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Beschreibung

Sonnenverwöhnte Hochflächen – steile Felsschluchten: Zwischen den Dörfern des südlichen Hotzenwaldes, oft auf sonnenverwöhnten Terrassen gelegen, und der tief eingeschnittenen Albschlucht tritt die gewaltige Erosionsleistung der Flüsse im rhenanischen System beispielhaft zutage. So ist denn auch diese Wanderung von den Kontrasten zwischen beiden Landschaften geprägt: Während auf den nach Süden geneigten freien Flächen ein Sonnenhut das Mittel der Wahl ist, können wir im Schatten der Felsfluchten die vom Flusslauf heranströmende Kühle genießen. Insgesamt ist die Tour ein schöner Kurzausflug, der aus geografischer Sicht ganz im Zeichen der Flussmorphologie steht.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober
  • Einkehrmöglichkeit

  • Rundtour

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Bergwelten Tipp


Die Tour stammt aus dem Buch „Rother: GeoWandern Schwarzwald - mit Kaiserstuhl und Oberrhein“ von Matthias Schopp, das neben den Wegbeschreibungen auch interessante Details zur Geologie der Region bietet. 

Wegbeschreibung

Wegbeschreibung
Der erste Abschnitt der heutigen Wanderung führt vom Parkplatz südlich der Kirche von Görwihl, 675  m, zum nahen Marktplatz, mit der gelben Raute links in die Fischergasse und die Kaisermatte entlang bis kurz vor das Autohaus und zum Wegweiser Kaisermatte. Hier halten wir uns links und gelangen auf sanft geneigte Wiesen. Bald verändert die Umgebung ihr Gesicht: Beim Abstieg durch die Lochmühlenhalde dominieren steile, von Laubwald bestandene Hänge das Landschaftsbild. An der L 153 wird der Wald für kurze Zeit verlassen und sich links haltend auf der Straße ein kurzes Stück angestiegen, bis die gelbe Raute wieder nach rechts weist. Von diesem Punkt hat man einen freien Blick in Richtung Albtal und kann die flussmorphologischeEntstehungsgeschichte des Gebietes gut nachvollziehen. Im Süden lässt sich die Kuppe des 539 m hohen Schlossberges erkennen sowie die vorgelagerte, flache Talmulde, in der sich die Ortschaft Tiefenstein befindet. Mithilfe einer topografischenKarte ist leicht nachzuvollziehen, dass es sich beim Schlossberg um einen Umlaufberg handeln muss. Die Alb floss ehemals gut 80  Hm höher und bildete um den Schlossberg einen Mäanderbogen. Der zwischen Schlossberg und Etzwihl am ehemaligen Flussufer gelegene Prallhangwurde von der Alb durchbrochen, das Niveau des Flusslaufs durch Erosiontiefergelegt, was zum heutigen Erscheinungsbild der Landschaft führte.

Wir machen uns wieder auf den Weg, denn mit dem nahen Kaibenfelsen lockt das nächste sehenswerte Ziel am Wegrand. Der Aussichtspunkt ist von der Wegkreuzung über den Albsteig in wenigen Minuten zu erreichen. Die letzten Meter zum schönen Rastplatz sind mit einem Geländer gesichert, jedoch ist der Weg nie wirklich schwer. Der Kaibenfelsen besteht aus Granit, der hier und in der Umgebung häufig zutage tritt. Verwitterungsprozesse wie die granittypischeWollsackverwitterunglassen sich an etlichen Stellen ideal studieren. Vom Kaibenfelsen steigen wir kurz zurück zur Kreuzung und folgen dem Albsteig nordwärts, der sich zunächst als breiter Weg präsentiert, sich jedoch bald als schmaler Pfad zum Albsteg, 530  m, senkt. Wenige Minuten später erreichen wir die Mündung des Höllbaches und nach dessen Überquerung einen weiteren herrlichen Vesperplatz, der uns zudem die Möglichkeit bietet, die formenden Kräfte des Wassers aus nächster Nähe zu betrachten. Am kleinen Albstrand können wir Wasserkolke und gerundete Flusskiesel anschauen und die gewaltige Erosionsleistung der Alb bestaunen.

Besonders im Hochsommer fällt es schwer, diesen herrlich kühlen Platz zu verlassen. Zudem steht nun der steile Anstieg durch die Höllbachschlucht an. Der teilweise schmale und bei Nässe rutschige Pfad führt kurzweilig hinauf zum großen Höllbachwasserfall. Das tief eingeschnittene Kerbtal(V-Tal) des Höllbaches bildet den Einschnitt zwischen Görwihl und Burg und veranschaulicht beispielhaft das typische Gesicht der Schwarzwald-Südabdachung, namentlich das Zusammenspiel aus schluchtartigen Tälern und sanft einfallenden Terrassen – ein Ergebnis der hohen Reliefenergie der dem Rhein zuströmenden Gewässer. Unser Weiterweg führt im Folgenden etwas eintönig am Hornstollen, 600  m, vorbei über breite Forstwege zum Wegweiser Hintere Wühre. Wenige Meter weiter verlassen wir die Rautenmarkierung nach rechts und schlendern gemächlich direkt entlang des künstlichen Bachlaufs hinauf zum 730  m hoch gelegenen Wührenabgang. Geschickt wird das Wasser dem Höllbach entnommen und in die Kanäle geleitet – entfernt fühlt man sich an die Freiburger Bächle erinnert. Mit dem Weiterweg zur Grillhütte am Sägmoos läuten wir die Rückkehr nach Görwihl ein, wobei wir neben der Hütte auf die Markierung achten und die Straße überqueren. Ehe wir die Panoramawiesen oberhalb des Ortes erreichen, sind noch einmal wenige Aufwärtshöhenmeter zu bewältigen. Anschließend gelangen wir von hübschen Fernblicken zu den Alpen begleitet zum Ortsrand und zur Kirche von Görwihl.

Variante
Vom Hornstollen (WP 4) führt der Albsteig zur Teufelsküche, wo man die erosive Kraft der Alb in Form von mächtigen Auskolkungen eindrucksvoll zu sehen bekommt. Der Wegabschnitt dorthin ist jedoch nur mäßig attraktiv (zusätzlich 7,3  km, 190  Hm, 2.00  Std., Schwierigkeit leicht).

Gut zu wissen
Die Hauensteiner Alb, die bei der St. Blasier Glashofsäge durch den Zusammenfluss ihrer Quellflüsse im Bernauer und Menzenschwander Tal hervorgeht, hat in ihrem südlichen Teil eine beeindruckende Schlucht entwickelt. Insgesamt verliert sie zwischen St. Blasien-Niedermühle und ihrer Mündung in Albbruck auf nur etwa 15  km Länge ca. 300 Höhenmeter. Die enorme Reliefenergieermöglichte es dem Fluss, sich tief in den umgebenden Graniteinzuschneiden und die heutige Schlucht entstehen zu lassen.

Anfahrt und Parken

Parkplatz

Görwihl, kostenfreie Parkmöglichkeiten nahe der Kirche am Friedhof.

Öffentliche Verkehrsmittel

Bus Linie 7324 St. Blasien – Görwihl – Waldshut.

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