Wildkräuteressig
Foto: Daniel Hobelsberger
von Valerie Jarolim
Selbstgemachter Kräuteressig ist eine wunderbare Möglichkeit, die grüne Kraft der wilden Frühlingskräuter einzufangen! So kann man auch in der kalten Jahreszeit, wenn kein frisches Grün mehr zu finden ist, davon profitieren.
Durch den Essig lösen sich die Inhaltsstoffe der Kräuter und so ist der Wildkräuteressig vollgepackt mit zahlreichen Vitalstoffen. Denn: Wildkräuter enthalten im Vergleich zu Obst, Gemüse und Salat aus dem Supermarkt ein Vielfaches an Mineralien, Vitaminen und Antioxidantien! Die Brennnessel ist zum Beispiel eines dieser wilden Kraftpakete – sie besitzt 30 mal so viel Vitamin C und 50 mal so viel Eisen wie Kopfsalat.
Zutaten für 2 Liter
- 1 Handvoll Brennnessel (Blätter/junge Triebe)
- 1 Handvoll Löwenzahn (Blätter, Stängel, Blüten und/oder Wurzel)
- 1 Handvoll Gänseblümchen-Blüten
- 1 Handvoll Giersch
- 1 Handvoll Bärlauch (Blätter/Blüten)
- 2 Liter Apfelessig
- 2 EL Wacholderfrüchte
- 2 EL getrockneter Rosmarin
- 4 EL Kümmel
Zubereitung
Frische Wildkräuter direkt nach dem Sammeln waschen, gut trocken tupfen und klein schneiden. Gewürze im Mörser zerstoßen. Alles in ein verschließbares Glas füllen und mit Apfelessig aufgießen. Mindestens 2 Wochen bei Zimmertemperatur an einem schattigen Platz ziehen lassen, immer wieder schütteln und dann abseihen. In Flaschen umfüllen und beschriften. Der Wildkräuteressig ist etwa 1 Jahr haltbar. Also genau so lange, bis frische Wildkräuter im nächsten Frühling sprießen. Der Wildkräuteressig kann für Salatdressings und Kuren verwendet werden – dazu werden 2 EL Kräuteressig mit etwas Wasser verdünnt und morgens als Stärkungsmittel getrunken.
Tipp
Die Kräuter können zum gleichen Zeitpunkt, aber auch mit Pausen dazwischen, in den Essig eingelegt werden. Sie können mehrere Monate im Essig verbleiben und müssen, solange immer alle Pflanzenteile gut mit Essig bedeckt sind, nicht abgeseiht werden. Praktischer ist es aber den Essig abzuseihen. Bei der Wahl der Kräuter kann natürlich variiert werden. So eignen sich auch Taubnessel, Brunnenkresse, Gundelrebe und viele andere essbare Wildpflanzen zur Herstellung.
Wildkräuter sammeln – die wichtigsten Regeln
- Um Verwechselungen mit Giftpflanzen auszuschließen, dürfen nur Wildkräuter im Sammelkorb landen, die man eindeutig bestimmen kann. Verwechselungen mit Giftpflanzen können Vergiftungserscheinungen auslösen und im schlimmsten Fall tödlich enden.
- Zum Kräutersammeln verwendet man am besten einen luftigen Korb bzw. ein Papier- oder Stoffsackerl. Zum Ernten eignet sich eine Schere bzw. ein Messer – natürlich geht bei unverholzten Pflanzen auch ein Abzwicken mit den Fingern.
- Der Sammelort sollte möglichst unbelastet sein. Es wird nicht neben Straßen, Gleisen, Gassiwegen, Deponien, Flächen konventioneller Landwirtschaft etc. gesammelt.
- Die Pflanzen müssen sauber und unbeschadet sein. Befinden sich Fraßlöcher darauf, lässt man die Pflanze besser stehen.
- Gesammelt wird bei schönem Wetter. Blüten erntet man bei voller Blüte zur Mittagszeit, Blätter am besten am späten Vormittag.
- Nimm immer nur so viel, wie du auch wirklich verarbeiten bzw. essen kannst. Es gilt die Handstraußregel: „Man nimmt nur, was in eine Hand passt.“ Achte darauf, dass immer genug in der Natur zurückbleibt!
- In Naturschutzgebieten darf nicht gesammelt werden. Ebenso dürfen keine gefährdeten Pflanzen gepflückt werde. Infos findet man dazu online in der Artenschutzverordnung des jeweiligen Bundeslandes.
Mehr zu Wildkräutern – vom Sammeln, zum Verarbeiten – findet man bei Kräuterpädagogin und Agrarwissenschafterin Valerie Jarolim: www.blattunddorn.at.
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