„And the Winner is…“
Foto: Bergwelten
von Klaus Haselböck
Die ISPO 2016 in München war auch die Gelegenheit, um die Gewinner des Bergwelten Winter-Special Preises für innovative Outdoor-Produkte vor den Vorhang zu bitten. Drei Preisträger, drei Interviews.
Bergwelten Designpreis 2015/2016
Preisträger: Skibrille POC Lid
Begründung der Bergwelten-Jury:
„Vielleicht muss man die POC Lid erst einmal in der Hand haben, um die pragmatische Schönheit zu fühlen, die wirklich gutes Design immer mit sich bringt.“
Bergwelten: Mit einer Brille sieht man nicht nur, sondern will auch gesehen werden: Wie wichtig ist das Design für POC?
Björn Seitner: Design ist extrem wichtig, denn der POC-Gründer, Stefan Ytterborn, war ja langjährig Berater in einer Design-Agentur. Es steht aber an der zweiten Stelle. Zentral ist für uns die Sicherheit, dann erst kommt das Aussehen.
Welchen Beitrag zur Sicherheit am Berg leistet die Brille?
Diese rahmenlose Skibrille bietet ein maximales Blickfeld. Vor allem das periphere Sehen wird dadurch optimiert. Eine bessere Sicht zu haben erhöht die Sicherheit auf der Piste. Und auch die Funktion stimmt: Der Rahmen schließt beim Helm perfekt ab und die Lid läuft nicht an.
Ist bereits eine Lid 2.0 in der Pipeline?
Nein, dieses Modell steht für sich und die Entwicklung ist jetzt abgeschlossen. Viel wichtiger ist es jetzt für POC, dass alle Produkte aufeinander abgestimmt sind und von der Funktion zusammenpassen.
Bergwelten Innovationspreis 2015/2016
Preisträger: Skitourenbindung SKITRAB Tr2
Begründung der Bergwelten-Jury:
„SKITRAB hat mit dem einstellbaren Z-Wert im Vorderbacken und dem komfortablen Fersenautomaten die Idee der Pin-Bindung zu Ende gedacht.“
Bergwelten: Was sind die Vorteile der SKITRAB Tr2?
Cinzia Sertorelli: Sie bietet Sicherheit in jeder Situation, da die Möglichkeit besteht, die seitliche Auslösung zu blockieren oder frei zu geben. Und das sowohl im Aufstieg als auch für Abfahrten.
Die TR2 Bindung ermöglicht eine exzellente Skikontrolle, da sie die stabilste Verbindung von Schuh und Ski bietet. Dank kurzen Bindungsplatten behält der Ski seinen natürlichen Flex.
Außerdem ist es einfach in die Bindung einzusteigen und man kann zwischen verschiedenen Stellungen der Steighilfe wählen. Sehr praktisch ist auch, dass man die Ski oder Walk-Position einstellen kann, ohne dabei aussteigen zu müssen.
Wie lang hat die Forschung gedauert, um dorthin zu kommen?
Hinter uns liegen sechs Jahre an Entwicklungsarbeit inklusive intensiven Tests am Schnee.
Wird es zu der Bindung noch Varianten, oder Weiterentwicklungen geben?
Darüber können wir noch keine genauen Angaben machen, über Weiterentwicklungen an unseren Produkten wird aber immer nachgedacht.
Bergwelten Umweltpreis 2015/2016
Preisträger: Jacke Icebreaker Helix LS Zip Hood
Begründung der Bergwelten-Jury:
„Recyceltes Obermaterial, Merinowolle von nachhaltig betriebenen Farmen, keine Problemstoffe: Die Helix LS Zip Hood macht Herz und Hirn Freude.“
Bergwelten: Icebreaker ist einer der Pioniere in Sachen Merinowolle. Woher kam die Idee?
Jeremy Moon: Wir arbeiten seit 1995 mit Merinowolle. Damals wurde fast ausschließlich Synthetik-Faser für Outdoor-Bekleidung verwendet. Unser Ziel war und ist es die Technologie der Natur für den menschlichen Körper anwendbar zu machen. Das ist eine ganz selbstverständliche Überlegung, denn die Performance von Wolle ist einfach besser.
„Nachhaltigkeit“ wird bei Outdoor-Produkten immer wichtiger. Welchen Beitrag kann Icebreaker da leisten?
Es geht da immer um die ganze Kette: Die Wollqualität, die bei uns strengen Kontrollen unterliegt, steht natürlich im Focus. Es braucht aber auch Farmen, die die Tiere gut behandeln. Deshalb suchen wir uns unsere Partner genau aus und schließen mit ihnen 3-Jahres-Verträge ab: Das gibt den 200 Farmen, die für uns 1.600 Tonnen an Wolle produzieren, wirtschaftliche Sicherheit und so können sie auch bessere ökologische Ergebnisse liefern. Nachhaltigkeit muss immer ganz vom Anfang überlegt werden.
Können Zertifizierungen helfen?
Ja, sicher. Vorausgesetzt sie dient nicht nur der Geschäftemacherei. Viel wichtiger ist, dass jede Outdoor-Firma ihre eigene Wertewelt immer wieder überprüft und dabei ganzheitlich denkt. Das macht dann einen Unterschied, den auch die Kunden spüren.
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