Auf dem Chilkoot Trail von Alaska nach Kanada
Den alten Handelspfad der Küstenindianer nutzten während des Goldrauschs Zehntausende Glücksucher. Von seinem Reiz hat der Chilkoot bis heute nichts eingebüßt. Der Abenteurer und Fotograf Dirk Rohrbach hat ihn als Startetappe für seine Reise zum Beringmeer gewählt und die Ausrüstung natürlich passend in einem Yukon-Rucksack von Tatonka verstaut.
Mann, war ich fertig. Mehr stolpernd als wandernd schleppte ich mich die letzten Meter ins Camp, das ich erst in der Dämmerung erreichte. Zum Schluss musste ich unter der schweren Last auf meinen Schultern bei jedem Schritt vor Schmerz laut gestöhnt haben. Was für ein jämmerlicher Anblick, als Lastenträger wäre ich zur Zeit des Goldrauschs kläglich gescheitert und ausgemustert worden.
Kraftlos ließ ich mich auf die Holzplattform fallen, auf der später mein Zelt stehen sollte. Fast sieben Stunden hatte ich für die ersten knapp zwanzig Kilometer auf dem Trail gebraucht. Kurz vor Mitternacht stand mein Zelt auf der Plattform, und ich kroch erschöpft in meinen Schlafsack.
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KEINE ANGST VOR BÄREN?!
Nach einer unruhigen Nacht schlurfte ich gegen sechs Uhr mitgenommen rüber zum Küchenzelt. Die Nationalparkverwaltung hat entlang des Chilkoot Trails eine beachtliche Infrastruktur für Wanderer geschaffen und insgesamt neun Campingplätze angelegt. Nach dem Morgenkaffee erwachten langsam wieder die Kräfte in mir. Ich begann gemächlich mit dem Verpacken der Ausrüstung, als Ranger Katie mich begrüßte.
Sie erzählte von einem neugierigen Schwarzbären, der über Nacht Tatzenspuren auf der Küchenzeltwand hinterlassen hatte. Ich musste also doch tief geschlafen haben. Wir verabredeten uns für den Mittag unterhalb des Passes. Als Ranger kontrollierte sie die Strecke fast jeden Tag, vor allem wegen der Schneefelder, die in der Sommersonne schmolzen und brüchig wurden.
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THE SCALES – DAS ERSTE PLATEAU
Bald hatte ich die Baumgrenze hinter mir gelassen und kam trotz unwegsamem Gelände besser voran, als es mein Zustand gestern Abend erhoffen ließ. Je mehr die Landschaft sich öffnete und den Blick freigab auf die umliegenden Berggipfel, desto mehr hatte ich das Gefühl durchatmen zu können. Dicke Wolkenfetzen wurden vom Wind unablässig gegen die Gebirgsfronten gepeitscht, aber es blieb trocken. Kurz darauf marschierte ich über den ersten Abschnitt Altschnee, der bald als geschlossenes Band bis zur Passhöhe zu führen schien. Verblichene Markierunsstangen wiesen den Weg über das Schneefeld, das sich zunehmend zwischen zwei Felsgrate zwängte und schließlich in einem Plateau endete – The Scales.
DIE GOLDEN STAIRS – KRAXELN BIS ZUR PASSHÖHE
Die Golden Stairs, die goldenen Treppenstufen, wurden ins Eis geschlagen, um den Aufstieg überhaupt erst möglich zu machen. Natürlich waren die nicht golden, sollten aber bei jedem Schritt vor Augen führen, warum die Plackerei lohnte. Die rostenden Relikte zurückgelassener Herdplatten, Konservendosen und Pfannen am Wegesrand bezeugten noch heute die menschlichen Dramen, die sich hier abgespielt haben mussten.
Ich setzte meinen Rucksack ab und blickte zum letzten Anstieg. Die Stairs lagen schneefrei vor mir. Das würde eine ziemliche Kraxelei über diesen 35 Grad steilen Geröllberg. Katie hatte inzwischen zu mir aufgeschlossen. Während wir Nüsse aus einer Tüte Trailmix naschten, schwärmte sie von ihrem Job. Sie begleitete mich noch bis zum Fuß der Stairs , dann setzte ich die ersten noch vorsichtigen Schritte auf die losen Felsbrocken. Einige gaben beängstigend nach, und so hangelte ich mich auf allen Vieren über den wackligen Untergrund langsam nach oben. Zwischendurch stoppte ich kurz, ließ den Blick schweifen und sammelte neue Kräfte.
Je höher ich kam, umso mehr stieg meine Zuversicht, diese schwindelerregende Angelegenheit bald geschafft zu haben, und ich begann die Kletterei zu genießen. In kurzen Serpentinen stapfte ich konzentriert weiter und erreichte ein weiteres Schneefeld. Erwartungsvoll schaute ich nach vorne, wo sich der Scheitelpunkt immer deutlicher abzeichnete und den atemberaubenden Blick auf ein Hochplateau mit Seen freigab. Ich stand auf dem Chilkoot Pass.
Alles andere als chillig, die Begehung des Chilkoot Trail! Ob Dirk auf den Spuren der Goldsucher wohl auch goldenen Zeiten entgegen geht? Ihr werdet es nie erfahren… es sei denn ihr lest einfach auf dem Tatonka Trekkin‘ Crew Stories Blog weiter.
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