Freiwilligenarbeit in den Bergen

Es gibt viele Gründe, warum der Mensch in die Berge gehen – doch Arbeit gehört eher zu den selteneren. Dennoch gibt es engagierte Menschen, die ihrem inneren Antrieb folgen und der Natur sowie der Gemeinschaft etwas zurückgeben wollen. Sie packen mit an, wo immer Hilfe gebraucht wird.

„Manche haben es satt, in den sozialen Medien gute oder vorbildliche Aktionen lediglich mit einem ‚Gefällt mir‘ zu bedenken. Sie wollen mitmachen, mithelfen!", erklärt Werner Kräutler, Gründer des Vereins „Schule der Alm“, und bringt damit die Motivation hinter der Freiwilligenarbeit auf den Punkt.

Das Projekt „Freiwillige am Bauernhof“ wird seit 2015 vom eigens gegründeten Verein „Freiwillig am Bauernhof“ organisiert. Jedes Jahr werden dabei mehr als 200 Einsätze vermittelt, um Bergbauernfamilien tatkräftig unter die Arme zu greifen.

„Freiwillig am Bauernhof“ hat es sich zum Ziel gesetzt, landwirtschaftsfremde (und landwirtschaftsfreundliche) Personen für einige Wochen oder auch einzelne Tage an einen Bergbauernhof zu schicken. Die Freiwilligen lernen so Landwirtschaft in ihrer ursprünglichsten Form kennen und die bäuerlichen Familien erhalten im Gegenzug wertvolle Hilfe, ohne die die vielen Arbeiten oft nicht zu schaffen wären. Vorwiegende Tätigkeiten sind die Hilfe bei der Heu-Ernte, Stallarbeit, im Haushalt oder in der Kinderbetreuung.

Hier geht es zur Vermittlung.

Der Caritas-Bergeinsatz vermittelt freiwillige Helferinnen und Helfer, die Bergbauernfamilien in Not oder belastenden Situationen tatkräftig bei den alltäglichen Arbeiten unterstützen. Die Freiwilligen helfen dort, wo Hilfe nötig ist: im Stall, beim Heuen, auf der Weide, bei einem Bauprojekt oder im Haushalt. Der Zeitraum beträgt eine oder mehr Wochen und ist frei wählbar. Die Kosten für Verpflegung und Unterkunft werden von der Caritas übernommen.

Alle Infos und Bauernhöfe, die freiwillige Helfer suchen, findet ihr hier.

Die Schweizer Berghilfe organisiert gemeinsam mit der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) schon seit Jahren das Bergversetzer-Programm. Hier können Einzelpersonen und Gruppen Arbeiten rund um die Pflege und Instandhaltung der Natur- und Kulturlandschaft verrichten, etwa Weiden pflegen, Wege unterhalten, Trockenmauern errichten oder einen Stall bauen. Die Einsätze können einen Tag oder mehrere Wochen dauern.

Hier findet ihr alle Einsatzmöglichkeiten.

Der Verein „Freiwillige Arbeitseinsätze“ organisiert zielgerichtete Hilfe für Südtiroler Bergbauernfamilien, die sich in einer Notlage befinden und Hilfe benötigen. Freiwillige können bei der Holz-, Stall- oder Heuarbeit mithelfen, genauso aber auch Alte und Kinder betreuen oder im Haushalt unterstützen.

Hier findet ihr alle Infos und könnt euch anmelden.

Die „Aktion Schutzwald“ wird vom Deutschen Alpenverein in Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten durchgeführt. Dabei helfen Freiwillige fünf Tage lang unter fachlicher Anleitung in der alpinen Schutzwaldpflege und -sanierung mit: Sie pflanzen Bäume, pflegen Zugangswege, bauen Hochsitze, räumen Sturmflächen oder helfen in der Jungwaldpflege. An der Aktion Schutzwald können alle ab 18 Jahren, DAV-Mitglieder und Nicht-Mitglieder teilnehmen. Die Anmeldung ist als Einzelperson oder kleine Gruppe möglich.

Alle Informationen zu den Projekten und zur Anmeldung findet ihr hier.

Wer das Engagement für die Umwelt eine Zeitlang zur Hauptsache machen möchte, kann am Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder an einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) bzw. an einem Freiwilligen Umweltjahr (FUJ) teilnehmen.

Der Bundesfreiwilligendienst ist 2011 durch die Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes in Deutschland als neuer Freiwilligendienst entstanden. Alter, Geschlecht und Nationalität spielen keine Rolle. Die Freiwilligen sind sozialversichert und erhalten ein Taschengeld. Beim ökologischen Bundesfreiwilligendienst reichen die Einsatzstellen von Naturschutzverbänden über Einrichtungen der Umweltbildung bis hin zu Tierpflegestationen – Dauer zwischen sechs und 18 Monaten. Hier geht's zu einer Übersicht der STellen

Das Freiwillige Ökologische Jahr (Deutschland) bzw. das Freiwillige Umweltjahr (Österreich) richten sich hingegen ausschließlich an junge Menschen 27 bzw. 31 Jahren. Ähnlich wie beim BFD sind Freiwillige versichert und erhalten ein Taschengeld. Hier gibt es eine Übersicht über die regionalen Trägerorganisationen und Stellen in Deutschland. Hier findet ihr Einsatzstellen in Österreich.

Die Sektion München und Oberland des Deutschen Alpenvereins organisiert ein- und mehrtägige Arbeitstouren, etwa Aktionen zum Erhalt von Weginfrastruktur und Hütten, Schwendaktionen für das Birkhuhn oder Müllsammelaktionen. Die Teilnahme ist kostenlos und die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab München sowie die Übernachtung übernimmt die Sektion.

Hier findest du einen Überblick über alle Tages- und Wochenendarbeitstouren sowie über Mehrtages-Arbeitstouren.