnitt an Höhe zu gewinnen.
Ohne Orientierungsprobleme folgt man dem gewundenen Lauf des Mizane-Tals auf dem Höhenweg, bis nach 2:15 h der kleine Pilgerort Sidi Chamharouch erreicht ist. Über eine kleine Brücke wechselt man in die westliche Talflanke, nach wenigen Schritten bietet sich links eine Gasse an, um in den Ortskern zu gelangen, wo der weiße Fels und die angrenzende Moschee aus der Nähe betrachtet werden können. Der Zutritt ist (offiziell) nur Moslems gestattet.
Durch die enge Gasse gelangt man wieder zurück zur Wanderroute, der man weiter taleinwärts folgt. Die Vegetation wird zunehmend spärlicher, die Kulisse der Bergriesen der Toubkalgruppe dafür umso gewaltiger. Der Maultierpfad flacht nach einem etwas steileren Abschnitt allmählich ab und bald sind die Toubkalhütten in einer Abflachung sichtbar. Nach 4:45 h ist die erste der beiden Hütten, das Refuge du Toubkal les Mouflons, erreicht. Direkt dahinter befindet sich die zweite Toubkalhütte, das CAF Refuge du Toubkal.
Vom Refuge du Toubkal les Mouflons aus führt ein Weg an der oberen Toubkalhütte vorbei und setzt sich in Richtung Süden fort. Zunächst steigt man mäßig steil über einen Absatz, hinter dem das Gelände abflacht. Der zentrale Gebirgsbach des Mizane-Tals, der Oued Rheraya, wird dabei stets links liegen gelassen. Auf den mit Steinen durchsetzten Wiesen verliert sich die Spur gelegentlich etwas, Steinmännchen helfen bei der Wegfindung. Nach einem weiteren kleinen Absatz folgt ein fast flacher Talboden, man steuert weiterhin auf den Talschluss im Süden zu.
Nach einer knappen Stunde Gehzeit ist bei P. 3400 auf der linken Seite ein Weg zu erkennen, der im Zickzackkurs den Hang hinaufführt. An dieser Stelle biegen die meisten Wanderer ab, um über den Pass Tizi n’Ouanoums zum Lac d’Ifni zu gelangen. Man folgt stattdessen dem Weg, der sich nun nach rechts wendet, um über eine Felsstufe die schluchtartige Verengung des Bachlaufs zu umgehen.
Der längst sichtbare Pass Tizi n’Ouagane ist in einem steilen letzten Aufschwung nach etwa 2 h erreicht. Vom Gipfelziel ist weiterhin nichts zu sehen, die steilen Felsen des Ostgrats auf der rechten Seite ziehen jetzt die Aufmerksamkeit auf sich. Der Grat ist als solcher kaum erkennbar, scheinbar ohne jegliche Struktur verlaufen Felsrippen, Grattürme und Blöcke Richtung Westen. Zwei auffällige, etwa 7 m hohe Felsnadeln sind der erste Orientierungspunkt. Ohne Probleme lassen sich die bizarren Gebilde rechts umgehen.
Einige Schritte weiter beginnen die Herausforderungen. Der erste steile Fels wird mittig erklettert, unterbrochen von kurzen Gehpassagen folgen weitere steile Aufschwünge. Auch hier helfen Steinmännchen bei der Routenfindung. Schließlich geht der Grat in einen Geröllhang über und der Südgipfel des Ouanoukrim, die Timesguida, taucht vor einem auf. Ein klar definierter Pfad führt über Geröll und Steine in fast direkter Linie auf das Gipfelplateau, wo bei guten Sichtverhältnissen eine weit umfassende Aussicht für die Aufstiegsmühen entschädigt. Im Norden erhebt sich über einem breiten Geröllsattel der Nordgipfel Ras. Die Route dorthin ist vom Südgipfel aus gut zu überblicken. Zunächst steigt man in die Einsattlung, ca. 4010 m, ab und folgt in Verlängerung der Linie dem Pfad zu einem Vorgipfel. Kurz muss anschließend noch in eine kleine Scharte abgestiegen werden, dann kann über eine kleine Kletterstufe der Gipfel des Ras erreicht werden.
Für den Abstieg steigt man zurück in die kleine Scharte und wendet sich links den Geröllhängen zu, über die weglos abgestiegen wird. Kurz bevor der Ostgrat ansetzt, stößt man wieder auf den Anstiegsweg. Der restliche Abstieg erfolgt auf der bekannten Route.
Anfahrt und Parken
Ausgangspunkt: Imlil, 1.740 m. Anfahrt mit dem Pkw ab Marrakesch bis Asni, dort links nach Imlil abbiegen. (ab Marrakesch ca. 60 km; 1,5 Fahrstunden).
Parkplatz
In der Ortsmitte sind auf der linken Straßenseite zwei gebührenpflichtige, bewachte Parkplätze nebeneinander.
Öffentliche Verkehrsmittel
Ab Marrakesch mit dem Linienbus (ab dem Gare Routière) nach Asni, von dort verkehren Minibusse nach Imlil. Oder mit dem Grand Taxi direkt von Marrakesch nach Imlil. Die Haltestelle dort ist in der Ortsmitte, wenige Schritte vom Parkplatz entfernt.
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