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Eine Tour von

Beschreibung

Sündenablass und Konditionstest: Am Rocciamelone, dem höchsten Wallfahrtsberg der Alpen

Die Wallfahrt zur 3.538 m hoch gelegenen Madonna del Neve führt jedes Jahr hunderte Pilger in die dünne Luft der Grajischen Alpen. Der Rocciamelone lockt aber nicht nur aus spirituellen Gründen. Er zählt zu den höchsten Wanderbergen Europas und damit auch zum begehrten Ziel rein sportlich motivierter Menschen.

Beste Jahreszeit

Juni bis September
  • Einkehrmöglichkeit

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Bergwelten Tipp


Der Anstieg von Susa an einem Tag ist konditionsstarken Bergsportlern vorbehalten. Für gewöhnliche Wanderer beginnt die Tour kurz unter dem Rifugio La Riposa (2.205 m). Von hier sind es noch rund 3,5 h bis auf den Gipfel.

Wegbeschreibung

Am 1. September 1358 stieg Bonifacio Rotario d'Asti erstmals auf den Rocciamelone und errichtete am Gipfel eine Anbetungsstelle für die Heilige Maria. Der Rocciamelone galt zu dieser Zeit als höchster Berg der Alpen, überragt er doch das Val di Susa um 3.000 m. Bereits 70 Jahre nach der Erstbesteigung wurde für die Pilger eine Holzhütte errichtet. Heute steht an dieser Stelle in 2.854 m Höhe das Rifugio Ca d'Asti, das damit wohl zu den ältesten Schutzhütten der Alpen zählt und noch immer müden Wanderern spartanische Übernachtungsmöglichkeit bietet. Am Gipfel selbst steht heute eine Kapelle mit Biwakraum, überragt von einer 3 Meter hohen Marienstatue aus unverwüstlicher Bronze.

Ausgangspunkt für eine Besteigung des Rocciamelone ist Susa. Die Kleinstadt - die bereits von den Kelten am Handelsweg nach Frankreich gegründet worden ist - befindet sich exakt 500 m über Meeresspiegel. Somit sind im Aufstieg zur bronzenen Madonna mehr als 3.000 Höhenmeter zu überwinden. Sündige Pilger werden durch diese Anstrengung Vergebung erfahren. Für weltlich orientierte Wanderer ist es eine sportliche Herausforderung bei einer Tour 3 km vertikale Höhe zu überwinden.

Die erste Viertelstunde nach dem Start vom Hauptplatz in Susa dient dem Aufwärmen der Beinmuskulatur. Doch bald zeigt der Rocciamelone seine Krallen. Durch Steilgelände windet sich der Weg gnadenlos nach oben. Zuerst im Fels, danach durch farbenfrohe Mischwälder. Vorbei an verfallenen Steinhäusern, Zeugen der im Untergehen begriffenen Bergbauernkultur. Das Refugio Il Truc bietet auf 1.706 m Gelegenheit für eine erste ausgiebige Rast und Stärkung. Es folgt ein flacherer Wegabschnitt und beim Rifugio La Riposa (2.205 m) eine weitere Möglichkeit zur Einkehr. Menschen mit kleinerem Sündenregister bzw. geringerem sportlichen Ehrgeiz können bis knapp unter die Hütte über eine schmale Straße hochkurven.

Nach dem Refugio La Riposa beginnt ein einziger langer Hang, der stetig steiler werdend bis zum Gipfel des Rocciamelone zieht. Auf halber Streckelädt das Rifugio Ca d'Astimit spartanischer Küche aber genialer Aussicht zur Rast ein. Steil geht es über den ausgetretenen Weg weiter zum Gratabsatz der La Crocetta (3.306 m). Vom letzen Rastplatz ist erstmals die Gipfelkapelle aber auch die Steilheit des Gipfelaufbaus zu erkennen. Doch der Weg folgt geschickt den Klüften und Schwachstellen im weichen Schiefergestein sodass dem Wanderer keine technischen Schwierigkeiten erwachsen. Auf den letzten Metern des Aufstieges sind dicke Textilseile angebracht die weniger Schwindelfreien Sicherheit geben sollen.

Dem relativ spitzen Gipfel sieht man nicht an, dass er die jährliche Pilgerschar des 5. Augustes aufnehmen kann. Vor Kapelle und Biwak verführt eine kleine Terrasse zum kurzen Einnicken. Wenige Meter höher kann man neben der metallenen Madonna eine überwältigende Rundumsicht genießen. Im Süden die markante Pyramide des Mont Viso, im Westen die wuchtigen Eisriesen der Dauphiné. Im Norden dominieren der Montblanc und der Monte Rosa den Blick, im Osten erstreckt sich weite und stets dunstige oder Nebel verhangene Poebene.

Anfahrt und Parken

Von Mailand über die A 4 nach Turin und Susa.

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug über Turin nach Susa.

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