Rezept: „Falsche Kapern“ aus Bärlauchblütenknospen
Aktuell wächst nahezu überall in den Wäldern ein echtes Superfood: Bärlauch! Der tut nicht nur der Gesundheit viel Gutes, er ist auch ein wahrer Tausendsassa in der Küche. Valerie Jarolim von Blatt & Dorn verrät uns, wie man aus Bärlauchblütenknospen falsche Kapern zaubert.
Bärlauch, auch als Waldknoblauch bekannt, ist zurzeit überall zu finden: Die Wälder sind aktuell bedeckt von großen, grünen Teppichen. Wegen seines knoblauchartigen Geschmacks ist der Bärlauch eine gleichermaßen dankbare wie wandlungsfähige Zutat in der Küche. Damit aber nicht genug! Bereits Kräuterpfarrer Künzle (1857-1945) wusste: „Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch“. Mit seinen schwefelaktiven Substanzen wirkt er tatsächlich gegen eine Vielzahl von Viren und Bakterien, besonders in der Bakterienflora des Darms – ohne dabei jedoch die nützlichen Darmbakterien zu zerstören. Bärlauch fördert so die Verdauung und lindert gleichzeitig Magen- und Darmprobleme.
Bärenkräfte
Die enthaltenen Senföle helfen dem Körper darüber hinaus beim Entgiften, indem sie die Blut- und Lymphzirkulation und somit den gesamten Stoffwechsel anregen. Giftstoffe werden dadurch schneller ausgeschieden, Blutdruck und Cholesterin gleichzeitig gesenkt. Mit seinem hohen Gehalt an Eisen und Vitamin C stärkt der Bärlauch außerdem unsere Abwehrkräfte und hilft bei Erkältungen. Zusammenfassend kann unumwunden behauptet werden, dass Bärlauch zu wahren Bärenkräften verhilft – ideal, um gegen die Frühjahrsmüdigkeit anzukämpfen!
Um die volle Wirkungsbreite nutzen zu können, sollte der Bärlauch frisch verzehrt werden. Da die Blätter jedoch nur im Frühling sprießen, werden diese zur Konservierung oft und gern zu einem Pesto verarbeitet. Doch so schnell wie sie kommen, so schnell sind die Blätter auch schon wieder vergilbt. Was die Wenigsten wissen: Alle Teile des Bärlauchs sind heilkräftig und können verzehrt werden. Sehen die Blätter also nicht mehr so knackig aus, schießen genau im richtigen Moment die geschlossenen Blütenknospen hervor. Diese sollten, wie alle Teile vom Bärlauch, am besten frisch verzehrt werden – etwa als köstliche Salat-Zutat oder „pur“ auf einem Butterbrot.
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Die bis zu drei Zentimeter langen Blütenknospen können aber auch hervorragend haltbar gemacht werden – indem man sie zum Beispiel sauer in Essig und Salz als „falsche Kapern“ einlegt. Wer beim Pflücken eine Verwechslungsgefahr mit hochgiftigen Pflanzen wie Maiglöckchen und Herbstzeitlose fürchtet, sollte auf das Sprießen der Blütenknospen warten. In diesem Stadium ist Bärlauch dann nämlich kaum noch zu verwechseln.
Zutaten für die „falschen Kapern“
1 Handvoll geschlossene Blütenknospen vom Bärlauch
200 ml Apfel- oder Weißweinessig
1 TL Salz
Gewürze und Kräuter wie Pfeffer oder Wacholderbeeren
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Zubereitung
Ein verschließbares Glas mit den Blütenknospen füllen.
Essig mit Salz und Gewürzen in einem Topf erhitzen und zu den Blütenknospen gießen.
Das Glas fest verschließen und einige Tage ziehen lassen.
Das war's auch schon! Guten Appetit!
Kühl und dunkel gelagert halten sich die „falschen Kapern“ rund ein Jahr lang.
Tipp
Das Rezept gelingt genauso gut mit geschlossenen Gänseblümchen- oder Löwenzahnblütenknospen.