Über das Zellerhorn bis zum Spitzstein
Sport
Wandern
Dauer
6:40 h
Länge
17,1 km
Höchster Punkt
1.583 m
Aufstieg
1.351 hm
Abstieg
1.244 hm
Beschreibung
Die einsame Gipfelkette über dem Priental im Chiemsee-Alpenland in Bayern: Diese Wanderung über eine Handvoll Gipfel zählt zu den interessantesten in den gesamten Chiemgauer Alpen. Sie setzt sich aus animierten Insiderpfaden und entspannten Wegstrecken zusammen, immer auf der Höhe über dem Tal der Prien und in Summe ganz schön anstrengend.
Den Heuraffelkopf (1.504 m) lassen wir ob seines lauschigen Rastplatzes nicht aus, ehe die Kammlinie südwestwärts zur Klausen weiterzieht. Nur den Latschenverhau am Zinnenberg muss man sich nicht antun.
Im weiteren Verlauf über den Brandelberg wird es eh wieder vertrackter und am finalen Spitzstein (1.596 m) nochmals anspruchsvoll: Wir wagen hier den kaum noch gebräuchlichen Direktaufstieg durch den nordseitigen Schrofenriegel – ein nunmehr „wilder Weg“ im besten Sinne und nicht wirklich akut „lebensgefährlich“, wie das Warnschild einzuschüchtern versucht.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Rundtour
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Spitzsteinhaus
Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Wilde Wege. Bayerische Alpen“ von Mark Zahel, erschienen im Bergverlag Rother.
Schöne Einkehrmöglichkeiten bieten die Hofalm und das fast ganzjährig bewirtschaftete SpitzsteinhausSpitzsteinhaus. Der Spitzstein ist der schönste Aussichtspunkt von allen – weit hinaus ins Kaisergebirge und die Tiroler Zentralalpen schweifen die Blicke.
Gute Nerven fordert vor allem die verschwiegene Überschreitung von Hammerstein (1.278 m) und Zellerhorn (1.356 m), wo sich der gefinkelte Pfad über jähen Abgründen entlangschlängelt.
Wegbeschreibung
Anstieg
Vom Schlossparkplatz in Hohenaschau gehen wir westwärts über die Prien und dann rechts. Bereits zwei Minuten später zweigt der Zustieg zur Hofalm ab. In Schleifen an der bewaldeten Berglehne hinauf bis auf ein Wiesenplateau und dort links zur Hofalm, 970 m. Hier schweifen wir ab und orientieren uns über eine Weide südwärts zum Kamm hinauf, wobei man den Beginn des dichteren Waldes anpeilt.
Man trifft auf eine nicht bezeichnete Pfadspur, die sich im weiteren Verlauf gut verfolgen lässt. Wenige steilere Stellen bereiten vorerst keine Schwierigkeiten. Gegen den Hammerstein wird es dann aber sehr steil – wir nähern uns von rechts her dem Felsaufbau, schlüpfen mit Drahtseilhilfe durch eine enge Rinne und gelangen kurz darauf zum zwischen Bäumen versteckten kleinen Gipfelkreuz auf dem Hammerstein, 1.278 m.
Über ein dicht bewaldetes Flachstück schreiten wir südwärts voran. Erneut ansteigend zu einer sehr luftigen Stelle mit Marterl, welches an einen 2011 verunglückten jungen Bergsteiger erinnert. Man traversiert knapp neben der links stets jäh abbrechenden Gratschneide durchs Gehölz und erklimmt über einen aufsteilenden Gras- und Schrofenhang – zuletzt mithilfe eines Drahtseils – das Zellerhorn respektive Zellerhörnl, 1.356 m, mit Kreuz und Buch.
Nach wie vor ausgesetzt schlängelt sich unser Pfad längs der Kammlinie und überschreitet auch noch die Erhebung P. 1.397 des Zellerwandls, ehe er bald danach in die Flanke zur Rechten abrückt. Dort übersteigt man einen Weidezaun und steuert auf zunehmend undeutlicher Spur, dafür aber in wesentlich gemäßigterem Gefälle die Laubensteinalm, ca. 1.300 m, an.
Der breite Wirtschaftsweg kümmert uns nur kurz, denn schon nach wenigen Schritten zweigen wir links ab. Rote Punkte lotsen uns am breiten Waldweiderücken Richtung Abereck hinauf. Hinter der plateauartigen Anhöhe verlässt man vorübergehend den markierten Weg, um linker Hand den Heuraffelkopf, 1.504 m, zu besuchen. Durch dichten Wald ist man rasch oben bei Kreuz und Rastbank, freut sich über die freie Aussicht nach Osten und folgt anschließend einer sich verlierenden Spur gen Süden.
Nach kurzem Abstieg über Wiesen wird in der Senke wieder der originale Steig aufgenommen. Die nächste Steigung bringt uns in unmittelbare Nähe des Predigtstuhls, 1.494 m, welcher im baum- und strauchbewachsenen Kammverlauf mit dem Klausenberg, 1.554 m, verbunden ist. Gut 10 Minuten später treffen wir bei der derzeit nicht mehr bewirtschafteten und etwas verwahrlosten Klausenhütte, 1.508 m, im Bereich eines weiten Wiesensattels ein.
Weiterhin in Grundrichtung Süd wird der abgeflachte, von dichtem Latschenpelz überzogene Zinnenberg auf der Westseite umgangen. Beschwingt wandert man über die mäßig geneigte Wiesenabdachung an der Feichtenalm, 1.472 m, vorbei. Wo wieder Latschenzonen einsetzen, zweigt links ein Weg ab (vorzeitige Abstiegsmöglichkeit nach Innerwald), doch bleiben wir oben und steigen auf der rechten Seite über Wurzelwerk gegen den Brandelberg, 1.516 m, an. Der eigentliche Gipfel wird knapp links liegen gelassen (Abstecher möglich), bevor abermals ein Zwischenabstieg bis in den Sattel vor dem Spitzstein ansteht. Danach windet sich der Steig teils steil durch Latschenterrain und auch um einige Felsen herum aufwärts.
Plötzlich gewahrt man das berüchtigte Schild „Lebensgefahr“ mit dem Hinweis, dass der direkte Weg aufgelassen und nicht mehr begehbar ist (stattdessen soll man links eine weit ausholende Umgehung nehmen). Folgt man indessen dem „verbotenen“ Pfad, so kommt man zunächst durch harmlose Latschengassen voran, bevor sich der Felsaufbau vor uns aufschwingt. Im Bereich einer Schrofenrinne kraxelt man mit Schwierigkeiten I. Grades höher und gelangt damit leichter als vielleicht erwartet zum Ausstieg auf den Gipfelgrat. Zuletzt noch kurz nach rechts zum höchsten Punkt des Spitzstein, 1.596 m.
Abstieg
Auf der Südseite leitet ein viel begangener Zickzackweg mit glatt poliertem Fels hinunter zur Altkaseralm und zum Spitzsteinhaus, 1.252 m, des Alpenvereins. Nach stundenlangem Auf und Ab die willkommene Einkehrmöglichkeit. Den Schlussabstieg können wir wahlweise über die Mesneralm oder gebräuchlicher via Mitterleiten wählen. Dazu vorerst weiter südlich hinab, über Wiesen in den Wald eintauchend und links haltend zur Höfesiedlung Mitterleiten. Kurz auf der Zufahrt, dann rechts abkürzend nach Sachrang, 738 m, wo man die Bushaltestelle im vorderen Ortsbereich aufsucht.
Anforderungen
Anspruchsvoll sind die Überschreitung von Hammerstein und Zellerhorn (sehr schmaler, ausgesetzter Pfad, zwei mal Sicherungen) sowie der Schlussanstieg zum Spitzstein (Stellen I an aufgegebener Route). Zwischendurch wesentlich leichtere Wanderstrecken, obgleich mitunter verschlungen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition erforderlich
Variante
Die anspruchsvollen Abschnitte können umgangen werden, womit sich die Schwierigkeit reduzieren lässt.
Anfahrt und Parken
Schloßbergstraße 1, 83229 Aschau im Chiemgau
Parkplatz
Parkplatz beim Schloss in Hohenaschau
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