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Beschreibung

Immer wieder hört und liest man, dass das Schönbichler Horn (3.134 m) in den Südlichen Zillertaler Alpen in Tirol der höchste und beliebteste Wanderberg der Ostalpen sei. Man kann es ja kaum glauben. Ein Berg mit der stattlichen Höhe von über 3.100 m soll sich als „Wandergipfel“ ohne jede Fels- und Eisausrüstung in einer beschaulichen Rundtour besteigen lassen! Nun – es stimmt tatsächlich, vorausgesetzt, die Bedingungen passen.

Neben der grandiosen Rundschau auf die eindrucksvolle Zillertaler Gletscherwelt, vornehmlich zur markanten Hochfeiler-Nordwand, zum Großen Möseler, zu den Hornspitzen und zum makellosen Schwarzenstein, sorgt das Schönbichler Horn nicht nur für die Seele, sondern auch für den Leib, denn in zwei Berghütten können wir auf der langen Tour gemütlich einkehren oder übernachten.

Beste Jahreszeit

Mai bis August
  • Einkehrmöglichkeit

Hütten entlang dieser Tour

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Tirol Unterinntal. Karwendel · Rofan · Zillertal · Kaiser" von Siegfried Garnweidner, erschienen im Bergverlag Rother.

Die 5,5 km lange Strecke entlang des Schlegeisspeichers und weiter bis zur Talstation der Materialseilbahn kann man gut mit dem Radl zurücklegen. Die Strecke ist fast eben, und Radfahren ist ausnahmsweise nicht verboten. Dadurch spart man bei Auf- und Abstieg insgesamt gut eine Stunde Zeit.

Wer nämlich das Pech hat, nach einer Schlechtwetterperiode oder einem Wettersturz am Berliner Höhenweg unterwegs zu sein, der kann sein blaues bzw. weißes Wunder erleben. Wenn nämlich Frau Holle ihr Bettzeug ausgeschüttelt hat, und das tut sie in diesen Höhen auch mitten im Hochsommer, dann wird es auf der hier vorgestellten Route bisweilen kritisch. In solchen Situationen sollte man Schneegamaschen und Leichtsteigeisen mitnehmen – oder auf diese Wanderung ganz verzichten, wenn man an solche hochalpinen Bedingungen nicht gewöhnt ist.

Wegbeschreibung

Aufstieg
Vom Parkplatz Zamsgatterl folgen wir der Fahrstraße zu Fuß oder besser mit dem Radl nach Südosten den Stausee entlang. Dabei kommen wir am Gasthaus Zamsereck vorbei, es geht ein paar Mal geringfügig auf und ab, bis die Straße am Südende des Sees links abdreht. Sie quert den Talgrund auf einem Damm nach Osten und erreicht die Nasse Platte.

Dort biegt der Fahrweg wieder rechts ab und steigt deutlich an, bis er noch vor der Talstation der Materialseilbahn die gut beschilderte Wegabzweigung zum Furtschaglhaus erreicht. Dort stellen wir das Fahrrad ab. Nun steigt die Route nach links auf gutem Bergweg relativ steil neben dem tief eingeschnittenen Graben des Furtschaglbachs in Kehren nach Osten auf. Auf der Höhe von 2.000 m quert der Weg den Bachgraben nach rechts (Vorsicht bei Vereisung!) und unterquert das Kabel der Materialseilbahn.

Auf etwa 2.200 m Höhe führt der Weg am eindrucksvollen Wasserfall vorbei und schwingt sich weiter in Kehren zum Furtschaglhaus, 2.293 m auf. Gleich hinter dem Unterkunftshaus verlässt man die Route Richtung Möseler nach links, um der Beschilderung zur Berliner Hütte zu folgen. Der Weg führt nun ein wenig den Talboden entlang und knickt dann links ab. Später dreht er wieder nach Osten ab und führt in moderater Steigung am freien Hang mit beeindruckenden Ausblicken auf die höchsten Gipfel der Zillertaler Alpen weiter hinauf.

Wieder queren wir einen Bachgraben, und der Aufstieg zieht sich lange den Hang hin. Auf 2.600 m Höhe queren wir nochmals einen Bach, dann geht es einen lang gezogenen Gletscherschliff entlang. Auf der Höhe von 2.815 m steht ein großer Steinmann. Dort wenden wir uns nach rechts und folgen dem markierten Bergpfad über einen Rücken weiter nach Osten hinauf.

Die Vegetation wird karger, und die Schneefelder häufen sich. Ab 2.980 m kommen wir in grobes Schieferblockwerk hinein. Unter der Schönbichler Scharte erreichen wir schließlich ein Drahtseil, das sich mit dem Bergweg steil aufschwingt. Bei guten Verhältnissen wird man dieses Hilfsmittel kaum brauchen, bei Schneelage oder Vereisung kann es lebensrettend sein. Schließlich erreichen wir, empfangen von einer gewaltigen Gletscherschau, die kleine Schönbichler Scharte. Hier dreht der Anstieg links ab und führt in ein paar Minuten am luftigen Blockgrat zum Gipfelkreuz des Schönbichler Horns hinauf.

Abstieg
Der Abstieg verläuft entlang der Aufstiegsroute. Doch gibt es eine lohnende, sehr beliebte Variante, bei der man allerdings auf die Fahrradunterstützung verzichten muss. Sie führt aus der Schönbichler Scharte auf dem Berliner Höhenweg gegen Osten weiter. Dieser viel begangene Abstiegsweg ist allerdings auf dieser Seite etwas anspruchsvoller, doch mit Drahtseilen gut gesichert. Er bringt uns neben dem wild zerklüfteten Waxeckkees über dem Garberkar talwärts weiter.

Vom Ost-Nordostgrat des Schönbichler Horns verabschieden wir uns in der Höhe von 2.763 m und gehen nach Südosten ins Garberkar hinunter. Dann schwenken wir nach links (gegen Norden) ab, und auf einer Moräne verzweigt sich die Abstiegsroute. Wer will, kann von dort der Berliner Hütte noch einen Besuch abstatten.

Der schnellere Weg ins Tal verläuft aber nach Norden, schnurstracks zum Wirtshaus Alpenrose hinunter, wo wir ein Sträßchen erreichen, das durch den Zemmgrund bis zum Gasthaus Breitlahner hinausläuft. Wenn wir zum Ausgangspunkt zurückwollen, können wir mit dem Linienbus wieder zum Schlegeisspeicher hinauffahren. Für die Abstiegsvariante muss man mit mindestens fünf Stunden rechnen, kommt also dann kaum um eine Übernachtung herum.

Anforderungen
Grundsätzlich ist die Wanderung nicht schwierig. Allerdings verlangen der Anstieg zur Schönbichler Scharte und der folgende kurze Gipfelanstieg gute Verhältnisse (kein Schnee) und ein wenig Geschick im alpinen Gelände. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind notwendig (Drahtseilsicherungen).

Anfahrt und Parken

Nach Mayrhofen im Zillertal fahren

Parkplatz

Parkplatz Zamsgatterl am Schlegeisspeicher (1.778 m)

Öffentliche Verkehrsmittel

Busverbindung von Mayrhofen zum Parkplatz Zamsgatterl am Schlegeisspeicher (1.778 m)



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