Toller Holler: 5 Holunder-Rezepte
Foto: Valerie Jarolim
von Valerie Jarolim
Am Waldrand, in Gärten und auf Almen leuchten uns aktuell die wunderschönen Blüten des Holunders entgegen und warten darauf von uns entdeckt zu werden. Valerie Jarolim von Blatt & Dorn verrät uns ihre 5 Lieblingsrezepte.
Heilkundlich genutzt wird Holunder, auch als „Holler“ bekannt, schon seit sehr langer Zeit. Viele Mythen und Brauchtümer ranken sich um die Heilpflanze. Die Germanen beispielsweise verehrten sie, weil sie als Sitz der Fruchtbarkeitsgöttin Frau Holle galt, die wiederum vor Krankheit und Leid schützen sollte. Aus diesem Grund wuchs früher bei jedem Bauernhaus ein kräftiger Holunderstrauch als Schutzbaum. Für Heilzwecke können fast alle Pflanzenteile des Holunders genutzt werden, was ihm auch die Bezeichnung „des Bauern Apotheke“ einbrachte. Er blüht von Mai bis Juli – man hat also genug Zeit, um verschiedene Rezepte auszuprobieren.
Die 10-15 cm breiten Holunderblüten setzen sich aus vielen kleinen gelblich-weißen Einzelblüten zusammen und erscheinen im Gesamtbild schirmartig. Diese Blütenform wird als „Blütendolde“ bezeichnet. Die Holunderblüten werden am besten an einem trockenen, sonnigen Tag zur Mittagszeit gesammelt. Wichtig hierbei ist: Die Blüten sollten vor der Weiterverarbeitung keinesfalls gewaschen werden, denn dabei können Geschmack und Inhaltsstoffe verloren gehen.
1. Der Klassiker: Holunderblütensirup
Den Holunderblütensirup kennt und mag wohl jeder. Die meisten kaufen ihn im Supermarkt, dabei ist die Herstellung keine Hexerei. Zudem enthalten gekaufte Sirupe meist den Konservierungsstoff Zitronensäure.
Zutaten für 5 Liter:
3 l Wasser
2 kg Zucker
6-8 Bio-Zitronen
15-20 Holunderblütendolden
Zubereitung:
Wasser und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen.
Zitronen in Scheiben schneiden und gemeinsam mit den Blüten in einen weiteren Topf geben.
Anschließend das heiße Zuckerwasser hinzugießen und zugedeckt etwa 3 Tage stehen lassen.
Danach abseihen und den Sirup zur längeren Haltbarkeit noch einmal kurz aufkochen.
In saubere Falschen füllen, kühl und dunkel lagern.
2. Für heiße Tage: Holunderblütenwasser
Die einfachste Möglichkeit das feine Aroma der Holunderblüten zu genießen, ist das Holunderblütenwasser. Dazu gießt man etwa 1 Liter Wasser auf 2-3 Blütendolden und lässt das Ganze etwas ziehen. Gerade an heißen Sommertagen, wo der Körper viel Wasser braucht, ist das Holunderblütenwasser der ideale Durstlöscher – und zwar ganz ohne Zucker.
3. Immunpower: Holunderblütentee
Die Blüten des Holunders enthalten Flavonoide, Schleimstoffe und ätherische Öle. Dieser Mix an Inhaltsstoffen wirkt schweißtreibend, fiebersenkend und schleimlösend – daher empfiehlt sich das Trinken von Holunderblütentee besonders bei Grippe, Schnupfen und Bronchitis sowie zur Vorbeugung beziehungsweise präventiven Stärkung des Immunsystems.
Zubereitung:
2 TL getrocknete oder frische Blüten mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen.
5 Minuten zugedeckt ziehen lassen, danach abseihen.
Wer auch noch im Winter in den Genuss eines solchen Tees kommen möchte, sollte die Blüten trocknen. Hierzu werden die frisch gesammelten Blütendolden ganz einfach nebeneinander an einem schattigen, luftigen Ort aufgelegt (zum Beispiel auf Papier, einem Leintuch oder Gitter) oder zu kleinen Sträußen gebunden und kopfüber aufgehängt. Bei Zimmertemperatur sind die Blüten nach etwa 2 Wochen trocken und können etwas zerkleinert zur Aufbewahrung in Gläser gefüllt werden. An einem dunklen Ort aufbewahrt sind die getrockneten Holunderblüten rund ein Jahr lang haltbar.
4. Blüten in der Küche: Holunderküchlein
Die Holunderblüten werden aufgrund ihres feinen Aromas gern für Süßspeisen aller Art verwendet. Eine einfache und zugleich sehr köstliche Variante sind in Teig gebackene Blüten – die sogenannten Holunderküchlein.
Zutaten für 3-4 Personen:
1 Ei
200 g Mehl
0,5 l Milch
100 g Zucker
20 Holunderblütendolden
Butter zum Braten
Staubzucker
Zubereitung:
Alle Teigzutaten gut vermengen.
Die Blüten am grünen Stiel halten und in den Teig tunken.
In einer Pfanne mit reichlich Butter herausbraten und vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen.
5. Für die Hautpflege: Holunderblütenöl
Aus den Holunderblüten lässt sich ein wunderbares Körperöl herstellen, das bei empfindlicher, rauer und rissiger Haut Abhilfe schafft und sogar bei leichtem Sonnenbrand lindernd wirkt. Dazu lässt man die Blütendolden in kaltgepresstem Mandelöl etwa 2 Wochen ziehen. Für 250 ml Holunderblütenöl braucht man 3-4 Blütendolden. Diese werden vor dem Ansetzen gut zerkleinert und in ein verschließbares Gefäß (zum Beispiel ein sauberes Marmeladeglas) gefüllt und anschließend mit Mandelöl aufgegossen. Nach der Ziehzeit wird das Öl durch ein sauberes Tuch gefiltert und in Flaschen umgefüllt.
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